BAC TSR 2

Airfix 07004 - 1:72

Vorbild: Die Geschichte der TSR. 2 beginnt mit der Ausschreibung GOR.339, die auf ein überschallschnelles Flugzeug als Ersatz für die Canberra abzielte und 1957 definiert wurde. Bei Vickers-Supermarine und English Electric begannen Entwurfsarbeiten. Diese wurden dann 1958 zusammengeführt. Gleichzeitig wurden die neuen Olympus-Triebwerke entwickelt. Optimiert wurde die TSR. 2 als konventionell- und nuklearbewaffnetes Tiefangriffsflugzeug.

Die Abwurfwaffen sollten an vier Unterflügelstationen und im Schacht transportiert werden. Ebenso wurde an einer Verwendung als Aufklärungsflugzeug gearbeitet. Am 27. September 1964 hatte die TSR. 2 ihren Erstflug. Am 22. Februar flog die Maschine erstmals mit Überschallgeschwindigkeit. Für das Projekt kam am 6. April 1965 das Aus durch die Labour-Regierung. Überlebt haben die nachfolgende Verschrottungsaktion nur die flugbereite XR220 (2. Prototyp - jetzt in Cosford Aerospace Museum - Walk Around hier) und die XR222 (jetzt in Duxford - ab 2007 wieder zu besichtigen).

Insgesamt waren bei der Einstellung des Programms weitere fünf Maschinen (außer XR220) in fortgeschrittenen Stadien der Fertigstellung. Bis auf die XR222 wurden alle verschrottet. Als Ersatz für die nichtvorhandene TSR. 2 sollte die F-111K beschafft werden, wozu es aus unterschiedlichen Gründen nicht kam. Immerhin bildeten die Triebwerke ein Grundstock für die Concorde-Entwicklung.

Bausatz: Im November 2004 kündigte Airfix die TSR. 2 in 1:72 an. Eigentlich sollte sie bis zum Jahresende 2005 fertig werden, jedoch hat es bis zum Februar 2006 gedauert. Ich bin froh, dass sich Airfix ein wenig mehr Zeit genommen hat. Herausgekommen ist ein Bausatz, der sich auf dem Niveau zwischen Hasegawa und Trumpeter bewegt. Das Cockpit besteht aus acht Teilen. Die Instrumente für die Haupt- und Seitenkonsolen liegen als Decal bei. Jeder Martin Baker Mk. 8A -Schleudersitz besteht aus zwei Teilen. Diese sind allerdings mäßig detailliert. Dafür gibt es zwei Pilotenfiguren.

Im Original sind die Lufteinläufe verstellbar und im Bausatz bestehen sie aus jeweils drei Teilen. Die Fahrwerksschächte sind detailliert, bieten jedoch noch genug Freiräume für weitere Verfeinerungen. Selbst die Luftbremsen können geöffnet gebaut werden. Höhen- und Seitenruder bieten die Möglichkeit angestellt montiert zu werden. Bei den Triebwerksauslässen ist eine Grunddetaillierung vorhanden. Bevor die Rumpfspitze angeklebt wird, sollte geprüft werden, ob ein Buggewicht montiert werden muss.

Die Bauanleitung schweigt sich hierzu aus. Für den offenen Waffenschacht gibt es alternativ eine mäßig reproduzierte Bombe, die zugunsten von Behältern aus Stoff weggelassen sollte. Da die Kanzelhaube dreiteilig ausgeführt ist, kann das Cockpit auch geöffnet gezeigt werden. Die Decals sind in den richtigen Farbtönen ohne Versatz gedruckt und sind für die XR219, XR220 und XR222.

Fazit: Airfix hat hiermit die eigene Meßlatte wieder etwas höher gelegt und nun bin ich gespannt auf die Canberra- (1:48) und Nimrod-Reihe(1:72). Der Bausatz ist leider limitiert und bei vielen Händlern schon ausverkauft.

Volker Helms, Godern

Literatur: Aeroguide: TSR 2