Ford Modell T 1913 Speedster mit Figuren

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Vorbild: Der Ford T ist eines der bekanntesten Autos der Welt und der Inbegriff des Oldtimers. Er war der erste fließbandgefertigte Wagen der Welt, günstig, zuverlässig und weit verbreitet. 1908 fuhr das erste Exemplar. Die Fließbandfertigung erfolgte ab 1914 und verbilligte das Auto von 870 auf ca. 350 Dollar. Spitzname des Wagens war "Tin Lizzy", Blechliesel. Bauzeit war von 1908 bis 1927. 1913 wurden schon veränderte Ford T als Speedster verkauft, die als etwas elegantere Version für die sonntägliche Spazierfahrt gedacht waren.

Bausatz: Der Bausatz basiert auf der Ford T-Linie von 2014. Die Speedster-Erstauflage folgte 2018, hier allerdings fehlten Fahrer und Beifahrer. Der Karton ist sehr stabil und von oben zu öffnen. Nach Abheben des Außendeckels muss noch der darunter befindliche weiße Karton ebenfalls von oben geöffnet werden. Darin findet man 99 Teile für den Wagen sowie 24 Teile für Fahrerin und Beifahrer in der Kleidung von 1913.

Die Bauteile wirken gut gegossen und detailliert. Überstehendes Plastik gibt es nur sehr wenig und ist leicht zu beseitigen. Die Klarsichtteile sind einwandfrei. Die meisten Teile werden nicht benötigt. Sie gehören zu den größeren Modell T- Bausätzen. Der Speedster hat lediglich Glasteile für die Scheinwerfer und eine kleine "Uhrglas"-Windschutzscheibe für den Fahrer.

Die Reifen sind eine große Enttäuschung. Sie sind als weiße, sehr weiche und halbwegs runde Würste gestaltet. Sie haben keinerlei Profil. Sowohl an Innen- als auch an der Außenseite befinden sich umlaufende Gussgrate. Auf der Verpackung werden sie schwarz mit gutem Profil dargestellt. Die Bemalungsanleitung sieht sie weiß vor, wobei die Lauffläche schwarz-weiße Längsstreifen aufweisen soll. Auf beiden Seiten des Reifens soll sich ein schwarzer Streifen umlaufen, der auch auf den Reifen angedeutet ist. Leider ist er sehr schmal und von sehr unterschiedlicher Höhe. Außerdem läuft er an einigen Stellen in Schlangenlinie.

Die Bauteile für die zwei Figuren sind sehr gut gearbeitet. Fehler sind nicht erkennbar. Gesichter und Bekleidungseinzelheiten sind sauber und hochdetailliert dargestellt. Dies reicht vom Blumenhut der Fahrerin bis zu den Schuhen der Figuren.

Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist schwarz-weiß und übersichtlich. Der Bemalungsvorschlag ist farbig. Für die Figuren liegt eine einseitige farbige Bau- und Bemalungsanleitung bei. Es ist zu beachten, dass die Buchstaben, die hier für die Angabe der Farben benutzt werden, nicht mit den Buchstaben der Hauptanleitung identisch sind, sondern sich auf die Farbtabelle auf der Rückseite der Figurenanleitung bezieht. Die Farbangaben beziehen sich auf Farben von Revell und Tamiya.

Fazit: Die Reifen sind ein Problem. Es muss sorgfältig nachgearbeitet werden. Ob man dann noch einen schwarzen Seitenstreifen auf den Reifen aufmalt, wird man sich überlegen. Einfach die umlaufende Markierung zu schwärzen, dürfte zum einen schwierig und zum anderen zu einem sehr krummen und unattraktiven Ergebnis führen. Da hier Reifen von 1913 dargestellt werden sollen, könnte es sich anbieten, die Reifen weiß, weiß-beige mit dunklerer Lauffläche zu bemalen.
Ansonsten macht der Bausatz einen guten Eindruck mit schön gearbeiteten Einzelteilen. Die Bemalung dürfte kein Problem sein. Die Figuren sind ein Highlight, die dem gesamten Modell zusätzliche Farbe und Bewegung gibt. Schon der blumenverzierte Damenhut ist eine sorgfältige Bemalung wert. Die seltsame Konstruktion mit einem großen Uhrglas, das als Windschutz am Lenkrad befestigt ist, dürfte das Modell aus den bekannten Oldtimerkonstruktionen hervorstechen lassen.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Burkhard Kötke, Oktober 2020