Sikorski CH-37C "Deuce USMC"

Special hobby SH72172 Multimedia - 1/72

Vorbild: 1950 schrieben die US Navy und die US Marines die Entwicklung eines schweren Transporthubschraubers aus. Dieser sollte immerhin 26 voll ausgerüstete Soldaten oder die entsprechende Fracht transportieren. Entsprechend dieser Spezifikation begann Sikorsky unter der Bezeichnung S-56 mit der Entwicklung. Es wurden 1951 vier Prototypen unter der Bezeichnung XHR2S-1 bestellt. Nach bestandenen Test bestellten die US Marines eine Serie von HR2S-1, die 1956 geliefert werden sollten. Insgesamt 55 Maschinen wurden geliefert.



Nach dem Erfolg zeigte auch die US Army ein Interesse für diesen schweren Hubschrauber. Die Bezeichnung wurde nach Tests und Modifikationen von H-37A in H-37 geändert. Nach der Einführung des einheitlichen Bezeichnungssystems bei den US Streitkräften wurden die H-37A zu CH-37A, die H-37B zu CH-37B und die HR2S-1 zu CH-37C.

Eingesetzt wurde die CH-37 in den USA und in Deutschland. Nach Ausbruch des Vietnamkrieges wurde dieser Typ von der Army und den Marines dort ebenfalls eingesetzt. Ihr Haupteinsatzfeld war dort die Bergung beschädigter Hubschrauber (davon gab es dort täglich mindestens einen). 1974 gingen die CH-37 an die Nationalgarde oder wurden außer Dienst gestellt.



Bausatz: 2007 brachte special hobby die CH-37B heraus. Dieses ist nun die erwartete Modifikation des Grundbausatzes. Einige Teile, wie die zu kleinen Zusatztanks, wandern in die Restekiste.

Der Bausatz ist ein typischer Multimedia-Bausatz aus dem Hause MPM. Er beinhaltet drei hellgraue Spritzlinge. Diese weisen von Außen sehr feine Gravuren auf. Von Innen sind keinerlei Details vorhanden. Hier helfen für das Cockpit die vorhandenen Resin- und Fotoätzteile weiter. Der Frachtraum weist allerdings überhaupt keine Detaillierung auf. Dessen Tür muss übrigens ausgesägt und durch ein separates Teil ersetzt werden. Wie so manchmal stecken die Tücken des Bausatzes im Detail. Bei den Triebwerksverkleidungen hat special hobby die Metallverkleidungen aus Gittermaterial im Bausatz als einfache Kunststoffprägeteile ohne Durchblick erstellt. Nur im Original kann man die Triebwerke deutlich von Außen sehen! Hier hat sich leider nichts gegenüber dem Vorgängerbausatz getan. Ein Detailset gibt es leider bis heute nicht.





Problematisch ist eher, dass die beiden beim Vorbild unverzichtbaren Zusatztanks deutlich zu lang sind. Special hobby hat das Problem wohl auch erkannt und meint, dass diese Tanks nun in die Restekiste gehören. Das Problem ist dadurch zwar nicht gelöst, jedoch entsteht so kein falsches Modell. Irgendwann waren die Tanks bei jeder Maschine wohl auch mal ab.

Es gibt nicht nur Kritik und die Vorteile überwiegen doch eindeutig. So hat man solche Kleinigkeiten wie Scheibenwischer nicht vergessen und auch im Fahrwerksbereich gibt es eine Menge Details in Resin oder als Fotoätzteil. Auch der Rotorkopf und der Heckrotor sehen sehr ordentlich aus. Einen Patzer möchte ich doch erwähnen: Die Bezeichnung auf dem Karton ist leider falsch, denn hier wurde ein H vergessen...



Bemalung Die Decals sind auf hellblauem Trägerpapier versatzfrei gedruckt.

Fazit: Trotz kleiner Schwächen im Detail ist auch dieser Bausatz eine Wucht und dem fortgeschrittenen Modellbaufreund zu empfehlen.

Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.

Volker Helms, Godern (Januar 2009)