Messerschmitt Bf 109G-6 frühe Version

Eduard 82113 - ProfiPack - 1/48

Vorbild: Hier ein kleiner Abriss über die Geschichte der G-6 Version, über die schon so viel geschrieben wurde sodass ich als Messerschmitt Bf-109 Laie nicht mehr viel dazu beitragen kann. Die G Variante sollte im Gegensatz zur Bf 109 F Baureihe eine Verbesserung in Flugleistung und Bewaffnung darstellen. Verfügte die Messerschmitt bis zur G-4 noch über zwei eingebaute MG 17 über dem Motor wurden diese ab der G-5/6 durch zwei MG 131 ersetzt. Da die Waffenanlage größer war musste die Motorverkleidung überarbeitet werden. Um diese unter der Motorverkleidung unterzubringen, kam man auf die aerodynamisch ungünstige Idee diese auf jeder Seite mit Auswölbungen zu versehen. Es dauerte nicht lange und die Piloten gaben ihr den wenig schmeichelhaften Spitznahmen "Beule".

Erst mit dem DB 605 AS Motor wurde eine aerodynamisch verbesserte Motorverkleidung konstruiert. Auch der leistungsgesteigerte Daimler Benz 605 kam ab den G Versionen zum Einsatz. Die Bf-109G-6 wurde ab dem Frühjahr 1943 bis Sommer 1944 in Großserie gebaut. Sie war die meistgebaute Version der 109. Der Jäger wurde in fast allen Jagdverbänden der Luftwaffe vornehmlich in der Reichsverteidigung eingesetzt.

Bausatz: Dem von Eduard überarbeiteten Bausatz der späten Bf -109G-6 Version folgt nun die frühe Version der G-6 Variante. Die 2014 mit hervorragenden Details, aber einigen maßstäblichen Fehlern behaftete G-6 hat Eduard entschlossen überarbeitet. Dies wäre mir wahrscheinlich gar nicht so aufgefallen denn ich messe meine Modelle eigentlich nicht nach. In den Eduard typischen stabilen Stülpkarton mit attraktivem Deckelbild einer frühen G-6 Variante finden sich die von der späten Version bekannten vier grauen Gussrahmen. Diese sind in wiederverschließbaren Klarsichtbeuteln verpackt. Ansonsten liegt dem Karton noch eine Ätzteileplatine bei. Mit diesem kann das Cockpit um ein vielfaches aufgewertet werden. Besonders das farbbedruckte zweiteilige Instrumentenbrett ist hier zunennen. Sitzgurte und andere Details erhöhen Detaillierung des Bausatzes.

Der Spritzling aus Klarsichtmaterial beherbergt eine Vielzahl von verschiedenen Kanzeln. Mit diesen Spritzling deckt Eduard wohl weitere Varianten der G Versionen ab und es bleibt zu hoffen, Eduard denkt auch eine Bf-109 K-4. Um die Kanzeln maskieren zu können liegt der ProfiPack Edition auch der passende Maskensatz bei. Dieser ist wie Ätzteilplatine und Klarsichtteile in Beuteln mit Klippverschluß verpackt.

Wie schon von Utz Schißau in seinem ausführlichen First look erwähnt, lassen sich mit den zwei großen Spritzlingen alle Varianten der Messerschmitt. Nur die kleineren zwei Gussäste, mit den Rumpfteilen und Tragflächen, werden sich je nach Variante ändern und wie in der jetzt verkäuflichen 109 G-4 den spezifischen Merkmalen Rechnung tragen.

Über die hervorragende Qualität der Bausatzteile muss kein Wort mehr verloren werden. Alles Top. Einziges Manko: Auch bei meinem Bausatz zeigen sich die schon oft erwähnten Senkstellen auf den Landeklappen.

Die dem Bausatz mitgegebene durchstrukturierte Bauanleitung erklärt jeden Bauabschnitt ausführlich, so dass der Bau einem eine Menge Bastelspaß bereiten wird. Auch der Modellbauanfänger, sollte mit dem Bausatz gut zurechtkommen.

Bemalung: Dem Bausatzkarton liegen von Eduard selbst produzierte Decalbögen bei. Ein relativ großer Bogen erlaubt die Markierung von fünf einzelnen Maschinen wie es beim ProfiPack üblich ist. Jeder einzelnen Lackierungsvariante spendiert Eduard eine farbige Din A/4 Seite in der Bauanleitung.

  1. W.Nr. 15919, geflogen von Maj. Hermann Graf, JGr 50, Wiesbaden-Erbenheim, September 1943,
  2. W.Nr. 20499, geflogen von Lt. Erich Hartmann, 9/JG 52, Nove Zaporozhye, Oktober 1943,
  3. W.Nr. 18107, geflogen von Uffz. Georg Amon, 7. /JG 53, Torazzo, Sizilien, Juni 1943,
  4. W. Nr.440190, geflogen von Alfred Hammer ,6/ JG 53, Wien- Seyring, Februar 1944,
  5. W.Nr.160756, geflogen von Uffz. Rene Darbois, I./JG 4, Santa Maria, Juli 1944.

Desweiteren findet sich ein Bogen, mit allen Wartungsmarkierungen der 109er G Version im Karton. Um die Wartungshinweise auf die richtige Position zubringen liefert Eduard auf der letzten Seite der Bauanleitung einen drei Seitenriss mit. Bei den Lackierungshinweisen bezieht sich Eduard auf die Gunze Farben.

Fazit: Mit der überarbeiteten 109 ist dem Hersteller aus der Tschechien ein hervorragender Bausatz gelungen. Für Messerschmitt Experten sowieso ein Muss, kann hier auch der Modellbauer zugreifen der einfach mal eine Bf 109 G-6 bauen möchte. Leichte Sinkstellen an den Klappen der Tragflächen, angegossene Positionsleuchten und das bruchgefährdete Pitotrohr sind eigentlich nicht der Rede wert.

Erhältlich ist der Bausatz im Fachhandel oder bei Eduard direkt.

Andreas Wolf, Berlin (Oktober 2016)

Literaturhinweise:

Manfred Griehl,
Messerschmittt Bf-109 G/K,
Flugzeug Profile Nr.5
Flugzeug Publications GmbH
Messerschmitt Bf-109
Workshop Manual
Motorbuch Verlag
IISBN:978-3-613-03175-3
John R. Beaman
Messerschmitt Bf 109 in Action Nr.57
Squadron/Signal Publications