Hawker Siddeley Buccaneer S.Mk.2B

Czech Master Resin No. 156 - 1/72

Vorbild: Bei Blackburn entstand ab Mitte der 50er Jahre ein Tiefangriffsflugzeug für die Royal Navy. Der erste Prototyp des damals NA.39 genannten Flugzeugs flog am 26. August 1958 erstmals. 18 weitere Flugzeuge wurden in den nächsten Jahren getestet. Ab Januar 1960 begannen die Flugversuche von Bord der HMS Victorious aus. Ab August 1960 wurde die erste Version als Buccaneer S.Mk. 1 bezeichnet und anschließend die erste Einheit damit aufgestellt. Von 40 S.Mk. 1 gingen 13 Exemplare bis zur Außerdienststellung 1970 verloren.

Die folgende S.Mk. 2 erhielt stärkere Rolls Royce Spey-Triebwerke. Äußerlich ist diese Version deutlich an den vergrößerten Triebwerkseinläufen von der vorhergehenden Version zu unterscheiden. Neben zwei Vorserienmaschinen wurden 84 Buccaneer S.Mk. 2 produziert. Nach Auflösung der Trägerverbände gingen die verbliebenen Flugzeuge an die RAF.

Nach dem Streichen des TSR.2-Projektes und der F-111K, war die RAF auf der Suche nach einem preiswerten Flugzeug für die Angriffsrolle. Die neugebauten Flugzeuge erhielten die Bezeichnung Buccaneer S.Mk. 2B (49 Exemplare) und die von der Fleet Air Arm übernommenen die Bezeichnung S.Mk. 2A. 1970 übernahm die RAF die erste neugebaute Buccaneer S.Mk. 2B. Diese Flugzeuge wurden unter anderen in Deutschland und beim ersten Irakkrieg eingesetzt. 1994 gingen die letzten britischen Buccaneer außer Dienst.

Bausatz: Was CMR hier abliefert ist ein Bausatz der Superlative. Schon auf der Spielwarenmesse 2006 war mir beim Betrachten der Bauteile klar, das wird der ultimative Buccaneer-Bausatz, der nach genauester Vorbildrecherche erstellt wurde. CMR liefert nun alle Bausätze in Kartons aus. Für die Buccaneer fiel er erwartungsgemäß etwas größer und stabiler aus. Schon die Bauanleitung mit 26 (!) Seiten fällt aus dem Rahmen. Sie enthält Fotos von den Originalen, detaillierte Angaben zur Bewaffnung und Bemalungshinweise für sieben Vorbilder.

Der Zusammenbau dieses Bausatzes wird anhand der Bauanleitung sehr gut illustriert. Für die Kleinteile gibt es einen Fotoätzteilbogen und zum Maskieren der Kanzel eine vorgestanzte Maske. Beim Bau sollte man unbedingt immer die Bauanleitung studieren und sich frühzeitig auf eine Bemalungsvariante festlegen, denn es gilt einige Unterschiede zu beachten.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die Tragflächen in geklappter Position und das Radardom sowie die Luftbremse in geöffneter Position zu montieren. Die Details sind hervorragend wiedergegeben. Als absoluter Kracher erweisen sich die Ausrüstungs-/Bewaffnungsoptionen des Bausatzes. Es sind u.a. verfügbar: AIM-9B Sidewinder, CPU-123/B "Paveway" Laserbomben, CBLS 100-Behälter für 28lb Bomben, AN/ALQ-101 "ECM"-Pod, AS-37 "Martel", 1000lb Bomben, Zusatztanks und No. 155 "Matra" Raketenbehälter. Die Decals sind auf zwei Bögen hochglänzend gedruckt.

Bemalungen:



Fazit: Mit 50 bis 80 € ist dieser Bausatz nicht ganz preiswert, jedoch gibt es dafür die ultimative Buccaneer in 1:72! Zurüstsätze sind hier absolut überflüssig.

Volker Helms, Godern

Literatur

Hawker Siddeley / Blackburn Buccaneer, WARPAINT Series No. 2, Paul Jackson und Peter Foster, www.warpaint-books.com;
Buccaneer - The story of the last all-British strike aircraft, Tim Laming, Patrick Stephens Ltd. 1998, ISBN 1-85260-478-6.