U-Boot-Kreuzer Surcouf

Hobby Boss No. 83522 Spritzguss - 1/350

Vorbild: Dieses Ungetüm von einem U-Boot wurde vom französischen Marineministerium 1927 in Auftrag gegeben, und am 18. Oktober 1929 war der Stapellauf des ersten Bootes dieser Klasse. Der Hintergrund für solch ein riesiges U-Boot war der Gedanke, im Kriegsfalle mit der Surcouf sozusagen auf untergetauchte Kaperfahrt zu gehen, um sich eventueller, unter ziviler Flagge fahrender feindlicher Nachschubschiffe zu bemächtigen. Ganz in der Tradition des Namensgebers des Bootes: "Robert Surcouf", einem französischen Freibeuter und späteren Seehelden aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Besonders beeindrucken sollten den Gegner dann wohl auch die beiden mächtigen 203mm/50 1924 Zwillingsgeschütze, welche der Surcouf auch die aggressive Silhouette gaben. Diese ließen sich auch nach Back und Steuerbord ausrichten. Ferner verfügte das Boot im hinteren Bereich über einen Hangar zur Aufnahme eines Seeaufklärers vom Typ Besson MB. 411.



Als nach der Kapitulation Frankreichs vor der deutschen Wehrmacht die sogenannte Vichy-Regierung in Kraft trat, und sich unter der Führung von General De Gaulle die Exilfranzosen zur Föderation Freies Frankreich zusammentaten, war Frankreich als Staat gespalten. So unterstand z.B. die Marine der Hitler-Deutschland hörigen Vichy-Regierung. Von dieser konnte die Surcouf sich absetzen und schloss sich den Verbänden Freies Frankreich, unter britischem Kommando an. Von da an nahm das Boot an Sicherungen von Versorgungskonvois teil. Das Schicksal der Surcouf ist allerdings nicht 100 prozentig genau zu bestimmen. Allgemein aber vertritt man die These, das dass Boot am 18. Februar 1942 in der Karibik mit dem amerikanischen Frachter SS Thompson kollidierte und versank.



Das Boot war 110 Meter lang, 9 Meter breit und hatte eine Besatzung von 110 Mann. Die Geschwindigkeit lag aufgetaucht bei 18 Kn. (etwa 33 Kmh). In Tauchfahrt betrug sie 8,5 Kn. (etwa 16 Kmh.) Die Surcouf verfügte neben den Geschützen über acht 550mm sowie vier 400mm Torpedos als Bewaffnung.

Bausatz: Das 31cm lange Modell der Surcouf von Hobbyboss im Maßstab 1:350, wird in einem länglichen Stülpkarton geliefert und verfügt über 49 Einzelteile. Dazu gehören ein Klarsicht-Spritzling mit zwei sehr schön gestalteten, winzigen Besson MB.411 Flugzeugen. Außerdem ist eine Platine mit Messingteilen für die gesamten Relinge im Karton enthalten.

Die Strukturen der Oberflächen von Rumpf und Deck, liegen auf Höhe der Zeit. Insbesondere die Flutschlitze gefallen. Eine Wasserlinien-Option ist allerdings nicht vorgesehen. Der Turm entspricht meines Erachtens nach, dem Zustand nach einem Umbau im Jahre 1941.

Für die Lackierung liegt ein Blatt mit farbigen Zeichnungen des Bootes bei. Decals gibt es auch für die beiden Flugzeuge. Unklar ist wie und wann das Boot getakelt war, möchte man die beiden Funkmaste in aufrechter Position anbringen. Das Internet gibt sicher Aufschluss darüber.

Fazit: Ansonsten ist der Bausatz absolut zu empfehlen. Auch wegen des tollen Preis-Leistungsverhältnisses.

Hans-Jürgen Bauer, Berlin(Juli 2012)