L2D3/D4 „Tabby“

Amodel 72175 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Nachdem Japan schon die Produktionsrechte fur die DC-2 erwarb, wurde 1938 auch die Lizenz zur Produktion der legendären Passagiermaschine DC-3 erworben. Bis Kriegsende entstanden fur die japanische Marineluftwaffe bei Showa 416 und bei Nakajima 71 Maschinen. Sie wurden von verschiedenen Kinsei-Motoren von Mitsubishi angetrieben.



Neben den dadurch anderen Motorengondeln unterschieden sich die späten Baureihen durch ein größeres Cockpit mit mehr Seitenscheiben und eine Abwehrbewaffnung. Dazu kommt noch das Ladetor der Transporterversionen. Genau wie bei Lisunows Li-2 wurde es rechteckig ausgeführt, wahrend die C-47 /-53 eine eher schräge Ausführung hatten. In Japan gab es einen speziellen Rüstsatz zum Transport von Sternmotoren. Dazu gehörte eine Ladebrücke und ein Außenbehälter für zwei komplette Propellern unter dem Rumpf.



Bausatz: Dieser russische Hersteller mit dem Marketing in Polen scheint im Moment die Option auf außergewönliche Kit-Neuheiten zu haben. Jetzt gibt es den japanischen DC-3-Lizenzbau im Sanmmlermaßstab 1:72.

Im praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwölf graue Spritzlinge mit 85 Teile, zwei Klarsichtrahmen mit 17 Teile, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Die Abspritzung der Teile ist sehr gut. Hier gibt es trotz Short-Run-Technoligie kaum störenden Grat. Es gibt feine Strukturen und auch der stoffbespannte Bereich des L2D ist gut gelungen. Amodel hat hier einen guten Job gemacht. Die Klarsichtteile sind relativ dick aber trotzdem durchsichtig.

Im Inneren gibt es eine solide Ausstattung. Im Cockpit ist alles vorhanden, jedoch gibt es noch genug Potential zum Nachdetallieren. In der Hauptkabine gibt es einen Boden und Trennwände. Als separates Teil liegt die Ladeluke bei. Hier gibt es auch ein Alternativteil für die Restekiste. Die beiden Motoren sind durchaus brauchbar. Gut gelöst hat Amodel den Aufbau des Höhenleitwerks. Hier sind scharfe Hinterkanten garantiert.

In diesem Kit liegt auch eine Halterung für zwei Propeller mit den Propellern selbst dabei. Diese werden unterm Rumpf befestigt. Die Bauanleitung zeigt sehr gut wie es gemacht wird. Leider wird der Abwehrstand auf dem Rumpfrücken einfach aufgeklebt. Hier muss man für das Innere selbst sorgen und sich an japanischen Vorbildern orientieren.



Die Abziehbilder sind ohne Versatz auf lila Decalpapier gedruckt. In der Bauanleitung gibt es Farbangaben für das System von Humbrol.

Bemalung:

Fazit: Die Tabby (US-Code) ist ein schöner Exot. Diese Versionen weichen schon deutlich von der DC-3/C-47 ab.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder z.B. für Händler bei Glow2b

Detlef Billig/Volker Helms, Berlin/Godern (November 2011)