Berlin B 9

Master X - 1/48

Das Vorbild In den 30er und 40er Jahren des 20.Jahrhunderts wurden erstmals Beschleunigungen und Geschwindigkeiten mit Flugzeugen erreicht, bei denen die Piloten stark in der Führung des Luftfahrzeugs und der Beurteilung der Lage eingeschränkt waren oder gar ganz ausfielen. Die Rede ist vom sogenannten "Blackout", wenn das Blut in die Beine "sackt", bzw. "Redout", wenn das Blut bei negativer Beschleunigung des Körpers in den Kopf schießt.

Auch in Deutschland wurden Untersuchungen dazu vorgenommen und versucht die bestmögliche Flug-Position des Piloten zu ermitteln: aufrechtes Sitzen, geneigtes Sitzen (wie z.B. später bei der F-16 umgesetzt), auf dem Bauch liegend oder auf dem Rücken liegend. Die Rückenlage wurde aus psychologischen Gründen verworfen (Stichworte "Unterwerfungspose", keine gute Sicht, usw.), obwohl hier eine starke Belastbarkeit ermittelt wurde. Für die Bauchlage wurden einige Versuchstypen gebaut, u.a. die Berlin B9 (für weitere Details siehe Luftfahrt International).

Die Berlin B9 wurde 1943 von der "Flugtechnische Fachgruppe" bei Berlin, kurz FFG, konstruiert. Der Auftrag für das Testflugzeug kam von der DVL (Deutsche Versuchanstalt für Luftfahrt). Es handelt sich um einen Tiefdecker auf Spornrad mit zwei Motoren (Hirth HM500 mit je 105 PS) und einer großen Cockpitverglasung um optimale Sicht zu garantieren. Das kleine Flugzeug konnte sagenhaften 22g standhalten und war für extreme Sturz- und Schnellflüge ausgelegt. Der Erstflug fand wohl im Frühjahr 1943 in Rechlin statt.Die Ergebnisse der Flüge und der Konstruktion dieses Testflugzeuges wurden in Kampf- und Aufklärungsflugzeugen der deutschen Luftwaffe weiter verwendet, soweit die Zeit das noch zuließ .... auch die Siegermächte waren an solchen Ergebnissen interessiert und vervolgten einige Ideen weiter.



Das Modell Es handelt sich um einen Resin-Bausatz aus 11 großen Bauteilen und etlichen Kleinteilen. Fahrwerkstreben und Propeller sind aus Metall gegossen, die Cockpithaube ist aus durchsichtigem Kunststoff tiefgezogen. Die Teile haben einige wenige Gravuren, was sicher der nicht exakten Kenntnis geschuldet ist. Die Decals beschränken sich auf die Registriernummer und das offensichtlich unvermeidbare Hakenkreuz im Leitwerk, welches hier direkt erkennbar dargestellt ist. Logischerweise für diesen Bericht geschwärzt.



Fazit: Ein sicher interessantes Modell, welches dem Bauer einiges abverlangt. Der große Maßstab fordert zu einiger Nacharbeit und Detaillierung auf - Scratchen auf breiter Front dürfte hier fällig werden. Angesichts des doch hohen Preises für das Basismodell sicher ein teurer Spaß insgesamt. Bin gespannt, ob ich mal ein fertiges Modell irgendwo sehe......

Viel Spaß beim Basteln,

Uwe Damaschek

Quellen:

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