Airbus A380 „Air France“

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Original: Der frühere Projektname A3XX wurde zum A380. Der Erstflug des Typs fand am 27.04.2005 statt. In Drei- Klassen- Konfiguration ist der Jet für 555 Passagiere ausgelegt. Nach jahrzehntelanger Monopolstellung des Modells 747 von Boeing dürfte im Wide- Body- Segment ebenfalls die Wachablösung erfolgt sein. Beachtlich ist das neue Raumkonzept, also den Fluggästen die Möglichkeit zum Chillen an entsprechenden Plätzen zu geben, sich an der Bar oder in Restaurants zu treffen und den eigenen Sitz in einen Schlafraum umzuwandeln. Und das bei geringeren Betriebskosten (ca. 15-20%), was u.a. den Treibstoffverbrauch, Sitzplatzkilometer, Lärm und Emissionen sowie Reichweite betrifft. Wesentliche Operatoren sind Emirates, Singapore Airlines, Quantas und jetzt neben der Air France natürlich die Lufthansa.

Kit: Nach dem A380 in House Colours ist nun auch eine Variante mit Air France- Decals auf den Markt gekommen. Auffällig ist die Unterteilung des Rumpfes sowohl in axiale als auch radiale Elemente. Damit nicht genug, den sowohl die Passagiertüren als auch die Frachttüren sind ausgebrochen dargestellt und müssen verklebt werden. Allein diese Darstellung lässt unzählige Möglichkeiten für Dioramen offen. - Beispiele sind Abfertigungsszenen, Wartungssituationen oder Sektionen von Produktionsschritten beim Transport durch ganz Europa.

Für die letztgenannte Idee ist zur Aufteilung der Rumpfteile Fotostudium zur Überarbeitung erforderlich, denn die radiale Aufteilung stimmt nur fast mit den Sektionen des Originals überein. Die Wände zwischen den Klassen sind ebenfalls als Teile vorhanden, leider aber kein Kabinenboden oder eine Vorlage dafür. In jedem Fall sind die Kabinenwände als Querspanten geeignet und geben diesem riesigen Modell Stabilität. Ein Interior für das Cockpit ist ebenso vorhanden wie die Cockpitverglasung. Die Kabinenfenster sind offen dargestellt, Klarsichtteile liegen aber nicht bei.

Die Flügel für diesen Flieger sind in diesem Maßstab natürlich gewaltig. Sinn macht auch die Aufteilung dass die Vorflügel als Teile separat beigelegt sind. - Womit die Idee geboren ist, das Modell mit ausgefahrenen Flaps zu bauen. Weiterhin sind die scharfen Hinterkanten positiv zu erwähnen, da sie als ein Stück an die Unterseite des Flügels angegossen sind. - Wie man das auch von Airfix kennt. Wie auch beim House Colours- Kit sind sowohl die Ober- als auch die Unterseiten von starken Einziehungen (´Shrink- Marks`) geprägt. Ohne Spachteln und Schleifen geht es an der Stelle nicht wenn gute Ergebnisse erzielt werden sollen.

Die Formaufteilung der Triebwerke gefällt mir gut: Außenverkleidung - Ein-& Auslaufschächte - Vorderkante Einlaufschacht- Verdichterstufe - Brennkammer

Es wäre toll, wenn Kleinserienhersteller Zurüstsätze mit entsprechenden Fan- Blades anbieten würden.

Das Fahrwerk kann in diesen Maßstab die eine oder andere Verfeinerung vertragen. Ein Plus sind allerdings die Reifen, die aus Gummi beiliegen. Für die Oberflächendetaillierung sind insgesamt Gravuren vorhanden, die teils etwas feiner ausfallen könnten.

Der Decalbogen ist so riesig wie der Kit und macht einen ordentlichen Eindruck. Es sind die Farben der Air France im Barcode- Livery, welches nach ca. 23 Jahren leicht modifiziert wurde. Die Bauanleitung ist als großes A4- Heft gestaltet. Neben einem sehr großen Ständer für das Modell wird als dritte Möglichkeit das Aufhängen des Modells an der Decke bzw. im Zimmer beschrieben.

Fazit: Viele Gedanken und Ideen sind in diesem Modellbausatz eingeflossen. Insgesamt erinnert der Kit von seinem Erscheinungsbild an die 1970er Jahre. Für welche Variante man sich entschließt (Abfertigung am Gate, Produktionsstadien,...), es ist in jedem Fall ein sehr ambitioniertes Projekt.

René Kaminski (März 2010)