Messerschmitt Bf 109E-1 "ProfiPACK"

eduard 8261 – 1/48

Zum Vorbild: Die Bf 109E-1 entstand 1938 aus den Versuchsflugzeugen V15 und V15awelche erstmals Ende 1937 bzw. Anfang 1938 getestet wurden. Hierbei kamen die bereits in Spanien gesammelten Fronterfahrungen mit den Vorgängern Bf 109C/D ebenso zum Einsatz wie jene mit dem Rennflugzeug V14. Durch den Einbau eines DB601A konnte die Geschwindigkeit der bereits im Kampf bewährten Vorgänger umknapp 100 km/h gesteigert werden, allerdings wuchs auch das Startgewicht um weitere 450kg an -170 davon für den schweren Motor - was aber die Flächenbelastung erhöhte und auch die Unfallrate beim Starten und Landen.



Die geplante Bewaffnung mit 1x 20mm-MG FF und 2x 7,92mm MG 17 im Rumpf ließ sich nicht realisieren so dass man auf die bisher bewährte Bewaffnung der Vorgänger mit 4x MG 17 - 2 über dem Motor und je eines pro Fläche - zurück griff, obwohl bereits hier die Chance zum Einbau von 2x MG FF in den Flächen bestanden hätte und ja auch später mit der Bf 109E-3/4/7 realisiert wurde, welche zum Teil noch zeitgleich vom Band liefen. In den Jahren1938 bis 1940 wurden insgesamt 1183 Maschinen der Baureihen Bf 109E-1und E-1/B bei Messerschmitt, Arado und Fieseler produziert - weitere175, noch als E-1 geplante Maschinen, wurden durch gewisseVerbesserungen im Werk gleich als Bf 109E-7N fertiggestellt.



Im Einsatz konnte sich die Bf 109E-1 in Spanien sowie in den ersten Kriegsmonaten des zweiten Weltkrieges durch ihre überlegenen Flugleistungen gegen ihre Gegner noch gut durchsetzen, obwohl ihre Feuerkraft mit nur 4 leichten MG’s nicht gerade hoch war. Dennoch stellte diese Variante bis Anfang 1940 die Masse der Maschinen in vielen Jagdgruppen bis ausreichend viele E-3 und später auch E-4 zur Verfügung standen. Mit der Einführung dieser besser bewaffneten Nachfolger wurde die E-1 jedoch immer mehr von den Piloten abgelehnt. Ab August 1940 wurden daher die bereits vorhandenen E-1 größtenteils auf den Stand der E-4 oder E-7 nachgerüstet (Kabinenhaube, DB601N und Flächenbewaffnung) - die so nachgebesserten Maschinen wurden noch bis Ende 1941 im Einsatz als Jagdflugzeug verwendet, unter anderen bei der II. und III./JG27, der II. und III./JG77 und der I.(J)/LG2 an der Ostfront sowie verschiedenen Jagdergänzungsgruppen. Danach wurden die letzten noch flugfähigen Maschinen an diverse Schlachtfliegereinheiten und Schulen abgegeben und dort aufgebraucht.

Zum Bausatz:Eduard legt mit dem ProfiPack der Bf 109E-1 einen sehr umfangreichen Bausatz vor, welcher keine Wünsche offen lässt. Die Detaillierung der Oberflächen und des Innenlebens ist sehr gut und beginnt bereits mit der offen darstellbaren Motorhaube welche den Einblick in den Motorraum und auf die Rumpfwaffen ermöglicht - leider ist man auch gezwungen diese umfangreiche Arbeit zumindest teilweise auf sich zu nehmen, wenn man dieses gar nicht will. Wer also - so wie ich - stets eine geschlosse Motorhaube bevorzugt, muss also etwas zusätzliche Arbeit auf sich nehmen. Dafür warten jedoch auch Cockpit und Fahrwerk mit einer Vielzahl von Teilen auf, welche die bisherigen guten Modelle der 1:48-er Bf 109E von Hasegawa und Tamiya qualitativ weit überbieten.



Neben den Haltegriffe in der Innenseite der Kabinenhaube wurde u.a. auch an die Bremsleitungen des Fahrwerkes gedacht. Alle Teile innerhalb der 4 Gussrahmen sind sauber gegossen, einer der beiden Fotoätzteilsätze ist farbig bedruckt und es wurde auch an einen Maskiersatz für die Kabinenhaube gedacht. Zusätzlich besteht die Option auf den Bau einer Bf 109E-1/B mit mehreren möglichen Bombenzuladungen bzw. mit Zusatztank. Wem dieses noch immer nicht ausreicht, kann sich auch gerne diesen zusätzlichen Fotoätzteilsatz benützen, um sein Modell noch weiter zu verfeinern: Eduard 48720



Bemalungen: Eine Vielzahl von Möglichkeiten ergeben sich generell unter der Verwendung älterer und neuer Decalsätze diverser Hersteller und etwas Quellenstudium. Letzteres würde ich auch (wie so oft bei Eduard) auch dringend empfehlen - so erkennt man auf einem Foto der Maschine von Kurt Ubben deutlich, dass der Bereich um die Waffenmündungen der MG 17 herum heller bemalt war und es existiert ein weiteres Foto dieser Maschine bei dem die markante Hexe unter dem Cockpit mit einer helleren Farbe überpinselt und dafür eine weiße 5 als zweite Nummer auf den Rumpf gemalt wurde. Die 2 sauber gedruckten Decalsätze des Bausatzes erlauben den Bau der 5 folgenden Maschinen:



  1. Bf 109E-1 der 6.(J)/Trägergruppe 186, geflogen von OFw Kurt Ubben im März 1940,
  2. Bf 109E-1 der 2./JG77, geflogen von Hptm Hannes Trautloft im September 1939,
  3. Bf 109E-1 der 6./JG52 im Frühjahr 1940,
  4. Bf 109E-1 der 9./JG26, geflogen von Fw Arthur Beese im September 1940 und
  5. die gleiche Maschine nochmals, jetzt aber mit gelber Farbe auf Motorhaube und Seitenruder.

Fazit:Mit der Bf109E-1 legt Eduard die Latte für 1:48-er Modelle derMesserschmitt erneut etwas höher - bisherige Bausätzedieser Reihe werden deutlich getoppt, neuere werden sich daran messenlassen müssen.

Quelle:

Aviatik Verlag - Willy Radinger/ Walter Schick „Messerschmitt Me 109“(ISBN3-925505-32-6)

Holger Schimpf, Erfurt (März 2012)