Curtiss SB2C-3 Helldiver

cyber-hobby.com 5059 Spritzguss mit Fotoätzteil - 1/72

Vorbild: Die Curtiss SB2C Helldiver war ein trägergestützter Sturzbomber der US Navy. Sie ersetzte die Douglas SBD. Bei der USAF wurde sie als A-25 Shrike nur kurzzeitig eingesetzt. Aufgrund der Schwierigkeiten im Handling verloren u.a. die Royal Navy das Interesse an dem Flugzeug.



Der erste Prototyp der Helldiver flog als XSB2C-1 erstmals am 18. Dezember 1940. Schon am 08. Februar 1941 verunglückte er. Danach wurde das Flugzeug überarbeitet. So wurde der Rumpf verlängert und ein vergrößertes Seitenleitwerk eingebaut. Danach gingen die Flugversuche ab dem 20. Oktober 1941 weiter. Schon an 21. Dezember 1941 war schon wieder Schluss, denn bei Sturzflugtests wurde er zerstört. Am 29. November 1940 wurde der Serienauftrag erteilt. Dafür wurde das Seitenleitwerk nochmals vergrößert. Weiterhin wurden selbstabdichtenden Tanks eingebaut. Die starre Bewaffnung auf vier Kaliber 0.50 MGs verdoppelt.

Die Produktion lief bei Curtiss in Columbus und Ohio an. Weiterhin bauten Fairchild Aircraft (300 unter der Bezeichnung XSBF-1, SBF-1, SBF-3 und SBF-4E) und die Canadian Car and Foundry(894 als SBW-1, SBW-3, SBW-4, SBW-4E und SBW-5) in Kanada. Sie waren vergleichbar mit den bei Curtiss gebauten Flugzeuge. Insgesamt entstanden während des WK II 7.140 SB2C.

Die Curtiss SB2C-3 erhielt im Vergleich zur SB2C-1 einen 1900 PS-starken R-2600-20-Sternmotor mit einer Vier-Blatt-Luftschraube. Insgesamt wurden von dieser Version 1.112 Exemplare gebaut.

Bausatz: Nachdem cyber-hobby schon im vergangenem Jahr die SB2C-4 Helldiver herausgebracht hatte, folgte nun die Vorgängerversion SB2C3. In einem etwas zu großem Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 144 (!) Teilen, zwei Klarsichtrahmen mit sechs teilen, einen Fotoätzteilbogen, die Decals und die Bauanleitung. Ein paar Teile sind für die SB2C-4 und landen in der Restekiste.

War bis zum Erscheinen des cyber-hobby-Kits der von ACADEMY das Maß aller Dinge, so ist man beim Auspacken der vielen Teile begeistert. Allerdings wird auch schnell klar: Das ist kein Anfängerbausatz! Er bietet einige Optionen. So können u.a. die Tragflächenenden hochgeklappt werden, die Vorflügel ausgefahren oder die Haube offen montiert werden. Daher gibt es auch eine Menge Teile die es zu verbauen gilt. Sie sind tadellos abgespritzt und die Gravuren als auch die Strukturen sind toll. Schon aus dem Karton kann hier ein tolles Modell entstehen. Klar hat die Zubehörindustrie auch diesen Bausatz entdeckt.

Das Cockpit entsteht aus einem Mix aus Fotoätzteilen und Spritzgussteilen. So gibt es geätzte Sitzgurte. Ein Cockpit einschließlich Abwehrstand voller Details gehört somit dazu. Mir fehlen nur ein paar Farbangaben für die Details. Es gibt zum Glück genug Vorbildmaterial über die Helldiver. Die Detaillierung des Bombenschachtes samt Abwurfwaffen passt gut zum Bausatz. Der R-2600-Sternmotor entsteht aus fünf Teilen. Das Ergebnis ist ansehnlich. Ein großer Teil verschwindet hinter der einteiligen Motorhaube. Die Kühlklappen sind offen.

Die Seiten-, Höhen- und Querruder bestehen aus jeweils einem Stück. Das schafft scharfe Hinterkanten. Allerdings finde ich die Stoffdarstellung etwas übertrieben. Auch im WK II gab es Spannlacke, die den Stoff straff hielten. Mit Spachtelmasse kann das korrigieren. Die Landeklappen gibt es aus Metall. Wer will, der kann die Sturzflugbremsen aufbohren oder hier auf ein Zubehörteil zurückgreifen. Das Fahrwerk ist sehr fein und die Fahrwerksklappen haben tolle Innendetails.



Ein Schwachpunkt ist die Bauanleitung. Es gibt für die Details keine Farbangaben und die Farbschemen sind extrem klein. Der kleine Decalbogen enthält leider keine Wartungshinweise. Es gibt nur die Firmenembleme für die Luftschraube. Alles ist tadellos auf weißem Trägerpapier gedruckt.

Bemalungen:

  1. SB2C-3, weiße 107 der US Navy, VB-2 auf U.S.S. Hancock(CV-19), 1944;
  2. SB2C-3, weiße 22 der US Navy, VB-7 auf U.S.S. Hancock(CV-19), 1944;
  3. SB2C-3, weiße 38 der US Navy, VB-80 auf U.S.S. Ticanderoga(CV-14), 1944.

Fazit: Ein sehr komplexer, gut detaillierter und daher auch nicht ganz billiger Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Für diesen sehr zu empfehlen und wenn es noch nicht reicht, dann gibt es genug Detailsets im Zubehörhandel.

Literatur:

SB2C Helldiver "in detail & scale"
D&S VOL. 52
Bert Kinzey
squadron/signal publications 1997
ISBN 1-888974-04-4
SB2C Helldiver in action
Aircraft No. 54
Robert Stern
squadron/signal publications 1982
ISBN 0-89747-128-8
Helldiver Units of world war 2
Osprey Combat Aircraft 3
Barret Tillman
Osprey Publishing 1997
ISBN 1-85532-689-2

Volker Helms, Godern (Januar 2013)