Vorbild: In Bezug auf Hintergrundinformation zum Originalfahrzeug, das uns nun von Miniart als Modellbausatz angeboten wird, war im Internet nicht sehr viel zu finden. Interessant dabei ist jedoch die Information, dass die englische Firma London General Omnibus Company (LGOC) im Jahre 1910 erstmals den inzwischen weltweit bekannten Doppeldecker Bus einführte.
Das sogenannte B-Typ Fahrzeug hatte noch einen Holzrahmen, Stahlräder und war dabei relativ schwach motorisiert. Jedoch lag die Höchstgeschwindigkeit mit knapp 26 km/h deutlich über dem damals erlaubten Limit von 19 km/h. Die ursprünglich auf Laternen basierten Scheinwerfer wurden im Jahr 1913 durch elektrische Lampen ersetzt. Auf Basis des Omnibus Chassis existierten auch Pritschenfahrzeuge, die sowohl im zivilen wie auch im militärischen Bereich eingesetzt wurden.
Bausatz: Miniart baut konsequent seine Linie von Lkw aus dem Zeitraum des ersten Weltkrieges aus. Neben den amerikanischen Trucks und den britischem Omnibus in ziviler und militärischer Ausführung gibt es nun den entsprechenden Lkw.
In einem robusten Stülpkarton finden sich insgesamt 12 Spritzgußäste wovon zwei aus transparentem Material gefertigt sind. Die Zuordnung der Teile sieht wie folgt aus:
A: Teile für das Chassis mit Federpaketen
Ba: Kleinteile unter anderem für den Motor
Bc: Kleinteile für Getriebe und Lenkung
Ed (2): Rädersatz
Ef (29: Chassis Querträger
Fb: Pritschenteile
Ga: transparente Teile für die Scheinwerfer, Gc: transparente Scheibenteile
Ge: Kleinteile
Gf: Fahrerkabine
PE: Ätzteilebogen
Alle Teile auf den Gussästen weisen eine hervorragende Detaillierung auf und alleine der Motor für den auch Hinweise zur korrekten Verkabelung im Bauplan enthalten sind ist bereits ein Bausatz für sich. Fast zu schade den Antrieb unter einer Motorhaube zu verstecken. Da die Fahrzeuge dieser Epoche relativ einfache Aufbauten hatten, liegt der Schwerpunkt des Bausatzes auf dem Chassis und den Chassisteilen. Hier scheint jede einzelne Schraube vom Original vorhanden zu sein und bereits die Durchsicht des Bauplanes führt durch diverse Bauabschnitte bis jedes Teil seinem richtigen Platz zugeordnet ist.
Auch im Fahrerbereich und bei der Pritsche wird nicht an Details gespart. Die Brettstrukturen und deren Holzmaserungen sind absolut überzeugend ausgeführt. Schließlich findet man auch noch eine sehr schöne Faltenstruktur auf der Oberfläche des Sitzbezuges in der Fahrerkabine. Einfach genial. Interessant ist noch die optionale Gestaltungsmöglichkeit für die Fahrzeugscheinwerfer. Neben den Laternen, die anfangs benutzt wurden kann man alternativ auch die elektrischen Scheinwerfer verbauen.
Bauplan/Bemalung: Der Bauplan besteht aus einem in Farbe gedruckten 16-seitigen A4-Heft. Die Montage der Teile wird in 55 Baustufen klar und eindeutig dargestellt. Als Farbangabe findet man eine Referenztabelle mit Nummern von Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models und Ammo.
Als Lackierungsoptionen werden drei unterschiedliche und attraktive zivile zeitgenössische Fahrzeuge mit den dafür entsprechenden Abziehbildern angeboten. Es handelt sich dabei um einen Kohle Lkw, einen Holztransporter oder einen Hafen LKW.
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Fazit: Wegen den vielen Kleinteilen und technischen Raffinessen ist dieser auf den ersten Blick recht einfach aussehende Bausatz eher für fortgeschrittene Modellbauer geeignet. Mit diesem Bausatz besteht die Möglichkeit ein interessantes und nicht alltägliches Modell zu bauen.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Gert Brandl, Berlin (Juli 2020)