North American Aviation P-51D/K Mustang "Pacific Aces"

Italeri 2743 - 1/48

Vorbild: Die Mustang entstand, als im Januar 1940 die für den Einkauf amerikanischer Waffen zuständige britische Beschaffungskommission bei der North American Aviation Company anfragte, ob sie die Curtiss P-40 für den britischen Bedarf in Lizenz produzieren dürfe. North American gab an, bereits einen verbesserten Nachfolgetyp zu planen. Es folgte eine britische Bestellung von 320 Maschinen des noch zu entwickelnden Typs NA-73. Sie wurde später auf 620 Stück erhöht. James H. "Dutch" Kindelberger, Präsident der North American Aviation beauftragte Edgar Schmued und den Chefingenieur Ray Rice mit der Konstruktion des neuen Musters. Nach 78.000 Arbeitsstunden und 127 Tage später rollte der Prototyp, NA-73X, am 9. September 1940 aus dem Hangar.

Das Aircraft and Armaments Experimental Establishment in Boscombe Down prüfte den neuen Typ ausgiebig und ließ eine Anzahl von Verbesserungen einführen. Bei den ersten ausgelieferten Flugzeugen wurde die schlechte Sicht beim Rollen bemängelt. Dies beruhte auf dem steilen Winkel des Rumpfes, der langen Motorhaube und der stark verstrebten, dreiteiligen Kabinenverglasung, die den Spitznamen "Gewächshaus" trug. Die Sicht konnte durch eine neue Plexiglashaube, die den Mittelteil ersetzte und die nach ihrem Erfinder Robert Malcolm benannt wurde, verbessert werden.

Ebenso wie die Curtiss P-40 von einem Allison V-1710 V-Motor angetrieben, absolvierte die NA-73 ihren Erstflug am 26. Oktober 1940. Die NA-73 besaß einen Düsenkühler mit wesentlich verringertem Luftwiderstand sowie einen Laminarflügel, der den Widerstand weiter verminderte. Dementsprechend war die NA-73, die von der Royal Air Force Mustang genannt wurde, wesentlich schneller als die P-40.

Trotzdem war die Mustang im Luftkrieg in Europa nicht wie geplant als Jagdflugzeug einzusetzen, weil der Allison-Motor die Höhenleistungen zu stark einschränkte. Nach den ersten Kampfeinsätzen im Mai 1942 wurde das frühe Modell daher ausschließlich als schneller Jagdbomber und als Aufklärungsflugzeug in niedrigen Höhen verwendet. Die USAAF bestellte ebenfalls P-51 und P-51A als Jagdflugzeuge sowie die A-36A Apache als Sturzkampfflugzeug.

Aufgrund der vielversprechenden Aerodynamik wurden 1943 Versuche unternommen, die Mustang durch Verwendung eines Hochleistungsmotors vom Typ Rolls-Royce Merlin zu einem konkurrenzfähigen Jagdflugzeug zu machen. Das Ergebnis war die P-51B, die zunächst mit dem bei Packard in Lizenz gebauten Motor Packard Merlin V-1650-3 für große Höhen, dann den taktischen Erfordernissen angepasst mit dem V-1650-7 für mittlere Höhen ausgerüstet wurde. Die bei North American in Inglewood gebauten P-51B und die aus dem Werk Dallas stammende identische P-51C waren im Dezember 1943 die ersten Langstrecken-Begleitjäger der USAAF, die schwere Bomber der 8. US-Air Force zu Zielen tief im Deutschen Reich eskortieren konnten.

Merlin-Mustangs mit ihren ausgezeichneten Flugleistungen wurden in immer größerer Zahl eingesetzt und verdrängten die zuvor als Begleitjäger eingesetzten Lockheed P-38 und Republic P-47 fast völlig aus dieser Rolle. Hauptvorteile der Mustang waren große Reichweite, hohe Geschwindigkeit und gute Manövrierfähigkeit im Hochgeschwindigkeitsbereich und in großer Höhe. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Mustang fast ausschließlich als Jagdflugzeug, Jagdbomber und Aufklärungsflugzeug, die A-36 auch als Sturzkampfflugzeug eingesetzt. Aufgrund zahlenmäßiger Überlegenheit und besserer Ausbildung ihrer Piloten errangen die Alliierten mit der North American P-51 Mustang und anderen Flugzeugtypen bis Ende 1944 endgültig die Luftherrschaft.

Auch bei der US-Bomberoffensive gegen Japan 1944/45 wurden Mustangs als Begleitjäger der Boeing B-29 eingesetzt. Den in großen Höhen leistungsschwächeren Gegnern war die Mustang weit überlegen.
Quelle: Auszug aus Wiki: P-51

Bausatz: Italeri setzt mit diesem Bausatz die Kooperation mit Hasegawa fort. Die Plastikteile stammen vom Japanischen Hersteller und sind sauber abgespritzt. Die Form hat allerdings schon ein paar Jahre auf dem Buckel, so dass der Bausatz in Sachen Detaillierung und Vorbildtreue nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist. Aber immerhin gibt es versenkte Gravuren und eine glatte bzw. ebene Modelloberfläche.

Die Fahrwerkschächte sind sehr flach ausgeführt, daher sollten die inneren Türen weitgehend geschlossen dargestellt werden (oder Ersatz vom Zubehörmarkt eingebaut werden). Die Cockpitdetails sind auch überschaubar. Auch dafür liefert die "Aftermarket" Industrie einige Sätze. Auch die Haube war gelegentlich Zielobjekt der Kritik, aber es lohnt nicht hier zu sehr ins Detail zu gehen, da Italeri sicherlich nicht die Detailfreaks als Zielguppe für diese Wiederauflage im Auge hatte. Wer sich dafür interessiert, findet sicherlich im WWW tiefgehende Beurteilungen dieses Bausatzes.

Das Highlight dieses Bausatzes ist der Decalbogen von Cartograf mit Markierungen für 6 von amerikanischen Assen geflogenen Flugzeuge. Der Bogen selbst füllt den gesamten Kartonboden aus und ist, wie vom italienischen Hersteller gewohnt, einwandfrei gedruckt! Auch viele der Streifen auf Flügel und Rumpf, finden sich auf dem Decalbogen! Ebenfalls toll ist die Bauanleitung, die die Bemalungsvarianten jeweils farbig in 4-Seiten-Ansichten darstellt. ABER: die Zuordnung der Piloten zu den abgebildeten Flugzeugen ist größtenteils falsch, ebenso auch auf dem Karton. Ein wirklich nachlässiger Fehler. Ich hab die entsprechenden Bemalungsschemata mal in Klammern dahinter geschrieben)

Bemalungsvarianten:

  1. P-51D Mustang "The Flying Undertaker/Snooks 5th" Major William Shomo , 82nd TRS 71st TRG US Air Force; Binmaley, Phillippinen 1945 (Abbildung 1 / 8 Luftsiege)
  2. P-51D/K Mustang "Mrs. Bonnie" Lt.Col. William D. Dunham , 348th FG, US Air Force; Le Shima, Okinawa 1945 (Abbildung 3/ 16 Luftsiege)
  3. P-51D Mustang "Margaret IV" Major James Buckley Tapp, 78th FS 15th FG US Air Force; South Field, Iwo Jima 1945 (Abbildung 5 / 8 Luftsiege)
  4. P-51D Mustang "The Shawnee Princess/Empire Commuter" Lt. Charles F. "Frank” Seale / Capt. Stanley Zogorsky, 462nd FS 506th FG US Air Force, Bonin Island, Iwo Jima 1945 (Abbildung 4)
  5. P-51K Mustang "Sunshine" Lt.Col. William T. Banks, 348th FG US Air Force; Le Shima, Okinawa 1945 (Abbildung 6/ 9 Luftsiege)
  6. P-51D Mustang "Stinger VII" Major Robert W. Moore , 45th FS 15th FG, US Air Force; Iwo Jima 1945 (Abbildung 2/ 12 Luftsiege)

Fazit: Der Bausatz ist in Ordnung, aber nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Der Decalbogen ist toll und eigentlich der einzige Grund, diesen Bausatz für ca. 30 Euro zu erwerben. Beim Preis schießt Italeri seit einigen Jahren deutlich über das Ziel hinaus. Nach meiner Ansicht sind die 48er Kits – und so auch dieser - etwa 30% zu teuer.

Steffen Arndt, Barsinghausen (Dezember 2014)