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Hermann Göring

Albatros D.V

Modell: Eduard 8013
Decals: Bausatz
Literaturhinweise:
Franks, Norman; et al.: Above the Lines; Grub Street 1993 (1996, 1998)
Franks, Norman: Albatros aces of World War I (pt.1), Osprey AoA32

Der Pilot

Hermann Göring wurde als Sohn von Ernst Heinrich Göring und Franziska Göring (geb. Tiefenbrunn) in Rosenheim geboren. Hermann Göring hatte vier Geschwister, einen älteren Bruder Karl Ernst Göring, zwei Schwestern (Olga Therese Sophie und Paula Elisabeth Rosa) und einen jüngeren Bruder, Albert Göring. Hermann Göring besuchte von 1898 bis 1903 die Volksschule Fürth und mit mäßigem Erfolg die Gymnasien in Fürth und Ansbach. Von 1903 bis 1905 lebte er in Ansbach in einem Internat. Mit zwölf Jahren schickte ihn sein Vater 1905 in das Kadettenhaus in Karlsruhe. 1909 wechselte er an die Hauptkadettenanstalt (Oberstufe) in Lichterfelde bei Berlin.

Am 10. Januar 1914 wurde er Bataillonsadjutant beim 4. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 112 „Prinz Wilhelm“ in Mülhausen, seit dem 20. Januar 1914 im Range eines Leutnants der Infanterie. Im Ersten Weltkrieg nahm er an den ersten Gefechten im Elsass teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Wegen seines Gelenkrheumatismus wurde er am 23. September 1914 in ein Krankenhaus in Metz, anschließend in Freiburg im Breisgau eingeliefert, wo er von seinem Freund und Regimentskameraden Bruno Loerzer, einem Kampfflieger, überzeugt wurde, der Fliegertruppe beizutreten. Göring verließ ohne Genehmigung das Krankenhaus, wurde am 16. Oktober zur Ausbildung als Beobachter zur Fliegerersatzabteilung 3 in Darmstadt abkommandiert und am 28. Oktober zur Feldfliegerabteilung 25 versetzt.

Er diente kurz darauf als Beobachter in einer Fliegertruppe. Am 25. März 1915 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Im Juni bis September 1915 bekam er in Freiburg offiziell eine Pilotenausbildung. Er wurde im September zur 5. Armee abkommandiert. Am 16. November 1915 errang er seinen ersten Luftsieg. Anfangs eskortierte er Bomberverbände, später wurde er Jagdflieger. Am 14. März 1916 schoss er den ersten feindlichen Bomber ab. Nach einer Bruchlandung am 28. September 1916 verbrachte Göring die Zeit vom 2. November 1916 bis zum Februar 1917 in verschiedenen Lazaretten. Am 17. Mai 1917 wurde ihm die Führung der Jagdstaffel 27 übertragen. Er stieg am 18. August 1917 zum Oberleutnant auf, und am 2. Juni 1918, nach seinem 19. Abschuss, wurde ihm der Orden Pour le Mérite verliehen.

Als der Kommandeur des Jagdgeschwaders Nr. 1, Hauptmann Wilhelm Reinhard, im Juli 1918 bei einem Testflug tödlich verunglückte, wurde Göring am 6. Juli 1918 Kommandeur dieses als Richthofens „Fliegender Zirkus“ bekannten Geschwaders. In seiner neuen Position errang er schließlich seinen 22. und letzten Luftsieg.

Zum weiteren Verlauf Görings Leben kann man an verschiedenen Stellen nachlesen, u.a. bei Wikipedia. Die Schwierigkeit dieser Texte liegt hauptsächlich in der Bewertung des früheren Lebens unter der Berücksichtigung des Endes als Reichsmarschall und der Rolle in der NSDAP, wobei ja eigentlich umgekehrt ein Schuh daraus wird. Unter anderem werden einige seiner Abschüsse angezweifelt, da örtlich und zeitlich passende Verluste fehlen. Solche Fehler sind aber zu allen Zeiten passiert und oft geschah dies unabsichtlich. Insgesamt ist es schwierig aus den Quellen einen Rückschluss auf die Persönlichkeit während der Zeit des ersten Weltkriegs zu ziehen. Welchen Einfluss die Verwundung während des Hitlerputsches, Morphiumsucht und der Tod seiner Frau auf das zum Teil groteske Gehabe in der nationalsozialistischen Diktatur haben ist unklar.

Das Modell

Den Bausatz habe ich schon etwa zehn Jahre, es ist also die erste Ausgabe eines Albatros D.V Bausatzes von Eduard mit einigen Fehlern mehr als der neuere. Anfang 2004 habe ich mich mit dem Bauen und der Bemalung befasst – ob ich diesen früher schon mal angefangen hatte, weiß ich nicht mehr so genau.

Im September 2009 habe ich mir dann das gute Stück noch mal vorgenommen und zum Teil wieder zerlegt, damit ich die Fahrwerksbeine verlängern konnte. Dabei habe ich das Modell entlackt und viele unsauber gearbeitete Stellen verspachtelt und verschliffen. Das Cockpit blieb wie es war und entspricht somit natürlich nicht meinen heutigen Ansprüchen ... andererseits: Wer schaut schon so genau hin. Da meine Versuche die Räder des neueren Modells abzugießen wegen meines schon überlagerten Resins nicht funktioniert hatten, landete alles wieder in der "WIP"-Vitrine bzw. Kiste.

Kürzlich habe ich die nagelneue OEFFAG D.III Serie 253 von Eduard gebaut und dieses Modell war wirklich ein Vergnügen (der Baubericht folgt, sobald das Heft erschienen ist), also habe ich mir den alten Bausatz wieder vorgenommen und auch binnen einer Woche komplettiert. Anstelle der zu kleinen Bausatzräder habe ich zunächst einmal die Teile aus der Revell-Edition ersetzt. (diese werde ich später durch überzählige, angepasste Teile eines Albatros D.II Bausatzes ersetzen --- oder doch noch Kopien erstellen). Die Verspannung habe ich mit rauchfarbenem, unsichtbarem Nähgarn ausgeführt.

Das dem Bausatz beiliegende Tarnschema entspricht nicht dem Vorbild. Hier bin ich bei "The Aerodrome" auf wertvolle Informationen gestoßen, bzw. erhielt im Forum sehr gute Hilfe. Für die Bemalung habe ich Citadelfarben für das Lila und Grün benutzt. Der Rest ist aus meinem Fundus: RLM 65 für die Unterseite, RLM 02 für die Streben und Schwarz von Gunze, sowie Weiß von Revell. Die Abziehbilder stammen aus dem Bausatz und ließen sich noch immer gut verarbeiten! Ein Lob also an Propagteam. Leider sollten die Tatzenkreuze für das Leitwerk eine dünne schwarze Umrandung haben, aber ich hatte keine Lust das abzukleben.

Fazit: sicher macht der neuere Bausatz etwas mehr Spaß, aber auch aus dem alten Kit kann man mit kleinen Updates noch ein brauchbares Modell bauen.

Steffen Arndt, Ettlingen (September 2010)