Vorbild: Der Typ 94 TK oder Typ 94 Te-Ke war eine japanische Tankette im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und im Zweiten Weltkrieg, die von 1934 bis 1945 vom Kaiserlich Japanischen Heer und der Kaiserlich Japanischen Marine eingesetzt wurde. Großen Einfluss auf die japanische Entscheidung hatte die Tankette-Phase in Europa Anfang der 1930er Jahre. Das Kaiserlich Japanische Heer bestellte sechs britische Carden-Loyd Tanketten, die 1930 in Japan eintrafen. Die japanischen Offiziere waren weder von dieser- noch von der französischen "Renault UE Chenillette" überzeugt, wobei letztere mit ihrem Anhänger sich als Infanterie-Transportfahrzeug positionierte.
Der Typ-94 war minimalistisch ausgelegt. Das Fahrgestell war leicht und hatte im hinteren Teil einen kleinen Turm, für ein Typ 11 Maschinengewehr. Der Turm musste vom Kommandanten (zugleich Schütze der Hauptbewaffnung) manuell gedreht werden. Am Heck befand sich ein Stauraum, der durch eine Heckklappe beladen werden konnte. Der Antrieb befand sich im vorderen Teil des Fahrzeugs, während der Fahrer vorne rechts saß. Die Panzerung war genietet. Ein luftgekühlter Mitsubishi 4-Zylinder-Benzinmotor mit 35 PS brachte die Tankette auf eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h. Das Fahrgestell ruhte auf zwei Aufhängungen für jeweils zwei gummierte Räder, die als Laufrollen die Ketten führten. Das erste und vierte Rad war durch einen Umlenkhebel mit einer horizontal verlaufenden Kompressionsfeder verbunden und federte so das Fahrzeug ab. Das Antriebsrad war vorne und das Führungsrad hinten, mit Abstand zum Boden angebracht. Wie bei vielen Kettenfahrzeugen mit schmalen Ketten tendierte die Typ 94 dazu, bei hoher Geschwindigkeit und gleichzeitiger Richtungsänderung die Ketten zu verlieren. Zur Abhilfe des Problems wurde das Führungsrad bei späteren Modellen deutlich vergrößert und auf Bodenhöhe gebracht. ( nach Wikipedia)
Bausatz: In dem IBG typischen, gut gestalteten Stülpkarton befinden sich die Bauanleitung, ein kleiner Decalbogen, ein Ätzteilbogen und 10 kleine, hellgraue Gießäste. Es können zwei verschieden Anhänger gebaut werden.
Alle Teile sind sauber und gratfrei wiedergegeben. Die Angüsse der Teile sind etwas dick geraten, so dass es beim Heraustrennen dazu kommen kann, dass Teile brechen. Hier muss mit Vorsicht gearbeitet werden.
Der kleine Ätzteilbogen enthält ein paar schöne und sinnvolle Details.
Bemalungsvarianten: Die Bauanleitung ist übersichtlich gestaltet und führt in sieben Schritten zum fertigen Modell. Es liegt ein kleiner gut gedruckter Decalbogen bei, der verschiedene Markierungen der 2nd Independent Light Armored Car Company China, 1937 zulässt.
Fazit: Ein schönes Modell eines seltenen Fahrzeuges der kaiserlich japanischen Armee. Durch die übersichtliche Bauanleitung werden sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Modellbauer ihren Spaß beim Bauen haben.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Jan Willisch, Potsdam (Mai 2019)