Lockheed C-130A „Hercules“

Amodel 1437 - 1/72

Zum Vorbild: Man kann das Rad nicht neu erfinden, höchstens noch runder machen. Diese Aussage klingt etwas poetisch, beschreibt aber vielleicht am Besten die C-130 Hercules, denn sie befindet sich seit 1956 in Serieproduktion bei Lockheed! Bisher wurden rund 2300 Stück gebaut. Momentan befindet sich die C-130J in der Fertigung.

Die Geschichte beginnt im Februar 1951 mit der Auschreibung der US Air Force für neues mittelschweres Transportflugzeug. Die Anforderung sahen den Transport von 11,5 t, 92 Infanteristen oder 64 Fallschirmjägern von unbefestigten Pisten vor. Bereits am 11.Juli 1951 erhielt der Vorschlag von Lockheed der Zuschlag. Rund drei Jahre später, nämlich am 23.August 1954 startete der erste Prototyp YC-130 in Burbank, Kalifonien zum Jungfernflug.

Im Dezember 1956 erfolgte dann die Auslieferung der ersten C-130A an die 463rd Troop Carrier Wing in Ardmore, Oklahoma. Von der C-130A wurden 219 Maschinen ausgeliefert. Seitdem wurden mehr als 40 Versionen entwickelt, die in rund 70 Staaten im Einsatz sind. Die C-130 ist eines der meistgebauten Flugzeuge der Welt.

Das Flugzeug erwies sich als ein sehr gut geeigneter Militärtransporter, da bei seiner Konstruktion ein niedrig liegender Laderaum in Rampenhöhe, ein weich gefedertes Fahrwerk für unbefestigte Pisten, ein Druckausgleich für den gesamten Innenraum, Integraltanks über die gesamte Flügelspannweite für Langstreckenflüge, sehr gute Übersicht vom Cockpit aus und Turboprop-Triebwerke miteinander kombiniert wurden.

Unter den Flugleistungen bestachen besonders die Geschwindigkeit und Wendigkeit. Das Flugzeug hat STOL-Eigenschaften und kann so auf kurzen Pisten operieren.

Die C-130 wies keine unerprobten oder radikal veränderten Baugruppen auf, sondern verband alle bis dahin bereits angewandten Neuheiten. Zur Beladung erhielt sie am Heck eine Rampenauffahrt mit einem Lukenpaar, das sich auch während des Fluges hydraulisch öffnen ließ. Die untere Luke wurde als Auffahrt benutzt. Hinter der Rampe begann der 12,62 Meter lange Laderaum mit einer Breite von 3,05 Metern und einer Höhe von 2,74 Metern. Der Boden bestand aus großen selbsttragenden Blechen einer Aluminiumlegierung, die bei geringem Gewicht eine hohe Tragfähigkeit besaße.

Eine weitere Besonderheit waren die Triebwerke. Gerade noch rechtzeitig hatte die Firma Allison das einwellige Turboprop-Triebwerk T56 mit 2798 kw (3750 PS) fertiggestellt. Im Vergleich zu den bisherigen Triebwerken war es winzig und füllte nur einen kleinen Teil der Motorgondel aus. Der größte Teil der Gondel wurde vom Getriebe und der Antriebswelle eingenommen. Zunächst übertrug das Triebwerk seine Kraft auf dreiblättrige Turboelectric-Propeller von Curtiss-Wright. Wenig später kamen Aeroproducts-Propeller mit vier Blättern zum Einsatz. Die Integraltanks zwischen den Tragflächenrippen fassten insgesamt 19.876 Liter Kraftstoff. Außerdem konnten zwei Abwurftanks mit einem Fassungsvermögen von je 1.705 Litern mitgeführt werden. Aufgrund dieser Eigenschaften überlebte das Flugzeug eine Reihe seiner Nachfolger.
(Quelle: nach Wikipedia-Artikel Lockheed C-130)

Zum Modell: Nachdem Amodel realtiv unbemerkt mit der Kombipackung #1425 Blue Angels C-130F und F-4J ihre C-130 Serie gestartet hatte, erschien nun mit diesem Bausatz eine einzelne Herky in der Form der ersten Serienausführung. Der normale Karton enthält 9 Spritzlinge mit 83 Teilen. Anhand dieser Aufteilung in zahlreiche Einzelspritzlinge lässt sich die Modulauslegung des Bausatzes erkennen, der die Produktion der anderen Ausführungen durch neue Kombinationen und/oder Ergänzungen problemlos zulässt.

Die Qualität des Gusses entspricht dem, was man von Amodel kennt. Das heißt, nicht dem Großserienstandard von Tamigawa und Co, aber denoch ganz gut. Hier und da muss man die Teile von etwas Grat befreien, und beim Kleben ist etwas mehr Sorgfalt nötig, da die Teile über keine Passtifte verfügen. Die Gravuren sind sehr fein ausgeführt. Für den Rumpf ist ein rudimentärer Laderaum enthalten, wer ihn offen bauen will, muss sicherlich nachdetaillieren.

In der Bauanleitung ist keine Angabe über ein Ballastgewicht verzeichet, hier bietet sich die Ladefläche an. Ein Cockpit ist ebenfalls im Gegensatz zu anderen Kit´s der Herstellern nicht vorhanden, die Frage ist, wieviel man am Ende durch die vielen kleinen Fenster sehen könnte. Die Trag- und Stabilisierungsfläche sind geteilt ausgeführt, denoch sollte sich nach ersten Anschein eine schöne scharfe Hinterkannte ergeben.

Im Bausatz sind die 3-Blätterigen Props enthalten, welche eine Vorbildgerechte sich änderne Steigung aufweisen. Auf der Nabe sind mehr jeweils ein Sinkloch aufgefallen, welches mit Spachtel verschlossen werden muss. Für den Bau der wirklich frühen Variante ist die sogenannte römische Nase enthalten. Damit sieht die Herkules wirklich ganz anders aus. Des weiteren sind als Option zwei unterschiedliche Zusatztanksausführungen enthalten für entweder zwei oder vier Tanks, welche unter den Tragflächen angebracht werden. Die Klarsichteile bestehen aus einer Haube für die Cockpitsektion sowie mehreren kleinen Scheiben für den Rumpf. An der Cockpitsektion sind die Gravuren sehr fein, sicherlich ist das Maskieren der Fenster des "Gewächshauses" sehr aufwendig. Eine Option als Decal liegt nicht bei. Der Abziehbilderbogen bietet die Möglichkeit zwei Maschinen darzustellen.



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Die Farbangaben beziehen sich Humbrol. Die Bauanleitung führt in 11 Schritten zum Ergebnis. Die Schritte sind klar und gut ersichtlich gegliedert.

Fazit: Ein netter Bausatz des sehr weitverbreiteten Transporters. Die Kleinserienherkunft ist zu merken, daher sollte man schon vielleicht ein paar Bausätze Erfahrung besitzen. Der Preis variert erheblich. Mit dem Erscheinen der Serie ist zu rechnen, daher für Sammler sehr interessant.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau.

Sebastian Adolf, Berlin (Januar 2011)