Messerschmitt Me 261 V2 "Adolfine"

Luedemann Resin - 1:72

Nachdem vor gut 20 Jahren bei "airmodel" ein Vacubausatz mit Resinteilen herauskam, erschien jetzt bei "Luedemann" (via Modellbaustudio Rhein-Ruhr) ein Resinkomplettbausatz.

Vorbild: Die Me 261 entstand bei Messerschmitt als Langstrecken - Aufklärer und - Transporter ohne besondere Dringlichkeit ab Ende der 30er Jahre. Leider hatte man sich für den unerprobten DB 606 - Doppelmotor entschieden. Am 23. Dezember 1940 fand der Erstflug der Me 261 V1 statt. Danach waren viele Probleme zu bewältigen, so konnte das Flugzeug erst am 2. Oktober 1940 nach Rechlin überführt werden. Einsatzfähig war sie nicht, da sie keine geschützten Tanks besaß, vielmehr wurden die Flächen "dichtgenietet". Ab Ende 1942 verlieren sich die Spuren dieser Maschine. Der Erstflug der Me 261 V2 erfolgte am 25. November 1942 (!). Die unzureichende Bereitstellung mit DB 606 verzögerte die Fertigstellung. Auch über diese Maschine ist wenig bekannt. Deren Reste wurden jedoch von den Amerikanern fotografiert. Sie fanden die Maschine in einem beschädigten Zustand in Lechfeld. Ein Bild der Me 261 V3 habe ich nicht gefunden. Sie soll eine vergrößerte Tragfläche besessen haben. Ein Werkstattflug fand am 15. Oktober 1942 statt. Mit ihr wurden auch Flüge zur Dauererprobung des DB 606 durchgeführt. Am 8. Juli 1943 kam ihr Ende. Die Me 261 V3 überschlug sich bei einer Ausweichlandung und wurde anschließend zerlegt.

Bausatz: Da auch die Me 261 V1 als Bausatz erschien, wurde der Rumpf in mehrere Teile aufgeteilt. Das ist für einen Resinbausatz dieser Preisklasse ungewöhnlich. Wenigstens wurde eine Lehre beigefügt, damit er zusammengefügt werden kann. Die Kabinenausstattung ist recht rustikal und kann verfeinert werden. Wer eine richtige Bauanleitung sucht, der hat verloren. Es gibt nur das Titelbild und eine Drauf- und Vorderansicht. Zumindest ist die Bemalung anhand dieser Zeichnungen möglich. Die Decals sind sauber gedruckt und sollten zur Sicherheit mit Liquid Decal Film von MICROSCALE versiegelt werden. In der Zeitschrift FLUGZEUG Nr. 1 u. 2 1997 sind viele Fotos der beiden ersten Maschinen enthalten und ermöglichen die Detaillierung.

Fazit: Dieser Bausatz ist nur für erfahrene Modellbauer, die unbedingt diesen Typ besitzen möchten. Eine bessere Bauanleitung und ein sorgfältigerer Resinguß würden die Arbeit des Modellbauers erleichtern. 40 € und viel Zeit sollte man einplanen.

Volker Helms (Godern)