Seenotrettungskreuzer (DGzRS) HERMANN MARWEDE

Revell - 05220 - 1/72

Vorbild: Der Seenotrettungskreuzer "Hermann Marwede" der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, ist mit 46 Metern das größte Schiff in deren Bestand. Sie gilt als größter Seenotrettungskreuzer der Welt und wurde von der Fassmer-Werft in Berne/Motzen (Weser)gebaut. Das Schiff erhielt am 27. Juni 2003 zu Ehren des Gesellschafters der Brauerei Beck und Förderers der DGzRS den Namen "Hermann Marwede". Das Tochterboot wurde auf den Vornamen seiner Tochter, "Verena", getauft und ab Herbst 2012 durch ein Festrumpfschlauchboot mit geschlossener Kabine gleichen Namens ersetzt. Das neue Boot ist 8,90 Meter lang und ist mit zwei Jetantrieben ausgerüstet, die das Boot auf 32 Knoten (ca.59 Km/h) beschleunigen können. Durch den geringen Tiefgang von 65cm kann es auch in flachen Gewässern eingesetzt werden. Das alte Tochterboot bekam den Namen "Walter Rose" und tut seinen Dienst als eigenständiges Rettungsboot auf der Station Schilksee.

Die "Hermann Marwede" ist seit Juli 2003 auf der einzigen deutschen Hochseeinsel Helgoland stationiert. Das Schiff kann vielfältig eingesetzt werden. Durch seine leistungsstarken Feuerlöscheinrichtungen fungiert es auch als Feuerlöschboot. Es verfügt über einen Kran und ein Hubschrauberlandedeck. Die "Hermann Marwede" kann im Zusammenspiel mit anderen Rettungseinheiten, auch unter schwierigsten Einsatzbedingungen operieren. Das Schiff der DGzRS wird durch drei Schiffsdieselmotoren mit einer eine Leistung von 9250 PS (6.803 KW)angetrieben. Damit erreicht das Schiff auf 25 kn (46 Km/h). Mit dem Treibstoffvorrat beträgt die maximale Reichweite 2120 Seemeilen (3.926 Km).
Auszüge aus Wikipedia

Bausatz: Der Bausatz des Seenotrettungskreuzers "Hermann Marwede" ist eine Wiederauflage. Revell ersetzte das ältere Beiboot durch das neue Festrumpfschlauboot, mit dem Namen "Verena". Das vorherige Boot bietet Revell separat als Bausatz Nr. 05214 "Walter Rose" an. Der sehr große Stülpkarton, weist schon auf die Dimensionen des Modells hin. Dafür braucht man schon etwas Platz in der Vitrine oder im Regal. Bis auf den Deckel ist der Karton relativ stabil.

Nach dem Öffnen, fällt sofort der einteilige Rumpf ins Auge. Das ist von Vorteil, entfällt doch dadurch das Verkleben der beiden Rumpfhälften. Neun weiße Spritzlinge und zwei Gußäste aus Klarsichtmaterial liefern die notwendigen Kleinteile. Auch diese Spritzlinge haben eine spezielle, dem Maßstab geschuldete Größe. Alle 354 Bauteile sind gratfrei und die Detaillierung ist sehr ansprechend. Die Bauanleitung umfasst 24 Seiten. Jeder Bauabschnitt ist ausführlich erklärt. Für den Bau der "Herrmann Marwede" benötigt man allein 64 Bauabschnitte, dazu kommen 12 Kapitel für den Bau des Tochterbootes "Verena". Aufgrund der Teileanzahl und des Baulevels 5 sollte der Modellbauer eine gewisse Erfahrung mitbringen.

Der Brückenbereich ist durch die großen Fenster leicht einsehbar. Leider fehlen hier die füllenden Brückenelemente. Hier hilft nur Eigeninitiative, Originalfotos vorausgesetzt. Die Reling mag einigen zu grob erscheinen, aber formtechnisch ist einfach nicht mehr möglich. Das Tochterboot kann im Heck des Schiffes verstaut werden. Hierzu wurde die Heckklappe beweglich gestaltet. Dem Bausatz, sind zwei Ständerelemente beigegeben auf dem das fertige Modell präsentiert werden kann.



Bemalungsvarianten: Revell bezieht sich wie immer auf das eigene Farbprogramm. Hier kann man zwischen Email oder Aqua Color Farben wählen. Zwei Farben müssen gemischt werden. Der Decalbogen enthält für beide Boote hervorragende, glänzend gedruckte Decals die. Der Trägerfilm ist kaum zusehen.

Fazit: Mit der Neuauflage des Seenotrettungskreuzers der DGzRS "Hermann Marwede" und der Zugabe des neuen Tochterboots "Verena" ist Revell ein guter Zug gelungen. Dieses Schiff im Maßstab 1:72 macht schon was her, braucht aber auch eine Menge Platz. Obwohl der Grundbausatz schon einige Jahre auf den Buckel hat, ist die Detaillierung auf der Höhe der Zeit. Der Preis von knapp 60 Euro ist gerechtfertigt.

Danke an Revell für das Besprechungsmuster.

Andreas Wolf, Berlin (November 2015)