RF-4E Phantom II "IDF" - RF-4E Phantom II "Tiger Meet"(Luftwaffe)

Hasegawa und Revell - Spritzguss - 1/72



Vorbild: : Die F-4 Phantom hatte am 27. Mai 1958 ihren Erstflug als Allwetterjagdflugzeug für die US Navy. Bis zum Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden über 5000 Exemplare gebaut für die verschiedensten Zwecke und Einsatzländer gebaut. Interessanterweise orderte die USAF auch die F-4 in größeren Stückzahlen. Viele Exemplare fliegen noch bei einigen Zweitnutzern. In den USA fliegen einige Maschinen noch zur Zieldarstellung bzw. als Drohnen. Ihren Erstflug hatte die RF-4E am 15. September 1970. Insgesamt wurden 150 Exemplare von dieser Version produziert und Exportiert. Empfängerländer waren Deutschland, Griechenland,Israel, Iran, Japan und Türkei. Die Luftwaffe erhielt 1971 die ersten der insgesamt 88 RF-4E. Sie gingen an die AG 52 in Leck und AG 51 (Bremgarten). Inzwischen sind die beiden Geschwader aufgelöst und das AG 51"I" wurde mit Tornados 1994 neu aufgestellt. Ab 1969 erhielt die israelische Luftwaffe (IAF bzw. IDF) die ersten Exemplare der bestellten 44 F-4E und vier RF-4E. Während des Yom Kippur Krieges und danach wurden noch weitere Exemplare als Ersatz für verlorengegangene Maschinen geliefert. Im Verauf der Nutzung wurden die Phantom in Israel modernisiert und auch z.T. mit einer Betankungssonde versehen.







Bausatz HASEGAWA (grau): Bei Hasegawa erschienen die neuen F-4 Phantom II Bausätze schon Ende der 90er Jahre. Seit dem werden sie in den unterschiedlichsten Versionen immer wieder aufgelegt. Es handelt sich nach wie vor um den stimmigsten und erhältlichen Bausatz der F-4 im Maßstab 1:72. Aufgrund des modularen Aufbaus ist der Bausatz nicht ganz einfach, jedoch zur Belohnung gibt es hinterher eine tolle F-4. Hier hat sich Hasegawa die RF-4E der IDF als Vorbild ausgesucht. Hasegawa hat alle Merkmale des Vorbildes recht gut wiedergegeben. Das Cockpit ist mal wieder der Schwachpunkt. Dafür gibt es für diesen Bausatz genug Abhilfe von eduard. True Details und Aires haben noch abgeflachte Räder im Programm. Als Außenlasten sind verschiedene Zusatztanks vorhanden. Dazu gibt es noch die Nachtanksonde als Zinnteil. Die Kanzel kann optional offen oder geschlossen montiert werden. Als einen Höhepunkt bezeichne ich den Decalbogen, der ist nicht nur sehr umfangreich, sondern auch hervorragend gedruckt. Einzig bei den Bemalungsanweisungen vermisste ich eine Jahresangabe.













Bemalungsvarianten:

Bausatz REVELL (grün): Auch Revell brachte in den 90er Jahren eine F-4 Phantom II Reihe heraus. Die Bausätze F-4F und RF-4E wurden 2006 wieder aufgelegt. Letztere soll hier Gegenstand der Betrachtung sein. Schnell fällt beim Betrachten der Bauteile auf, dass dieser Bausatz eine offensichtliche Macke hat. Die Lufteinläufe sind erheblich zu groß geraten. Das wird beim Vergleich mit Skizzen oder mit dem Hasegawa-Bausatz deutlich. Vielleicht findet sich ja mal jemand, der hier ein Austauschteil anbietet. Das Cockpit hat bei Revell deutlich mehr Struktur und es gibt keine Decals für die Instrumente, sondern diese müssen selbst bemalt werden. Die Schleudersitze sehen recht ordentlich aus. Alternativ kann auch hier die Kanzel offen oder geschlossen montiert werden. Auch bei Revell sind die Außendetails sehr gut gelungen. In manchen Punkten hat Revell einen Vorsprung, der leider durch die Lufteinläufe zunichte gemacht wird. Nutzerbedingt gibt es hier noch ein paar andere Außenlasten. Der absolute Höhepunkt ist der Decalsatz dieses Bausatzes! Er hat Kartonformat und wurde bei DACO Products mit Unterstützung von AirDOC erstellt.









Bemalungsvarianten:

Fazit: Beide Bausätze haben Stärken und Schwächen. Der Bausatz von Revell überzeugt durch seinen Decalbogen und den Preis. Hasegawa liefert einen Bausatz, der nach RF-4E auch aussieht und bietet weiterhin den Vorteil, dass von der F-4B an bis zur S im Angebot war oder ist.

Literatur: Anmerkung am Rande: Bei meinen Literaturtipps handelt es sich immer um Titel, die sich in meiner Bibliothek befinden und ich somit bewerten als auch empfehlen kann. Gerade für die Phantom ist das nur eine Auswahl!

Comouflage & Markings No. 4: The Israeli Airforce Part Two: 1967 to 2001, Ray Ball, SAM Guideline Publications Ltd.;
F-40 Bd. 46 RF-4E Phantom II 1982-1995, Ralf Jahnke, Bmvd Verlag 2003, ISBN 3-935761-46-5;
F-4 Phantom II in action, Aircraft Number 65, Larry Davis, squadron/signal publications, 1984, ISBN 0-89747-154-7.

Volker Helms, Godern