North American P-51D/K Mustang
Pacific Theater

Tamiya 60323 - 1/32

Zum Vorbild: Die Entwicklung der P-51 Mustang geht auf eine Forderung des britischen Kriegsministeriums an die Amerikaner zurück, ein neues Kolbenmotor-Kampfflugzeug zu entwickeln. Den Zuschlag bekam der amerikanische Flugzeughersteller North American.

Nachdem die Prototypenphase abgeschlossen war, wurden die ersten Flugzeuge unter der Bezeichnung P-51A, die englische Bezeichnung lautete Mustang I, ab 1941 eingeführt. Die Flugleistungen waren mit dem amerikanischen Allison V-1710 12- Zylinder-Motor eher mäßig und das Flugzeug für den Luftkampf nicht zu gebrauchen. Die ersten Modelle wurden daher als Fotoaufklärer und als Erdkampfflugzeug eingesetzt. Hier bewährte sich das Flugzeug sehr gut.

Alles änderte sich grundlegend, als die Engländer ihren bewährten Rolls-Royce Merlin 61, der von der Spitfire stammte, überarbeiteten und von der Packard Motor Co. in Lizenz bauen ließen. Dieser Motor wurde ab der B-Version eingebaut. Jetzt zeigte das Flugzeug hervorragende Flugleistungen. Es bewährte sich auch hervorragend als Langstreckenbegleitflugzeug. So war es den alliierten Bomberverbänden möglich, weit im Feindgebiet zu operieren, ohne auf den Jagdschutz verzichten zu müssen.

Den Höhepunkt seiner Entwicklung erlebte das Flugzeug in der P-51 D Version. Es war allen gegnerischen Flugzeugen ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Aber nicht nur auf dem europäischen Kriegsschauplatz bewährte sich die Konstruktion, sondern auch im Pazifikraum fand das Flugzeug reichhaltig Verwendung. Auch hier wurde es als Jagd-, Begleit- und Erdkampfflugzeug mit großem Erfolg eingesetzt.

Die nachfolgende Version war die P-51K, die einen Propeller der Firma Aeroproducts erhielt. Die Produktion der P-51 Varianten fand mit der P-51 H ihren Abschluss. Auch im Koreakrieg wurde die P-51 D/K eingesetzt. Meist als Erdkampflugzeug, weil sich mit dem Auftreten der MiG-15 zeigte, dass die Zeit der kolbengetriebenen Kampfflugzeuge unwiederbringlich zu Ende ging.

Zum Bausatz: Da ich schon stolzer Besitzer des ersten Bausatzes der P-51 Mustang aus dem Hause Tamiya bin, wusste ich schon, was mich beim Öffnen des großen Stülpkartons mit dem schönen gezeichneten Deckelbild einer P-51 erwartete. Viele in grau gespritzte Gussrahmen - alle einzeln in Klarsichtfolien verpackt – mit hunderten hervorragend detaillierten und filigranen Bauteilen.

In einer zusätzlichen Schachtel sind die Klarsichtteile (drei Kanzeln), zwei Ätzteilplatinen, Schräubchen, Magnete, Muttern und andere Metallteile, die Gummibereifung und der kleine, bei Tamiya übliche, Schraubendreher enthalten. Abdeckmasken für das Abkleben der Kanzel und anderer offenliegender Klarsichtteile sind bei Tamiya Standard.

Die Bauanleitung umfasst 36 Seiten, ist hervorragend bebildert und lässt keine Frage offen. Aus dem Bausatz lassen sich drei Varianten bauen. Eine P-51 K, eine P-51 D und eine F-6 D als Fotoaufklärer. Motor und Cockpit sind Modelle im Modell. Erstklassig umgesetzt und für mich das Optimum im Formenbau.

Selbstverständlich lassen sich bei diesem Bausatz die Flügelklappen und Höhenruder durch Metallachsen beweglich gestalten. Das Fahrwerk lässt sich gegen die geschlossenen Fahrwerksklappen austauschen. Zur Darstellung des Modells im Flug liegt dem Bausatz ein Ständer bei. Der Motor kann komplett durch Entfernen der Abdeckungen freigelegt werden. Diese werden durch kleine, aber überaus starke Magneten an ihrer Position gehalten. Für die D und K Version liegen auch die unterschiedlichen Propellertypen bei. Hamilton Standard für die P-51 D und der Propeller von Aeroproducts für die P-51 K.

Die Browning Maschinengewehre können durch Wegnahme der Wartungsklappen freigelegt werden. Zwei Pilotenfiguren, ein sitzender und ein stehender Pilot, bereichern den Bausatz.

Tamiya hat alle spezifischen Änderungen für die verschiedenen Versionen, die im „Pacific Theatre“ zum Einsatz kamen, gut umgesetzt. Drei verschiedene Abwurftanks sowie der M-10 Raketenstarter und zwei 500 Pfund Bomben liegen den Bausatz bei.

Das Modell kann in drei Decalvarianten gebaut werden.

  1. P-51K "Mrs. Bonnie" 348th Fighter Group, Luzon, The Philippines, January 1945
  2. P-51D "Stinger VII" 45th Fighter Squadron, 15th Fighter Group, Iwo Jima August 1945
  3. F-6 D Gonzales 1st Fighter Squadron, 2nd Air Commando Group, Burma, 1945

Der in hervorragender Qualität gedruckte zweiblättrige Decalbogen ist matt bedruckt. Der Trägerfilm ist kaum sichtbar. Für die Hauptvariante der P-51K Mustang liegt dem Bausatz ein doppelseitiges farbig bedrucktes Faltblatt bei. Das aus dem ersten Tamiya Bausatz der P-51 Mustang bekannte kleine Booklet ist hier auch wieder zu finden. Dies ist leider aber nur in englischer und japanischer Sprache gehalten. Für die Typenbezeichnung des fertigen Modells sind dem Bausatz Typenschilder im Metalllook beigegeben.

Fazit: Hier ist Tamiya wieder ein Spitzenmodell gelungen! Detaillierung und Formenbau sind top und zur Passgenauigkeit braucht man beim japanischen Hersteller kaum ein Wort verlieren, es passt einfach alles. Nach den sehr guten Modellen der Spitfire-Serie setzt Tamiya hier einen weiteren Meilenstein. Ein Manko hat der Bausatz dann doch: den Preis! Etwa 150 Euro muss man schon anlegen, aber es lohnt sich!

Literatur:

Squadron Signal Publikation
P-51 Mustang in Action No. 211
Von Larry Davis
ISBN. 978-0-89747-552-5
Squadron Signal Publication
Walk Around P-51 D No.7
Von Larry Davis
ISBN:0-89747-360-4

Andreas Wolf, Berlin (Januar 2013)