DC9-21/41

CLS72/05 - Vacu mit Resinteilen 1/72

Vorbild: Die DC-9 ist ein zweistrahliges Standardrumpf- Flugzeug, das am 25.02.1965 zum Erstflug abhob. Erstbesteller waren Bonanza Air Lines und Delta Air Lines. In den 1960er und 1970er Jahren entstand aus dem kleinen smarten Zweistrahler eine Familie, die den Kurz- und Mittelstreckenluftverkehr für die nächsten Jahrzehnte maßgeblich mitprägen sollte.

Die Serien (-10, - 21,..., -50) unterschieden sich im wesentlichen durch ihre Rumpflänge und teils durch dasAuftriebssystem der Tragflächen, um je nach Frequentierung der Strecken für eine optimale Sitzplatzauslastung der Fluggesellschaften zu sorgen. Innerhalb der Serien waren verschiedene Triebwerksoptionen möglich.



Nach der klassischen DC9- Familie folgte Ende der 1970er Jahre die MD80- Familie und Ende der 1980er die MD90- Baureihe. McDonnell Douglas wurde 1997 von Boeing übernommen, was das Ende der DC9- Familie endgültig besiegelte. Die letzte Version der DC-9 wurde von Boeing noch modernisiert unter der Bezeichnung Boeing 717 verkauft.



Die Gesamtproduktion beläuft sich auf 2.438 Exemplare. Davon entfielen 976 Exemplare auf die DC-9, 1.191 auf die MD-80, 116 auf die MD-90, sowie 155 auf die 717.





Bausatz - allgemein: Die Firma Welsh Models aus Großbritannien hat mit der DC9 im Maßstab 1:72 eine interessante Neuheit auf den Markt gebracht. Der Bausatz kostet ca. 100 Euro. Der Kit macht beim Öffnen einen ordentlichen Eindruck. Neben den Vacu- Teilen für den Rumpf sind die Resin- Teile in Tüten verpackt, es liegt ein großer Decal- Bogen bei. Ich möchte an der Stelle auf die Unterbaugruppen des Flugzeuges gesondert eingehen:



1. Der Rumpf: Die Rumpfschalen sind in 1,5mm dicken Plastik- Sheets gezogen wie man es auch von anderen Welsh- Bausätzen kennt. Zusätzlich sind Rumpfelemente zur Verlängerung beigefügt. So kann ausgewählt werden, ob eine DC9 der 21er- oder 41er Serie dargestellt werden möchte. Die Kabinenfenster sind im Umriss auf den Rumpfschalen angedeutet und erleichtern ein Auspfeilen und das bietet sich in diesem Maßstab natürlich an. Ebenfalls beigefügt ist ein transparentes tiefgezogenes Element zur Cockpit- Verglasung. Das Cockpit- Interior inkl. Panel mit Sitzen für Pilot und Co- Pilot sowie Rückwand mit Tür liegen ebenfalls bei. Scratch- und Einpassarbeiten werden so auf ein Minimum reduziert.



2. Flügel & Fin: Außer den Rumpfschalen ist der übrige Kit in Resin gehalten, dessen Guß einen homogenen sowie blasenfreien Eindruck hinterläßt. Der Hersteller verweist bei verbogenen Resinteilen auf den Memory- Effekt. - Unter warmes Wasser halten und die ggf. betroffenen Resinteile ausrichten. - Es hat funktioniert. Die Form im Bereich Wing- Body- Fairing ist längsseitig getrennt und an den jeweiligen Tragflügel gegossen. Diese könnten bei der Größe noch die eine oder andere Gravur mehr vertragen und hinsichtlich des Flächenprofils etwas verfeinert werden. Fin und Heckflügel machen in Guss und Oberflächengestaltung einen guten Eindruck.



3. Triebwerke: Die Triebwerke sind jeweils in Einlaufschacht mit Spinner sowie Brennkammer mit Auslauf und Aushängung unterteilt. Die Trennung der Form mit dem Einlaufschacht gibt die Möglichkeit, weitere Details zur Verfeinerung einzubringen. Grundsätzlich sollten die Triebwerke im Bereich der Wartungsklappen und Reverserübergänge nachgraviert werden, das gibt dem Modell später mehr Details und sieht einfach realistischer aus.

4. Fahrwerk: Sowohl Fahrwerksbeine als auch Räder sind im Gegensatz zu früheren Welsh- Kits in Resin ausgeführt. Das hat Vorteile weil das Weißmetall sich für kleinere Teile als zu grob und brüchig erwiesen hat. Andererseits sollte das Modell nicht zu schwer werden, da sich ansonsten Stabilitätsprobleme ergeben könnten. Die Zusatzklappen für die Hauptfahrwerksschächte sind gesondert in Resin beigelegt und ermöglichen später die Darstellung in verschiedenen Flugsituationen wenn das Fahrwerk ein- bzw. ausgefahren wird.



5. Decals & Instruction Sheets: Es ist ein sehr schöner farbiger Decalbogen für das SAS- Livery der 1960er/ 70er Jahre beigelegt. Allein dazu muss man nicht viel sagen, das ist eine meiner Lieblings- DC9´s überhaupt!!! Wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Es kann entschieden werden, ob eine DC9-21 oder - 41 dargestellt wird. Innerhalb der 41er- Serie kann nun außerdem noch zwischen dem klassischen SAS- Livery ausgewählt werden oder der Variante mit komplett naturmetall- belassenem Rumpf.

Weiterhin sind beigefügt:

  1. Eine schöne Übersicht zum Bemalungsschema mit Farbangaben sowie die ´Shipnames´ für die 21er- und 41er Serie
  2. Tipps zum Umbau von DC-9-21 zu DC-9-41 (DC-9-41- Conversion-Note)
  3. Stückliste zum Kit
  4. Allgemeine Dinge zum Zusammenbau (General Notes)

Fazit: Trotz der grundlegenden Schwierigkeiten von Vacu- Kits hinsichtlich Formtreue etc. sehr zu empfehlen. Insgesamt nacht dieser Kit einen guten Eindruck auf mich. Das eine oder andere Detail kann beim Bau mit integriert werden. Der Modellbauer hat hier freie Hand.





Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Douglas_DC-9

René Kaminski, Berlin (Januar 2010)