Vorbild: Zur Verbesserung des relativ schwierigen Transportes der 10,5 cm leichten Feldhaubitze wurde das Geschütz als Selbstfahrlafette unter Nutzung von erbeuteten Fahrgestellen des französischen Lorraine Schleppers 37L eingesetzt. Im Vergleich zur regulären Bedienungsmannschaft des Geschützes von neun Soldaten, konnte diese bei der Selbstfahrlafette auf fünf reduziert werden. Die ersten Umbauten fanden bei der Berliner Firma Alkett statt, weitere Fahrzeuge wurden später vom Baukommando Becker erstellt. Beide Versionen lassen sich sehr leicht voneinander unterscheiden: Der Knick an den Seitenwänden des Aufbaues befindet sich bei der Ausführung Alkett im unteren Drittel, bei der Becker Version leicht oberhalb der Flächenmitte.
Bausatz: Nahezu zeitgleich aber für mich unerwartet bringt Panda neben der 15 cm Selbstfahrlafette auf Fahrgestell Lorraine 37 L nun auch die Version mit der 10,5cm leFh 18/4 heraus. Diese Ausführung gab es bis vor kurzem lediglich als Resinbausatz von Airmodel und dieser stammt noch aus dem letzten Jahrtausend (hört sich aber schlimmer an, als es ist). Der neue Bausatz ermöglicht es, die späte Version der Selbstfahrlafette zu erstellen, die man auch als Version Becker kennt.
A: Räder mit Laufwerksteilen (übernommen vom Marder I mit 7,5 cm Pak)
Wie üblich befinden sich die Teile in einem relativ stabilen Stülpkarton und sind auf vier Teileträger aus cremefarbenem Plastik angeordnet. Neben einem kleinen Ätzteilesatz und dem obligatorischen Abziehbilderbogen findet man wie auch beim letzten Bausatz einzelne Kettenglieder aus Metall mit entsprechend abgelängten Metallstiften.
B: Wannenteile (übernommen vom Marder I mit 7,5 cm Pak)
Bei den Gussästen wurden erneut zwei von dem seit einigen Jahren erhältlichen Panda Bausatz des Marder mit 7,5 cm Pak übernommen. Es handelt sich dabei um die Gußäste A und B. Der Gußast D stammt aus dem Bausatz der 15 cm Selbstfahrlafette und Gußast E ist völlig neu und beinhaltet in erster Linie Teile für den Aufbau und die leichte Feldhaubitze.
D: oberer Aufbau und Details
Alle Teile sind sehr schön detailliert und zeigen weder Sinkstellen noch Gussgrate oder andere Mängel. Nach einem Vergleich mit der mir vorliegenden Literatur wurde der Aufbau korrekt und hinsichtlich Abmessungen richtig konzipiert.
E: Aufbau mit Geschütz
Wie auch bei den beiden Vorgänger Modellen bleibt weiterhin als einziger Makel die fehlerhafte Darstellung des Lüftergitters auf der Motorabdeckung. Die Lamellen sind in der falschen Richtung angeordnet. Schade, dass man hier nicht auf die zahlreichen Rückmeldungen aus der Modellbau Community reagiert.
einzelne Metall Kettensegmente mit Metall Stiften
Anleitung/Bemalung: Der Bauplan besteht erneut aus einem 12 seitigen Heft in DIN A4, der über 14 Baustufen durch das Bauprojekt führt. Die Abbildungen sind als 3D Computergrafik ausgeführt und zeigen in sehr klarer und übersichtlicher Form, wie der Zusammenbau auch unter Verwendung der Ätzteile erfolgen soll.
Für die Bemalung und Darstellung liegt ein zweiseitiges Blatt bei, das drei unterschiedliche Modelle beschreibt.
Fazit: Nun warte ich ungeduldig auf das Fahrzeug in der Alkett Ausführung, was für Panda lediglich minimale Anpassungen der Teile zur Folge hätte und demzufolge die logische Konsequenz sein sollte. Dieses Fahrzeug ist zwar extrem hässlich, besticht aber gerade durch seine Einzigartigkeit.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern.
Gert Brandl, Berlin, (August 2020)
weitere Infos: https://tanks-encyclopedia.com/ww2/Nazi-Germany.com/105mm_leFH-18-40+auf_Geschuetzwagen_Lorraine_Schlepper-f.php.