Vorbild: Mit der Einführung der G-10 Variante des berühmten Bf-109-Jagdflugzeugs von Messerschmidt im Spätsommer 1944 endete die G-Baureihe. Die Bf 109G-10 sollte fasst das gleiche Leistungspektrum aufweisen wie die noch einzuführende Bf 109K (Kurfürst). Beide Varianten unterschieden sich in wenigen Details voneinander. Eine vollkommende Typenanpassung scheiterte jedoch an der Vielzahl der genutzten Ausführungen. Auch der zur Umrüstung angestrebte DB 605D Kolbenmotor stand nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung. So wurde auf den DB 605 AS der späten G-6 zurückgegriffen. Fast alle G-10 Ausführungen wurden mit der MW 50 Anlage ausgeliefert. Mit dieser Zusatzeinspritzung verfügte der Motor über eine Leistungssteigerung, die für eine kurze Dauer abgerufen werden konnte.
Da die G-10 in verschiedenen Werken wie Erla und anderen Fabrikationsstätten gebaut wurde, kam es auch hier zu vielen unterschiedlichen Ausrüstungsständen, Seitenrudern, Tragflächen und Fahrwerksausrüstungen. Einheitlich wurde die Erla-Haube eingeführt. Sie gab den Piloten ein besseres Sichtfeld im Vergleich zu der frühen Variante. Bei den Spornrädern wurde weiterhin eine nicht einziehbare aber verlängerte Variante verbaut. Aber auch das kurze Spornrad der G-6 Variante gab es noch in geringer Stückzahl. Der Antennenmast hinter dem Cockpit entfiel bei den meisten G-10 Jägern. Der Antennendraht wurde hinter der Kabine an der Rumpfoberseite befestigt. Unter der linken Tragfläche, befand sich der Antennenmast des FuGs 16 ZY. Mit der G-10 wurde oft Höhendeckung und Begleitschutz für die Schlachtflieger Fw 190 geflogen. Der Jagdflieger Erich Hartman erzielte seinen 350. Luftsieg, auf einer G-10.
Bausatz: Mit der Bf 109G-10 im Maßstab 1:48 hat Revell wieder einen Formenoldie auf den Markt gebracht. Hat dieser doch schon über 30 Jahre auf dem Buckel. Aber trotzdem machen die Oberflächenstrukturen immer noch gute Figur was die Details betrifft. Mit der von Revell einführten Levelangabe weiß der Modellbauer welcher Schwierigkeitsgrad ihn erwartet. Mit Level 3 sollte auch der Modellbauanfänger gut zurechtkommen.
In dem mittelgroßen Schüttkarton mit attraktiven Motivbild, befinden sich 3 hellgraue Spritzlinge und ein kleiner aus Klarsichtmaterial mit Erla-Haube und Revi. Insgesamt 40 Teile gilt es zu verbauen. Die versenkten Oberflächenstrukturen können aufgrund des Alters der Bausatzform nicht mehr mit neueren Modellen mithalten gehen hier aber vollkommen in Ordnung. Leider liegen die Klappen nicht separat bei und sind fest mit dem Modell verbunden. Hier nimmt der Modellbauprofi die Modellbausäge zur Hand. Das Cockpit Ist leider sehr einfach gehalten. Die Sitzgurte sollten auf jedenfall hinzugefügt werden. Das Fahrgestell ist sehr gut Detailliert. Auch hier reicht ein hinzufügen der Bremskabel per Kupferlitze.
Sehr gut gefällt mir die neue farbige Bauanleitung. Der Bau der G-10 ist in 22 Bauabschnitten unterteilt. Alle Bauabschnitte sind gut erklärt. Besonderheiten in der Bemalung während des Baus sind farbig hinterlegt. Leider fehlen auch hier wieder Hintergrundinformationen zum Original die dem neuen Verpackungslayout zum Opfer gefallen sind. Schade
Bemalungsvarianten: Revell bezieht sich bei den Farbangaben auf das eigene Farbprogramm. Hier kann zwischen Email und Aqua Color auf Acrylbasis gewählt werden. Man kann aber auch RLM Farben verwenden. Dem Modell liegt nur eine äußerst attraktive Decalvariante bei.
Fazit: Das Modell der G-10 ist zwar wegen des Alters der Bausatzform nicht mehr auf dem neusten Stand. Der Modellbauprofi greift hier lieber zu neueren Bausätzen, doch bietet der Bausatz eine gute Grundlage um die Detaillierung weiter zu steigern. Die Oberflächendetails sind immer noch zufriedenstellend. Zu seiner Zeit war das Modell in seinen Maßen sehr stimmig. Der Modellbauanfänger kann hier preiswert (12€) in den größeren Maßstab einsteigen.
Andreas Wolf, Berlin (Juni 2016)
Literaturhinweise:
 |
John R. Beaman Messerschmitt Bf 109 Teil.2 Aircraft in action Nr.57 Squadron/Signal Publications |