Focke-Wulf Fw 190 F-8/F-9

Tamiya 61104 - 1/48

Historisches Als 1941 die Einführung der Fw 190A bei den Geschwadern der Luftwaffe begann, war bereits absehbar, welch ein vielseitiges Flugzeug hier zur Verfügung stand. Die robuste Konstruktion und das leistungsstarke Triebwerk erlaubte die Mitführung einer ganzen Reihe von Waffen, nicht nur in Form von Maschinengewehren in den Flügeln, sondern auch als Abwurfwaffen an mehreren Aufhängungspunkten. Eine der Ableitungen aus dem Jäger war die Schlachtflugzeug- bzw. Jabo-Variante Fw 190F für den taktischen Einsatz im Verbund mit dem Heer. Das markante Symbol des Blitzkrieg, die Junkers Ju 87 - gemeinhin Stuka genannt -, veraltete zusehends, nicht nur im Hinblick auf die sich ständig verbessernden gegnerischen Flugzeuge, sondern auch hinsichtlich der zunehmend Defensiven Ausrichtung der Luftwaffe. Die neue Anforderung an ein Bodenunterstützungsflugzeug war also nicht nur die Fähigkeit eine ausreichende Menge Offensivwaffen gegen den Feind zum Einsatz zu bringen, sondern sich auch gegnerischer Jagdflugzeuge zu erwehren.

Die Entwicklung einer solchen Jabo-Variante der Fw 190 war nicht geradlinig. Die Ursprünge kann man in den U-1 und U-3 Umbauten der Fw 190A-4 aus dem Jahr 1942 finden. Die Änderungen zum Jäger bestanden zunächst im Weglassen der Flügelaußenwaffen, diese waren ohnehin nur als Rüstsatz vorgesehen, und der Ergänzung des ETC 501 unter dem Rumpf zur Aufnahme von 250 kg oder 500kg Bomben. Das Cockpit, der Motor und die Treibstofftanks wurden zusätzlich gepanzert, vor allem gegen Beschuss von unten. Eine Serienproduktion dieses Typs lief an, jedoch anfangs bestand die Serie hauptsächlich aus Umbauten aus der A-4. Diese Flugzeuge erhielten die Bezeichnung Fw 190F-1 (siehe Hasegawa FL Fw 190 F-1). Mit fortschreitender Entwicklung der Jägervariante Fw 190A, wurden auch entsprechende Schlachtflugzeugversionen geschaffen: die Fw190F-2 (A-5/U3), F-3 (aus der A-5 und A-6), F-8 (A-8) und schließlich die F-9 (A-9).

Die Fw 190 F-8, eingeführt ab 1944, war die meistproduzierte Baureihe. Hauptunterschied zu den Vorläufern war die Verwendung einer Luftschraube mit kleinerem Durchmesser und die Verwendung der MG 131 (13mm Munition) statt der MG 17 (7,92mm) im Rumpf. Das "Luftwaffenanklopfgerät" hatte seinen Spitznamen eben nicht umsonst. Die Bewaffnung in der Flügelwurzel blieb unverändert das bewährte MG 151/20. Als Antrieb diente der luftgekühlte BMW801D-2 Sternmotor. Ab der Reihe F-8 wurde auch ein verstärkter Flügel standardmäßig verbaut, der ab der Jäger-Version A-6 Verwendung fand, und somit auch bereits bei einigen F-3. An diesem konnten 4 ETC 50 oder ETC 71 Bombenschlösser montiert werden, die die Mitnahme von 50kg bzw. 70kg Bomben erlaubte. Es wurden auch Versuche unternommen ETC503 Schlösser unter die Flügel zu montieren, die eine Mitführung von einer 250kg Bombe unter jedem Flügel zugelassen hätte.

Die anschwellende sowjetische Offensive und die Eröffnung der Westfront stellte an die Luftwaffe eine Reihe neuer Anforderungen. Die große Menge anstürmender gepanzerter Einheiten und die Schwierigkeiten, diese aus der Luft zu bekämpfen, ebneten den Weg für die Entwicklung einiger radikaler Waffen und Taktiken. Verschiedenste getestet Kanonenbewaffnungen an Ju88, Ju 87, Hs 129 und Fw 190F erwiesen sich in der einen oder anderen Hinsicht als unvorteilhaft, insbesondere gegen die stark gepanzerten feindlichen Kräfte. Als Weiterentwicklung ungelenkter Luft-Luft-Raketen und Panzerfäuste entstanden Luft-Boden-Waffen mit entsprechend markigen Namen: Panzerschreck 1 und 2 sowie Panzerblitz 1 und 2. Beide Typen wurden aus Speziellen Halterungen unter den Tragflächen verschossen. Die Panzerschreck wurden aus Startgestellen zu je 4 Rohren, die an den Standardaufhängungen angebracht waren, abgeschossen. Die Panzerschreck-Geschosse waren eine Ableitung der Panzerfäuste, die eine 88mm Ladung mit 130m/s (Panzerschreck 1) bzw. 240m/s (Panzerschreck 2) ins Ziel brachte.

Die Panzerblitz waren eine praktikablere Lösung des Problems. Diese waren in einem Rost unter den Flügeln im Bereich der Aufhängungspunkte angebracht. Die Fw190F-8 trug üblicherweise maximal 8 Panzerblitz 1 (d=80mm) oder Panzerblitz 2 (130mm ), die elektrisch gezündet eine Geschwindigkeit von bis zu 374 m/s erreichten. Der Einsatz dieser neuen Waffen begann gegen Ende 1944/Anfang 1945, als sie an die Staffeln der SG 1, 3, 4, 9, 10, 77 und 151 geliefert wurden. Einige dieser Einheiten sollten diese Raketen nie zum Einsatz bringen. Der erste Einsatz der Panzerblitz wird auf Anfang 1945 während der Operation Bodenplatte datiert. Der Einsatz im Winter und Frühjahr war lediglich sporadisch, da der Nachschub bereits extrem gestört war. Die Panzerblitz waren eine praktikablere Lösung des Problems. Diese waren in einem Rost unter den Flügeln im Bereich der Aufhängungspunkte angebracht. Die Fw190F-8 trug üblicherweise maximal 8 Panzerblitz 1 (d=80mm) oder Panzerblitz 2 (130mm ), die elektrisch gezündet eine Geschwindigkeit von bis zu 374 m/s erreichten. Der Einsatz dieser neuen Waffen begann gegen Ende 1944/Anfang 1945, als sie an die Staffeln der SG 1, 3, 4, 9, 10, 77 und 151 geliefert wurden. Einige dieser Einheiten sollten diese Raketen nie zum Einsatz bringen. Der erste Einsatz der Panzerblitz wird auf Anfang 1945 während der Operation Bodenplatte datiert. Der Einsatz im Winter und Frühjahr war lediglich sporadisch, da der Nachschub bereits extrem gestört war.

Viele Fw 190F-8 der Schlachtgeschwader beendeten ihr Einsatzleben abgestellt auf diversen Tschechoslowakischen Flugplätzen. Außerdem wurden einige Fw 190F-8 auch für andere Projekte herangezogen, so als Torpedoträger oder Führungsflugzeug für die Mistel-Gespanne. Auch für die letzten verzweifelten Ideen, wie das Kommando Bienenstock, waren Fw190F-8 vorgesehen. Einen solchen Einsatz gab es jedoch nicht mehr.
Quelle: nach Bauanleitung Eduardbausatz

Bausatz: Hier legt Tamiya nun eine weitere Reinkarnation des bekannten Bausatzes vor. Da Tamiya sonst eher sparsam mit Varianten älterer Kits ist, überraschte mich diese Auflage schon etwas, denn die F-8 war ja bereits einmal Gegenstand einer Ausgabe, ... vielleicht läßt da ja auch die vielbeschworene Wirtschaftskrise grüßen?

Eigentlich wollte ich mir den Bausatz nicht unbedingt zulegen, auf der Messe in Nürnberg gefielen mir die beiden neuen Figuren jedoch sehr und da ich mal wieder ein einfaches Modell zur Motivation brauchte, bot sich dieser Tamiya-Bausatz an. Die Teile sind altbekannt und von sehr guter Qualität. Die Räder sind immer noch zu klein .. naja, es gibt Ersatz von diversen Herstellern. Der neue Spritzling ist zweigeteilt: einmal (N) die beiden Figuren samt Bombenhubwagen und Zubehörteilen (u.a. AB 250, SC 250) und zum Zweiten (P) die ergänzenden Teile für die Fw 190 F-9: Lüfterrad, Spinner, Propeller, Teile für den Flügel und das Bombenschloss, gekürzte Fahrwerksabdeckungen für den Winterbetrieb usw.



Wie schon geschrieben, soll dieses Modell der Motivation dienen, und das tut es auch. Ich habe bereits angefangen und das Modell ist im Rohbau schon weit fortgeschritten, ich warte im Prinzip nur noch auf das Eintreffen der Decals meiner Wahl (so ganz aus der Kiste geht eben doch nicht).

Apropos Decals. Die dem Bausatz beiliegenden sind Tamiya-typisch. Präzise gedruckt und etwas dick wirkend. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass diese sich mit etwas Weichmacher gut anbringen lassen. Etwas skeptisch bin ich jedoch bei den gelben Motorhaubenbändern ... die Beulen stellen doch ein erhebliches Hindernis dar.

  1. Fw 190 F-9 "grüne < o + - " II./SG 1 München, Frühjahr 1945
  2. Fw 190 F-8 "rote 9" (oder doch eher schwarz?) I./SG2 Ungarn Winter 1944/45 (wintergetarnt)
  3. Fw 190 F-8 "weiße 6" I./SG 4 Norditalien 1944

Fazit: Wem der Eduard-Bausatz zu kompliziert ist oder wer "einfach mal was Einfaches" für zwischendurch möchte, der kann hier getrost zugreifen. Es erwarten einen keine Überraschungen und die neuen Teile passen auch wie angegossen. Das beiliegende Dioramenzubehör ist ebenfalls sehr schön und die Figuren passen in Form und Größe dazu.

Steffen Arndt, Ettlingen (März 2009)


Das Vergleichsrad ist von Cutting Edge