Schwerer Kreuzer Prinz Eugen – 1945

Trumpeter 05313 - Spritzguss - 1/350

Vorbild: Die Prinz Eugen war der dritte Schwere Kreuzer der Kriegmarine nach der Admiral Hipper und der Blücher. Es sollten noch die Seydlitz und die Lützow folgen. Die letzen beiden Einheiten hatten zwar ihren Stapellauf noch vor Kriegsbeginn, jedoch wurde die Seydlitz kurz vor der Fertigstellung zum Flugzeugträger umgebaut. Der Umbau ist 1943 abgebrochen worden. 1940 wurde die Lützow an die Sowjetunion unfertig verkauft. Der Name ging an das Panzerschiff Deutschland. Das Typschiff Admiral Hipper war bis zum Februar 1945 im Einsatz und wurde bei einem Bombenangriff in Kiel zerstört. Einen weniger glücklichen Verlauf nahm der Einsatz des zweiten Schiffes der Klasse Blücher. Schon beim Einsatz gegen Norwegen wurde das Schiff von Küstenbatterien schwer getroffen und sank im Oslofjord im April 1940.





Die Prinz Eugen wurde im April 1941 einsatzbereit. Im Mai 1941 lief die Prinz Eugen gemeinsam mit der Bismarck zum Unternehmen „Rheinübung“ aus. Am 24. Mai trafen die beiden deutschen Schiffe auf einen britischen Kampfverband. Dabei wurde die Hood versenkt. Die Prinz Eugen wurde aus dem Verband mit der Bismarck entlassen um sich alleine durchzukämpfen. Am 1. Juni 1941 traf das Schiff in Brest ein. Im Unternehmen „Cerberus“ wurden die schweren Einheiten Scharnhorst, Gneisenau und Prinz Eugen durch den Kanal nach Deutschland überführt. Am 13. Februar 1942 machte das Schiff in Brunsbüttel unbeschädigt fest. Danach ging es mit der Admiral Scheer nach Norwegen.



Schon am 23. Februar wurde die Prinz Eugen bei der Fahrt durch einen britischen Torpedo schwer beschädigt. Das Schiff konnte aus eigener Kraft später nach Kiel überführt werden. Im Januar 1943 war die Prinz Eugen wieder einsatzbereit. Mehrere geplante Überführungen nach Norwegen mussten abgebrochen werden. Danach wurde das Schiff als Ausbildungsschiff genutzt. Aber schon ab dem 1. Oktober 1943 bekam sie den Status als Frontschiff zurück. Sie verblieb weiterhin in der Ostsee. Ab dem Juni 1944 war die Prinz Eugen mit der Lützow (ex Deutschland) im Kampfeinsatz. Bis zum 4. April 1945 feuerte die Prinz Eugen auf sowjetische Ziele und lief dann nach Kopenhagen. Am 7. Mai wurde die Flagge niedergeholt.

Nach dem WK II wurde das Schiff der USA als Beute zugesprochen. In Boston kam das Schiff am 22. Januar 1946 an. Danach wurden in Philadelphia einige wichtige Ausrüstungsteile ausgebaut und anschließend ging es via Panamakanal in den Pazifik. Im Bikini-Atoll überstand die Prinz Eugen den Atombombenversuch „Able“ recht gut. Den Versuch „Baker“ überstand die Prinz Eugen auch schwimmend. Später kenterte das Schiff. Immerhin konnte einer der drei Schiffspropeller für die deutsche Nachwelt gerettet werden. Er befindet sich seit 1979 vor dem Marineehrenmal Laboe.

Bausatz: TRUMPETER überraschte die Modellbauwelt auf der 2009er Spielwarenmesse mit der Nachricht, dass die Prinz Eugen in 1/350 erscheint. Nun es hat bis in den September 2009 gedauert. Der Bausatz soll den Bauzustand 1945 der Prinz Eugen darstellen. Anhand von Fotos konnte ich nicht alles nachvollziehen. Wer mehr dazu weiß, der kann sich gern bei mir melden: info@ipmsdeutschland.de .



Scheinbar ist das Interesse auch recht groß, denn es war schnell beim Erscheinen im Oktober 2009 im Handel vergriffen. Der Bausatz enthält auch als Bonusmaterial ein S-Boot. Siehe dazu hier Trumpeter S-Boot !



Der große zweiteilige Karton enthält drei Bauteile für den Rumpf und nicht weniger als 20 Spritzgussrahmen bzw. –teile, drei Fotoätzteilbögen und ein Decal. Die Bemalungshinweise sind mehrfarbig auf einem separaten Blatt gedruckt. Die Detaillierung der Bauteile ist zeitgemäß und einige Sachen sind ja schon aus anderen Bausätzen (Graf Spee und S-100) bekannt. Für TRUMPETER ist es typisch, dass das Modell ohne Sägearbeiten als Wasserlinienmodell gebaut werden kann. Dafür muss der „Vollrumpf-Freund“ halt kleben. Die Rohre der schweren Geschütze sind auch mit einer holen Mündung versehen. Es überrascht schon ein wenig, dass TRUMPETER die Bauabschnitte in genügend Teile zerlegt hat. So bleibt alles übersichtlich. Einzig bei der Montage der Reling aus Fotoätzteilen versagt sie völlig. Hier gibt es nur eine Andeutung und mehr nicht.



Die Arado Ar 196 besteht auch hier aus Klarsichtmaterial. Das Flugzeug ist mit dem von der Graf Spee identisch. Optional können die Tragflächen angeklappt montiert werden.

Ein stabiler Ständer rundet den Bausatz ab. Nur das S-Boot hat seinen Ständer aus Fotoätzteilen nicht dabei. Schade eigentlich…



Die Bemalungsanleitung gefällt wieder und ist typisch TRUMPETER mehrfarbig ausgeführt. Folgende Farbsysteme werden als Referenz angegeben: Mr.Hobby, Vallejo, ModelMaster, Tamiya und Humbrol. Der Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.

Fazit: Ein Bausatz, der viel Bastelspaß verspricht. Ein wenig Erfahrung sollte man allerdings schon haben. Zum Üben liegt ja das S-Boot bei.

Importiert werden TRUMPETER-Bausätze in Deutschland derzeit von FALLER und Glow2B.

Volker Helms, Godern (Dezember 2010)

Literaturempfehlungen:

Schwerer Kreuzer Prinz Eugen – Marinearsenal 19, Siegfried Breyer, Podzun-Pallas-Verlag 1992, ISBN 3-7909-0443-0
Die Schweren Kreuzer der Kriegsmarine – Marinearsenal Special Band 10, Siegfried Breyer, Podzun-Pallas-Verlag 1999, ISBN 3-7909-0668-9.