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Dassault Super Etendard

Armada Argentina Guerra de las Malvinas (Falklandkrieg) 1982

Modell: Airfix
Maßstab: 1/48
Decals: Bausatz

Historisches: Derzeit ist eine kleine Inselgruppe im Südatlantik wieder mal im Gespräch bzw. in den Medien vertreten. Einerseits begeht man dieser Tage den 28. Jahrestag des Falklandkrieges und andererseits herrscht in den damals beteiligten Staaten Argentinien und Großbritannien wieder eine relative große politische Unruhe, so dass die angeschlagenen Regierungen mit außenpolitischem Säbelrasseln von den inneren Problemen ablenken können und wollen.

Geschichtlich ist das Archipel prinzipiell seit seiner Entdeckung umstritten und auch umkämpft. Eine ausführlichere Darstellung sprengt hier leider den Rahmen. 1982 führten jedenfalls die schon angesprochenen politischen Ablenkungsmanöver und gegenseitige Fehleinschätzungen zu einem heißen Krieg zwischen eigentlich verbündeten Staaten. Der Ausgang war für beide Seiten nicht besonders rühmlich, auch wenn die britische Seite sowohl welt- als auch innenpolitisch als Sieger aus der Auseinandersetzung ging, während der Untergang der argentinischen Diktatur besiegelt war.

Kurz vor Ausbruch des Krieges hatte Argentinien einige Dassault Super Etendard und Exocet Raketen geordert, von denen bereits 5 geliefert waren, bevor ein Embargo die weitere Auslieferung stoppte. Trotz dieser geringen Anzahl waren die Einsätze mit diesen modernen Raketen sehr erfolgreich, wobei es dazu je nach Seite unterschiedliche Lesarten gibt.

Die 3-A-202 nahm an mehreren Einsätzen während des Konfliktes teil. Am 4. Mai 1982 erfasste eine SP-2H Neptun britische Schiffe im Südatlantik. Um 9,45 starteten daraufhin zwei SUE gegen diese Ziele, die 3-A-202 und 03. Die 02 wurde von Corvette Captain Augusto César Bedacarratz und die 03 von Frigate Lieutenat Armando Mayora geflogen. Um 10 Uhr wurden die Flugzeuge in der Luft betankt und um 10:35 erhielten sie die Koordinaten des Ziels vom Aufklärer. Auf Bierflaschenhöhe näherten sich die Flugzeuge dem Ziel. Um 10:50 stiegen sie auf 160m um die Koordinaten zu verifizieren, fanden jedoch zunächst kein Ziel. Bei einem zweiten Versuch 40km weiter waren sie jedoch erfolgreich und programmierten die Raketen auf die neuen Zielparameter. Nach einer letzten Überprüfung starteten die Piloten die Exocet um 11:04. Das Ziel war die HMS Sheffield … Die beiden Piloten wurden nach ihrer Landung um 12:04 natürlich mit entsprechendem „Hallo“ von ihren Kameraden empfangen.

Ein zweiter Einsatz mit zwei Exocet erfolgte am 25. Mai 1982 mit den Flugzeugen 203 und 204 und versenkte die Atlantic Conveyor.

Die letzte verbleibende Exocet sollte am 30. Mai in Zusammenarbeit mit Bombenangriffen der Luftwaffe zum Einsatz gebracht werden. Wieder war es die 202 die die Rakete ans Ziel bringen sollte. Geflogen wurde sie von Warship Lieutenant Alejandro Francisco und sein Flügelmann war Warship Lieutenant Luis Collavino der die 205 flog. Ziel war es einen der britischen Flugzeugträger anzugreifen. Die Rakete wurde auf ein Ziel aufgeschaltet und die Koordinaten vom zweiten Flugzeug bestätigt und dann wurde die Exocet gestartet. Die SUEs drehten ab und die Skyhawks folgten der Rauchspur der Rakete. Und meldeten eine Dicke Rauchfahne auf die sie zuflogen. Zwei der A-4C wurden durch Abwehrraketen zerstört, aber die anderen beiden führten ihren Auftrag aus, griffen mit Bomben und Bordwaffen an und flogen unbeschädigt Richtung Heimat.

Das Ergebnis dieses Angriffs ist unklar, da es keine offizielle Darstellung von britischer Seite gibt. Nachlesen kann man die unterschiedlichen Darstellungen und weitere Details z.B. in Diego Zampinis Artikel „Exocet!“. Vielleicht findet dieser in einer aktualisierten Version mal den Weg in FR Extra?!

Baubericht: Vor einigen Jahren habe ich mir diesen Bausatz zugelegt, da ich die beiliegende Bemalungsvariante als Flugzeug der Argentinischen Marine sehr interessant fand. Leider gibt es für diesen recht wenige Zubehörsätze, aber das Cockpit von NeOmega habe ich mir zumindest geleistet. Der Zusammenbau gestaltet sich leider nicht sehr einfach, da die Trennstellen zum Einen nicht sehr modellbauerfreundlich liegen und andererseits das Material recht schwierig zu bearbeiten ist. Nach einigen Wochen des Anpassens, Schleifens und Probierens landete dann auch erst mal wieder alles in der Schachtel (zum Glück ein Stülpkarton).

Einige Monate später hatte ich genug Motivation gesammelt, um das Projekt wieder in Angriff zu nehmen. Doch schon nach kurzer Zeit tauchte wieder ein Problem auf - ein Leitmotiv, das sich durch das gesamte Projekt zog. Während der Ruhephase ist mir nämlich das Instrumentenbrett des Resincockpits abhanden gekommen. Dankenswerter Weise hat mir Gordon Upton von NeOmega ein Ersatzteil zugeschickt. Das Ganze hat leider ein paar Monate gedauert, was mir aber genügend Zeit gab, zumindest die Außenflügel annehmbar mit dem Rest des Flügels zu verbinden.

Das Thema Spachteln und Schleifen lässt einen bei diesen älteren Bausätzen natürlich nicht los und so ziemlich an jeder Klebestelle war Nacharbeit erforderlich. Als ich dann alles soweit zusammengestellt hatte, dass ich zur Lackierung schreiten konnte, fehlte mir wieder ein Teil. Leider konnte mir bei der Abdeckung der Luftbetankungssonde niemand behilflich sein, so dass ich diese mit Plastikprofilen nachstellen musste, was mir nach meiner Meinung nicht besonders gut gelungen ist – irgendwann hatte ich aber beschlossen, dass ich das Projekt einfach nur noch fertigstellen wollte.

Die Farbgebung erfolgte mit Produkten von Gunze. Die neue Formel der Aqueous Linie hat aber einige Überraschungen parat, die mir wirklich fast den letzten Nerv geraubt haben. Diese reagieren nämlich extrem sensibel auf Überzüge mit Future bzw. Klear. Ich hatte schon andeutungsweise von diesem Problem gehört und wollte deshalb eine Zwischenschicht mit einem anderen Klarlack aufbringen (ich benutze Klear als Decal-Medium und möchte darauf auch nicht mehr verzichten).

Also fiel meine Wahl auf das Produkt von Xtracrylix, von dem ich nur positives gelesen hatte. Nach etwas mehr als einem Tag Trockenzeit brachte ich diesen Mattlack deckend auf das Modell auf. Leider führte aber auch dies zum befürchteten Ergebnis, dass die gesamte Oberfläche wie nach einem kurzen Schauer in der Wüste aussah oder wie grobstolliges Profil, also Risse und tiefe Gräben auf der gesamten Oberfläche. Also alles wieder runter und nochmal, diesmal mit Revell Email-Lack als Trennschicht, was dann auch gut funktionierte.

Nun kam der Part, warum ich unbedingt Klear benutzen wollte. Die Abziehbilder dieses Airfix-Bausatzes sind nämlich eher mittelmäßig, matt und neigen extrem zum silbern. Also habe ich die Nassschiebebilder in Klear eingebettet. Jede folgende Schicht löst die vorhergehende wieder etwas an und verbindet sich mit ihr. Das Prozedere habe ich ja bereits öfter beschrieben, so dass ich hier darauf verzichte. Leider sind die Decals auch verdruckt, so dass ich die roten Abziehbilder sämtlich nachmalen musste. Nach einer weiteren Schicht Klear habe ich mit einem leichten Washing die Gravuren hervorgehoben. Da mir mein Gunze Mattlack ausgegangen war, habe ich mit Xtracrylix gearbeitet. Mit dem Ergebnis bin ich eigentlich nicht ganz zufrieden, das „glanz-matte“ Finish passt jedoch ganz gut zu moderneren Jets. Die Rakete müsste übrigens eine beige-farbene Spitze mit anschließendem schwarzen Band haben, das wurde mir jedoch zu spät bekannt. Ich werde dies noch ändern, für den Moment ist es eben ein Transportdummy.

Abschließend habe ich wie immer Klein- und Klarteile angebracht und die Positionslichter bemalt.

Fazit: Dieses Projekt war eines der schwierigsten der letzten Jahre. Das lag natürlich nur zum Teil am Bausatz selbst, sondern auch an eigenen Fehlern und dem Verlust einiger Teile. Letztendlich ist dies sicher nicht mein bestes Modell, aber es ist fertig. Und sehr viele sieht man von diesen nicht auf Ausstellungen...

Steffen Arndt, Ettlingen (Dezember 2009)