Sd.Kfz. 223

ICM 48192 - 1/48

Vorbild: 1935 wurde der leichte Panzerspähwagen Sd.Kfz. 221 eingeführt. Diese von den Eisenwerken Weserhütte produzierten Fahrzeuge basierten auf dem Fahrgestell des schweren PKW I Horch 801. Angetrieben wurden die Fahrzeuge von einem Horch-Motor 3,5 Liter V8 mit 75 PS. Damit erreichten die Fahrzeuge eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.

Das Sd.Kfz. 223 war ein reiner Funkwagen mit einem Gewicht von 4,4 t. Die Fahrzeuge entsprachen dem Sd.Kfz. 221 und waren ebenfalls mit einem MG 34 mit 1.050 Schuß bewaffnet. Gleichzeitig trugen die Fahrzeuge einen Funkgerätesatz aus einem FuG 10 SE 30, der später durch ein FuG 12 mit Funksprechausrüstung ersetzt wurde. Zu Erkennen waren die Fahrzeuge an der ausladenden Rahmenantenne, die während des Funkbetriebes hochgeklappt werden konnte. (nach Lexikon der Wehrmacht)

Bausatz: Neben dem Sd.Kfz.260 hat ICM mit diesem Sd.Kfz.223 die Reihe der auf dem Sd.Kfz.221/222 basierenden Fahrzeuge fortgesetzt. Hier liegt nun der leichte Funkwagen Sd.Kfz.223 vor. Der Inhalt der kleinen Schachtel ist größtenteils von den Vorgängerversionen bekannt. Versionsspezifisch gibt es die Rahmenantenne und das Kampfraumdach mit kleinem Turm und MG 34. Auch der kleine Fotoätzteilbogen mit dem Lüftungsgitter und Granatschutz passt zur Version.

Im Innenraum gibt es keinerlei Nachbildung der Funkgeräte. Auch sonst ist es hier spärlich eingerichtet, so dass man geöffnete Türen oder die Gitter nur in Verbindung mit Figuren realisieren sollte. Es sei denn, es findet sich mal ein Hersteller, der für diese Fahrzeuge Inneneinrichtungen anbietet. Auch außen gibt es eine Menge zu tun. Die Rad-Spähpanzer waren nicht sehr geräumig, so dass etliche Utensilien für den Soldatenalltag außen an den Fahrzeugen transportiert wurde…

Dem Bausatz liegt auch der Drehturm des Sd.Kfz.222 bei, dieser wie auch dessen Bewaffnung werden hier nicht benötigt. Für die Räder gibt es sowohl die Option in Vollplastik, als auch Plastikfelgen mit Gummibereifung der Unterschied in der Detaillierung ist minimal mit leichten Vorteilen zugunsten der Gummireifen. Die Verarbeitung geht natürlich beim Plastik etwas leichter von der Hand, und wer weiß, wie sich die Gummidinger in Zukunft verhalten.

Insgesamt erwartet den Modellbauer ein einfach konstruiertes Modell mit wenig Überraschungen. Die Bauanleitung führt in 29 Schritten zum Modell, bei sehr einfach gehaltenen Baustufen. Die Granatgitter sind auf sehr einfachem Niveau, erfüllen aber den Zweck. Vielleicht gibt es hier von Hauler noch mal einen Satz, der diese etwas filigraner anbietet.

Bemalungsvarianten: Mit den beiliegenden Abziehbildern können 4 Fahrzeuge nachgebildet werden:

  1. Sd.Kfz. 223 2. Panzerdivision, Frankreich, Mai 1940 (panzergrau)
  2. Sd.Kfz. 223 Luftwaffenfahrzeug (Flak?), Ukraine Sommer 1941 (panzergrau)
  3. Sd.Kfz. 223 Ostfront Winter 1942 (panzergrau, weiße Tupfentarnung)
  4. Sd.Kfz. 223 5. Panzerdivision DAK, Libyen, Sommer 1942

Die Anzahl der Decals ist überschaubar, der Druck ist gut - bei schwarz und weiß kann auch nicht so viel schief gehen. Angesichts der üblichen Qualität aus Osteuropa rate ich zur Vorsicht beim Aufbringen der Nassschiebebilder.

Fazit: Mit diesem Sd.Kfz.223 setzt ICM die Reihe der Fahrzeuge auf Horch-Fahrgestell fort. Da es leider nicht sehr viele Anbieter für 1/48er Militärbausätze gibt, ist dies eine gute Ergänzung für den heimischen Bastelkeller. An Zubehör wäre eine fligranere Antenne, neue Granatschutzgitter und vielleicht etwas Gerödel schön.

Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2019)