Douglas Boston Mk. IV/V

special hobby SH72413 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Douglas A-20J war eine Weiterentwicklung der A-20G als Führungsmaschine mit einer Glasnase. Bei der RAF wurden diese Maschinen als Boston Mk. IV (169 Exemplare) bezeichnet. Andere Maschinen gingen unter Leand Lease in die UdSSR.

Im Verlaufe der Produktion der G-Version wurde der leistungsstärkere Wright R 2300-29-Motor eingeführt. Maschinen mit Glasnase wurden nun als A-20K und die mit dem MG-Bug als A-20H bezeichnet. Bei der RAF war die A-20K die Boston Mk. V. 413 Maschinen der K-Version wurden insgesamt gebaut und davon gingen 90 an die RAF. Das waren die beiden letzten Serienversionen des erfolgreichen Douglas-Bombers.

Bausatz: Anfang 2008 erschien erstmals die Douglas Boston Mk. IV/V in 1/72 unter dem Label MPM und nun ist dieser Bausatz unter dem vom special hobby elf Jahre später erneut erschienen. Selbst das Cover und die Decals wurden für diese Auflage nicht geändert.



In dem attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit 104 Teilen, ein klarer Spritzling mit zwölf Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Den Spritzgussteilen merkt man das Alter durchaus an. Heute kann special hobby deutlich mehr aber es gibt nach wie vor nicht viel zu meckern.

Aber schon damals hatte ich das Fehlen von Sitzgurten für den Piloten bemängelt. Das Instrumentenbrett muss auch selbst bemalt werden. Immerhin werden die beiden Seitenkonsolen einzeln eingeklebt. Potential gibt es auch bei der Detaillierung der Rückendrehturms. Hier fehlt ein wenig das Innenleben. Hier gibt es auch aktuell keine Abhilfe auf dem Zubehörmarkt. Immerhin gibt es für den dritten "Mann" im Rumpfbug ein paar schöne Details. Wichtig ist vor dem Zusammenbau nach meiner Erfahrung noch ein Gegengewicht im vorderen Rumpf.

Die beiden R-2600-Sternmotoren sind recht simpel wiedergegeben. Hier liefert special hobby zwei Sterne und das Getriebegehäuse. Allerdings gibt es einer kleine Herausforderung. Es müssen noch pro Motorhaube neun Lufthutzen aufgeklebt werden. Leider gibt es keine Markierungen auf den Hauben. Dafür liefert special hobby in der Bauanleitung eine detaillierte Zeichnung.



Alle drei Fahrwerksschächte gehen so durch. Bei den Hauptfahrwerksbeinen kann man ggf. die Scheren aus Kunststoff durch feinere aus Metall ersetzen. Andere Hauptfahrwerksräder findet man mit Glück im Zubehörmarkt. Diese haben dann auch ein Profil. Das vermisst man hier ein wenig. Die beiden Klappen für das Schlauchbootfach könnte man offen lassen aber hier fehlen die Details oder wenigstens ein Boot.



Die Farbangaben sind für das GUNZE-System. Alle Decals sind versatzfrei auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und enthalten auch die Hamilton-Standard Embleme für die Luftschrauben.



Bemalungen:

Fazit: Noch immer ist der Bausatz von special hobby für die Douglas Boston Mk.IV/V im Maßstab 1/72 die erste Wahl. Mit etwas Improvisation kann man etwas nachdetaillieren. Nach wie vor gilt das Empfehlenswert!

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern (Januar 2020)

Literatur:

A-20 Havoc in action, Aircraft No. 56, Jim Mesko, squadron/signal Publications 1983, ISBN 0-89747-131-8;
A-20 Havoc in action, Aircraft No. 144, Jim Mesko, squadron/signal Publications1994, ISBN 0-89747-317-5;
A-20 Boston at War, William N. Hess, Ian Allan Publishing 2000, ISBN 0-7110-0995-1;
Douglas Havoc and Bosten – The DB-7/A-20 Series, Scott Thompson, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-670-7.