Douglas AD-7 (ab 1962 A-1J) Skyraider

Trumpeter No. 02254 - 1/32

Zum Original: Obwohl die U.S. Navy Douglas bereits 1941 den Auftrag gab, ein Nachfolgemuster für den Sturzkampfbomber SBD Dauntless zu entwickeln, konnte Douglas nicht überzeugen und nur durch den persönlichen Einsatz der Chefkonstrukteurs Heinemann durfte überhaupt bis August 1944 eine Attrappe erstellt werden. Damit konnte zumindest erreicht werden, die bereits bestellte Kleinserie des Vorgängers als BT2D zu bauen. Obwohl die U.S. Navy weiterhin das Konkurenzmuster Martin BTM favorisierte, erhielt Douglas einen Auftrag für 548 BT2D. Der Zweite Weltkrieg fand dann doch ein zügigeres Ende und so wurde der Auftrag auf 277 Maschinen reduziert.

Anfang 1946 erhielt das Flugzeug den Namen Skyraider später die Bezeichnung „AD". Die erste Serienmaschine flog am 5.November 1946 mit der Serienbezeichnung AD-1. Ab Dezember 1946 wurde die erste Staffel mit der Skyraider aufgestellt. Insgesamt wurden 3180 Skyraider von der Version AD-1 bis AD-7 gebaut. Die AD-5 hatte einen verbreiterten und verlängerten Rumpf. So konnten zwei Piloten im Cockpit nebeneinander Platznehmen. Dieses größere Flugzeug konnte als Ambulanz oder für den Transport 12 Personen Verwendung finden. Angetrieben wurde die Skyraider durch einen Wright R-3350-26B Sternmotor mit 2800 PS (2.088 kW). Die Bewaffnung besteht aus vier 20 mm Kanonen und an 15 Außenlaststationen können bis zu 3.629 kg Bomben mitgeführt werden.

Die Skyraider konnte eine Vielzahl von Waffen tragen. Auch Nuklearbewaffnung konnte das Flugzeug aufnehmen. Ab dem Jahr 1962, wurde das Bezeihnungssytem für Luftfahrzeuge der U.S. Streitkräfte vereinheitlicht und so wurde aus der AD die A-1 Bezeichnung. Die noch im Dienst stehenden Versionen, erhielten so die Bezeichnung A-1D bis A-1J.

Bei den Piloten, war das Flugzeug durch seine guten Flugeigenschaften sehr beliebt so dass die Skyraider auch Spitznamen erhielt, wie Able Dog oder auch Sandy (Nach dem Funkrufzeihen der A-1 der USAF im Vietnamkrieg.). Ihren ersten Scharfen Einsatz hatte die Skyraider im Korea Krieg. Sie bewährte sich Erdkampfeinsatz ausgezeichnet und warf in Korea, bei der U.S Navy und den Marines in weit über 270.000 Einsätzen 120.000 Tonnen Bomben ab.

Nach dem Korea Krieg, war die Skyraider noch bei vielen anderen Konflikten im Einsatz. Eine Renaissance erfuhr das Flugzeug im Vietnamkrieg. Eigentlich stand das Flugzeug bei der U.S Navy kurz vor der Ausmusterung, aber jeder Trägerverband verfügte noch über eine Staffel Skyraider. Sie wurden über Vietnam bis zum Ende des Jahres 1969 eingesetzt. Es gelang der Skyraider einige Mig 17 abzuschießen.

Der Bausatz: Der große und stabile Stülpkarton ist voll bepackt mit grauen Spritzrahmen, wie sie schon aus dem Trumpeter Bausatz der A-1H bekannt sind. Allein das Seitenruder ist mit einer rundum Positionsleuchte, wie sie bei späten Skyraider oft verwendet wurde, überarbeitet worden. In einer separaten Pappbox sind eine kleine Ätzteilplatine, die Klarsichtteile und die Bereifung enthalten. Der Flugzeugrumpf wurde überarbeitet und weist die korrekte Zusatzpanzerung auf, wie sie bei späteren Skyraiderversionen angebracht wurde.

Die Detaillierung aller Bauteile ist nach meinem Empfinden hervorragend gelungen. Feine Blechstöße verzieren den Rumpf. Die Zeiten als Trumpeter die Flugzeugbausätze mit unzähligen Nietenreihen schon fast verunstaltete, sind seit einiger Zeit vorbei. Der Sternmotor ist eine Augenweide und schon fast ein Modell im Modell. Er sollte noch durch ein paar Zündkabel ergänzt werden.

Auch das Cockpit ist gut detailliert. Diesmal wird in der Bauanleitung auch auf den späten Yankee Schleudersitz eingegangen. Dieser wurde im A-1H Bausatz noch vernachlässigt, konnte aber auch in der Version schon eingebaut werden, da bei der H-Variante beide Sitztypen Verwendung fanden Die Sitzgurte sind falsch und sollten sollten durch den Zubehörmarkt ergänzt werden.

Bei der Spannweite dieses großen Modells sollte man schon aus Platzgründen überlegen, ob man die Flügel eingeklappt oder ausgeklappt darstellt. Beide Varianten sind durch die gute Detaillierung und Passgenauigkeit der Bauteile kein Problem. Im Rumpf werden viele Teile verbaut, die später nicht mehr sichtbar sind, diesem aber mehr Stabilität geben. Die 20 mm Maschinenkanonen sind toll wiedergeben worden und die Mündungen wurden von Hersteller hohl dargestellt. Hier liegen zwei Varianten bei.

Da es sich bei der Skyraider um eine spätere Version handelt, werden auch die späteren Kanonen ohne die trichterförmigen Mündungsbremsen eingebaut. Zumindest sollten Orignalfotos zu Rate gezogen werden, denn leider geht die Bauanleitung nicht ausreichend darauf ein. Nach Einbau in den Waffenschacht kann die Bewaffnung durch offen gelassene Wartungsklappen sichtbar gestaltet werden.

Da die AD-1 und A-1H schon seit einiger Zeit auf den Markt ist, wurde schon auf die Fehler des Bausatzes eingegangen. Zum Beispiel nicht korrekte Propellerblätter und einige kleine Fehler, die aber nach meiner Meinung nicht so ins Gewicht fallen. An die geänderte Bereifung des Heckspornrads, der USAF Versionen A-1J hat Trumpeter gedacht. Leider wurde nicht an das Heckspornrad der Navy Version gedacht, denn aus dem neuen Bausatz der A-1J kann auch eine Navy Variante gebaut werden. Trumpeter hätte also beide Versionen des Spornrades beilegen können. Alle Antennen fallen nicht maßstabsgerecht aus und sollten aus der Grabbelkiste ersetzt oder neu aufgebaut werden. Aber auch das sind Kleinigkeiten für einen sonst sehr guten Bausatz eines imposanten Flugzeuges.

Der Waffensatz umfasst vier Gußäste. Außer den 5-inch Raketen, die für die frühe AD-1 Bausatz vorgesehen waren, können die anderen Abwurfwaffen und Raketen wie LAU-3 Raketenbehälter und SUU-14 A/A angebracht werden. Auch drei Flügeltanks zur Erhöhung der Reichweite liegen dem Bausatz bei.

Die Bauanleitung umfasst 24 Seiten und ist meistens gut erklärend. Nur beim Zusammenbau des Motors könnte man ins Schwitzen kommen. Ich hätte mir mehr Farbangaben gewünscht.

Bemalung und Decals: Trumpeter bezieht sich auf fünf Farbenhersteller: Mr.Hobby, Vallejo, Modell Master, Tamiya und Humbrol werden angegeben. Auf einem doppelseitigen Farbigen Din/A 3 Blatt, wird auf zwei Bemalungs- und Decalvarianten hingewiesen.

  1. USAF, 602nd SOS, A-1J, Tiny Tim, 056/TT (Buno.142056) in Dreifarben Vietnam Tarnanstrich
  2. US Navy, VA-145 „Swordsmen, A-1J, Baby 501/AK (BuNo. 142033)

 

Fazit: Hier hat Trumpeter einen sehr guten Bausatz geschaffen, der eine gute Alternative zu dem sehr teuren Zoukai Mura Bausatz der A-1J bietet. Bis auf kleine Ungenauigkeiten ist Trumpeter hier ein wirklich toller Bausatz gelungen, der dieses imposante Schlachtross gut wiedergibt. Der Preis von fast 80 Euro ist voll gerechtfertigt. Trumpeter Bausätze findet man im guten Fachhandel.

Das Muster stammt von Glow 2b (www.glow2b.de), vielen Dank dafür!

Andreas Wolf, Berlin (August 2014)

Literaturhinweis:

A-1 Skyraider - Walk Around
Don Greer
Walk Around Nummer 27
Squadron/Signal publications
ISBN: 0-89747-429-5
Skyraider in Action
John Sullivan
in action Nummer 1060
Squadron/Signal publications
ISBN: 0-89747-144-X
US Navy A-1 Skyraider Units of the Vietnam War
Richard R. Burgess & Rosario M Rausa
Osprey Combat Aircraft Nr.77
ISBN: 978-1-84603-410-7