Lawotschkin La-200 mit "Toriy" Radar

AviS BX 72022- Spritzgussbausatz 1/72

Vorbild: Die La-200 bzw. Flugzeug 200 entstand ab 1948 als Nacht- und Allwetterjäger. Es gab drei verschiedene Varianten. Alle wurden mittels zwei WK-1-Strahlturbinen angetrieben. Sie unterschieden sich im Bereich des Lufteinlaufs und natürlich beim eingebauten Radarsystem. Eingebaut waren drei 37mm-Kanonen.



Am 16. September 1949 flog der erste Prototyp. Dort war das Toriy-A-Radar mitten im Lufteinlauf eingebaut. 1951 wurde das verbesserte Korschun-Radar eingebaut. Das befand sich nun oberhalb des Lufteinlaufs. Dieses Radar war auch bei dem Versuchsjagdflugzeug Jak-50 eingebaut. In der Folge wurde die La-200B mit dem Sokol-Radar ausgerüstet. Damit bekam das Flugzeug einen komplett neuen Bug mit Radarnase. Dafür gab es dann drei Lufteinläufe. Das Flugzeug konnte sich allerdings nicht gegen die Jak-120 durchsetzen. Daraus wurde bekanntlich die Jak-25M und als solche wurde das schwere All-Wetter-Jagdflugzeug in Serie gebaut.

Bausatz: Exotische Vorbilder sind nach wie vor auch ein Thema bei AviS aus der Ukraine. Als zweite La-200-Variante erschien nun die mit dem Toriy-Radar in der Mitte des Lufteinlaufs. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton, der deutlich überdimensioniert ist, befinden sich gut verpackt sieben graue Spritzlinge mit 132 Einzelteilen, ein Klarsichtteil, ein Decalbogen und die typische Bauanleitung. Der Unterschied bezieht sich nur auf einem Spritzling, d.h. den Teilen für den Lufteinlauf.

Es handelt sich um einen typischen Short-Run-Bausatz. Er könnte auch so bei Amodel produziert worden sein. Es gibt recht viele kleine Teile. Diese besitzen recht stabile Angüsse. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier gibt es immerhin einige Details. Die beiden Pilotensitze sollte noch mit Sitzgurten ausgerüstet werden.



Der Zusammenbau des Lufteinlaufs ist auch bei dieser frühen Version sehr anspruchsvoll. Hier sind allein zehn Teile zu verbauen. Auf jeden Fall sollte man ein Gegengewicht einbauen. Alle Ruder haben scharfe Hinterkanten. Beim Fahrwerk hat man sich bei AviS Mühe gegeben. Dieses ist recht gut gelungen. Es gibt auch die zwei Zusatztanks.



Die Cockpithaube besteht aus einem Teil und kann daher nicht offen angebaut werden. Wer das möchte, der muss sich eine selbst ziehen.



Der kleine Decalbogen (übrigens identisch mit dem aus dem zuvor erhältlichen Bausatz) enthält nur ein paar rote Sterne. Die Farbangaben gibt es auf Ukainisch und Englisch.



Bemalungsvariante:

Fazit: Die exotische erste Lawotschkin La-200 hat AviS sehr mittels Short-Run-Bausatz gut in 1/72 nachgebildet. Für fortgeschrittene Modellbauer ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.

In Deutschland werden AviS-Bausätze für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.

Literatur:

Lavochkin's Last Jets, Red Star Volume 32, Yefim Gordon, Midland Publishing 2007, ISBN 1-85780-253-5.

Volker Helms, Godern (Oktober 2016)