66. Spielwarenmesse Nürnberg
28.01.- 02.02.2015


Aus privaten Gründen war ich dieses Jahr mal nicht von Anfang an dabei und so gibt es von mir eine kleine Schlussbetrachtung. Um es mal vorweg zu nehmen. Neuheiten im Plastikmodellbau wird es genug geben!

Der Innovationspreis ging dieses Jahr an MPM aus Tschechien. Dieses Prager Unternehmen hat eine lange Tradition. Bekannt ist es für seinen Mut auch mal Bausätze abseits der üblichen Linien zu machen. Es betont in Zukunft das Label „special hobby“ und alle Spritzgussbausätze sollen darunter erscheinen. Derzeit befasst man sich mit intern mit der Straffung der internen Abläufe und der Logistik. Im März wird endlich die lange angekündigte Fouga Magister in 1/72 erscheinen. Weitere interessante Projekte werden folgen. Interessant waren die Resinmaster die durch hochpräzisen 3D-Druck entstanden.

Airfix hatte dieses Jahr schon viele der angekündigten Neuheiten zum Anfassen da. So gab es Testshots oder gebaute Handmuster. Insbesondere die Avro Shackleton AEW. 2 in 1/72 ist interessant, denn bei Revell folgt kurz vor Weihnachten auch ein. Insgesamt kann man anhand des Gesehenen sagen, dass die Bausätze immer perfekter werden und dabei baubar bleiben. Zwei weitere interessante Quick-Built-Bausätze werden folgen.

IBG aus Polen hatte einen eigenen Stand und zeigte auch ein paar Neuheiten im Militärfahrzeugbereich 1/72 und 1/35. In der Zukunft möchte man in 1/72 auch Flugzeugbausätze nach polnischen Vorbildern aus der Zeit von 1918 bis zur Gegenwart herstellen. Hier beginnt man mit der RWD-8.

Bei Revell hat man die ersten Neuheiten des Jahres 2015 am Stand und die 1/72er Douglas C-54 wird ein sehr schöner Bausatz mit viel Potential. Einen breiten Raum nimmt dieses Jahr wieder StarWars ein. Hier wird es im Herbst ein paar Neuheiten passend zum neuen Disney-Film geben. Für die Presse gab es da leider nichts zu sehen. Händler konnten in den Sicherheitsbereich geführt werden. Für das 60. Jahr dieses Bündener Unternehmens soll es einen neuen Markenauftritt geben. Dabei erfindet man sich neu ohne den Kern der Marke zu verändern. Schön ist auch das Angebot an preiswerten Werkzeug für den Einsteiger und den Fortgeschrittenen.

ACADEMY hat in 1/72 die neue F-4J Phantom II in MCP gezeigt. Dieser hochdetaillierter Bausatz soll leicht ohne Klebstoff gebaut werden können. Weitere Bausätze in dieser Reihe werden folgen. So auch in 1/48 ein koreanisches Militärfahrzeug.

Robert Schneider von RSmodels zeigte seine neuen Jak-11-Bausätze sowie die Miles Magister in 1/72 und er kündigte erneut zwei Bausätze in 1/48 an. Hier will man einige Lücken schließen. Für viele Freunde des Maßstabs 1/48 ist die Caudron CR. 714 sicherlich etwas. In 1/72 wird eine Reihe Caudron 455 folgen.

Zoukei-Mura zeigte die schon angekündigten Bausätze als Testshots. In 1/32 wird es eine Fw 190A geben. Hier hat Revell die Latte sehr hoch gesetzt

MasterBox zeigte am Stand den Prototypen eines Panzerwagens in 1/72 passend zum eigenen WK I-Thema. Natürlich wird es auch weiterhin neue Figurensets in 1/32 und 1/35 geben.

MiniArt ist im vergangenen Jahr von Simferopol nach Kiew umgezogen. Trotzdem gibt es hier ungebremst neue Fahrzeuge in 1/35 sowie Figurensets im gleichen Maßstab und 1/16.

TRUMPETER und HobbyBoss hatten wieder den bescheidenen Gemeinschaftsstand. Dort gab es neben den angekündigten Neuheiten auch eine fertige Vitrine für größere Schiffsmodelle zu sehen. Diese ist komplett mit Licht ausgestattet. Die ausgestellt und lang erwartete Be-6 in 1/72 enttäuschte in der Detaillierung.

Italeri hat zumeist modifizierte Wiederauflagen gezeigt. Trotzdem gibt es neue Bausätze. Für alle interessant ist Akropolis in 1/72. Die Kooperation mit Revell wird offensichtlich fortgesetzt. Das war im Fahrzeugbereich im Maßstab 1/24 deutlich erkennbar.

Heller steht unter neuer Führung wieder auf. Die im vergangenen Jahr angekündigten Bausätze erscheinen. So kommt der Alpha Jet in 1/72 nun mit 160 Teilen heraus. Der Renault 4 in 1/24 sieht auch gut aus. Eine Überraschung für mich ist endlich ein Traktor in 1/24. Es ist ein Ferguson aus den 1950er Jahren. Die älteren Modellbauer können ihre Kindheitsträume damit verwirklichen. Für die Kinder gibt es demnächst die Bausätze in einer stabilen Kunststoffbox. Das sollte ein Vorbild für die Hersteller von Schüttboxen sein.

MENG war dieses Jahr gar nicht in Nürnberg vertreten. Im Gegensatz dazu hat Mirage aus Polen noch immer einen Stand. Dort wurden neben dem Panzerwagen Kubuz in 1/72 und 1/35 auch diverse Neuheiten gezeigt. So waren Einzelketten in 1/72 und 1/35 zu sehen. Weiterhin gab es plastische Metallfiguren in 1/350 sowie natürlich Ankündigungen für die Zukunft.

ICM zeigte einen schönen Querschnitt durch das eigene Programm und auch die Neuheiten gehen über alle Bereiche des Plastikmodellbaus.

Zvezda bringt weiterhin hochwertige Maßstabsbausätze und auch weiterhin die für Wargamer bestimmten Snap-Kits.

Tamiya entwickelt in der üblichen Schlagzahl Spritzgussbausätze. Ein Höhepunkt dürfte der Mercedes 300 SL Flügeltürer in 1/24 sein.

Bei Hasegawa gibt es zum Leidwesen der Importeure eine Menge an limitierten Wiederauflagen. Die Maschinenkrieger-Reihe wird jedenfalls fortgesetzt.

Eduard präsentierte seine Neuheiten auf einer separaten Pressekonferenz. So gab es neben den üblichen 48er Bausätzen auch eine 72er Revolution. Diese Bausätze sollen hochdetailliert, leicht zu bauen und preiswert sein. Das Herz schlägt aber eindeutig für den Maßstab 1/48. Nach der Spitfire Mk. VIII mit vielen Neuteilen folgt eine gänzlich neue Bf 109G!

In der Eisenbahnhalle fanden wir das deutsche Label Airpower87. Hier gibt es als Neuheit u.a. dieses Jahr eine fein detaillierte Westland Wessex.

Übrigens waren die Gänge dieses Jahr noch leerer. Allerdings waren die meisten Hersteller und Importeure zu frieden. Es gab einfach weniger Lauf- und Schaukunden…

Volker Helms, Godern