Brewster F2A-1 Buffalo
"The first in U.S. Service"

Special hobby SH32064 - 1/32

Vorbild: Doch nun erst einmal zurück zu dem Basismodell aus dem Karton. Das Brewster Modell 239 oder F2A-1 wurde 1936 von der U.S. Navy in Auftrag gegeben, um endlich die Doppeldecker auf den Flugzeugträgern durch neue modernere Eindecker zu ersetzen. Die F2A-1 kam 1938 zum Einsatz und wurde auf der U.S.S. Saratoga stationiert.

Viele Militärhistoriker halten die Brewster Buffalo für eines der schlechtesten Jagdflugzeuge, des zweiten Weltkrieges. Aber man tut der Maschine wohl damit unrecht. Sicher, die Leistungen waren nicht berauschend und auch die Produktionsanlage der Firma Brewster war wohl nicht das "Gelbe vom Ei". Aber als die Japaner 1941 mit dem Überfall auf Pearl Harbor den Krieg gegen die Alliierten begannen, bildeten besonders die landgestützten Buffalos späterer Baulose das Rückgrat gegen die vorrückenden Japaner in Südpazifik. Obwohl chancenlos gegen die modernen "Zero" Jäger, schlugen sich die US-Jagdflieger tapfer.

Besonders zufrieden waren übrigens die Finnen mit dieser Maschine. Im finnischen Winterkrieg gegen die Sowjetunion waren deren berühmte I-16"Rata" in den meisten Luftkämpfen unterlegen. 1939 wurden 43 Buffalos der Serie 239 nach Finnland verschifft. Es ist schade, dass wir nicht ohne weiteres, z.B. die Maschine von dem finnischen Jägerass Anti Lappaleinen erstellen können. Denn alle hatten die finnische Swastika als Hoheitsabzeichen.

Bausatz: Der Bausatz ist eine Wiederauflage aus dem Jahr 2007/8 mit einigen Verbesserungen. Die Bauteile bestehen aus grauem Kunststoff und Teilen aus Kunstharzmaterial, Klarsichtteilen sowie einer kleinen Platine mit Messingätzteilen. Insgesamt müssen für das Flugzeugmodell 208 Einzelteile verbaut werden. .

Der als Short Run zu nennende Bausatz ist insgesamt von guter bis sehr guter Qualität. Die Details sind im Bereich Motor, Fahrwerk und Cockpit so zahlreich, das man diese als Modell im Modell sehen kann. Ebenso ist die bullige Silhouette dieses gedrungenen Jagdfliegers ist hervorragend umgesetzt.

Auch wenn die Klappen und Ruder der Maschine nicht separat gefertigt sind, ist die Prägung zu den Rumpf und Flügeln hin sehr gut gestaltet. Sie entsprechen in ihrer Tiefe dem Maßstab, und heben sich somit auch von den sonstigen negativen Gravuren ab. Das ist bei Flugzeugmodellen dieser Firma, gerade bei den größeren Maßstäben, manchmal nicht der Fall. Ein besonderes "Schmankerl" scheint die Tatsache zu sein, dass die bullige Motorverkleidung der Buffalo über den Wright R-1820-22 Sternmotor aufgesteckt werden kann, ohne ihn verkleben zu müssen. Somit sollte der Motorbereich auch entsprechend seiner umfangreichen Detaillierung behandelt werden

Eine andere Tatsache ist, das sich in dem auffälligen Stülpkarton auch schon die Teile befinden, um eine von den späteren Einsatzvarianten zu bauen, wie sie z.B. von den Briten im 2.Weltkrieg bei der Verteidigung von Singapur eingesetzt wurde. Die Niederlande versuchten auf ihren damaligen Kolonien in Niederländisch-Ostindien, mit der Buffalo sich ebenfalls die Japaner vom Hals zu halten, Wobei viele Maschinen verloren gingen und der Rest der Buffalos sich auf die Insel Sumatra zurückziehen mussten. Auch Jäger dieses Typs, welche auf den Midway Inseln stationiert waren, lassen sich theoretisch schon aus diesem Bausatz bauen. Nur um die Kennungen der Buffalos müßte man sich in Eigenregie kümmern. Bei all diesen Varianten handelt es sich um die Brewster F2A-3. Diese Maschine bekam den stärkeren Wright R-1820-40 Cyclone Motor und hatte eine Verlängerung des Rumpfes am Heck. Also: Von dem zweiten Rumpf, über die veränderte Kanzel bis hin zu dem Heckteilen, alles ist im Grundbausatz enthalten. Selbst an den passenden Motor wurde gedacht, incl. der passenden Haube.

Bemalung: Special Hobby bietet insgesamt drei unterschiedlich gekennzeichnete Maschinen der Saratoga an. Als vierten Vorschlag gibt es dann noch die Buffalo einer Schuleinheit aus NAS Norfolk, ganz in Neutralgrau über alles. Der Anstrich, der auch für unser Modell vorgesehen ist, war der damalige Neutralitätsanstrich amerikanischer Trägerflugzeuge. (Das U.S. Army Air Corps hatte übrigens ähnliche Bemalungen.) Vor allem die auffälligen gelben Tragflächen symbolisierten die Neutralität, waren aber gleichzeitig auch ein Sichtschutz im umgekehrten Sinn gegenüber einer Tarnfarbe. Bei einer Notwasserung war das Flugzeug leichter durch Seenoteinheiten zu lokalisieren. Bei der Figur an den Rumpfseiten handelt es sich um "Felix the Cat", eine damals in Amerika populäre Comicfigur. Nach dem Krieg gab es die Comics unter dem Namen: "Felix der Kater" auch in Deutschland.

Fazit: Der "Büffel" ist absolut zu empfehlen. Und die Detaillierung verspricht viele Stunden Bastelspaß.

Zu beziehen ist das Modell im gutsortierten Fachhandel oder bei SH direkt.

Jürgen Bauer, Berlin (August 2016)