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Josef Mai

Albatros D.III

Modell: Eduard
Decals: Bausatz
Literaturhinweise:
Franks, Norman; et al.: Above the Lines; Grub Street 1993 (1996, 1998)
G.K. Merrill: Jagdstaffel 5 vol.1; Albatros Publication

Der Pilot

Josef Mai wurde am 3. März 1887 in Ottorowo, Galizien, als Sohn deutscher Eltern im damaligen Österreich-Ungarn geboren. Seinen Militärdienst begann er am 3. Oktober beim 10. Ulanen Regiment. Als der Erste Weltkrieg begann, war Mai Teil der Einheiten, die auf die französische Hauptstadt Paris vorstießen. Später nahm er an den Kämpfen um Warschau teil und 1915 an der Kampagne entlang des Dnjestr. Er kämpfte auch in den Schlachten um Verdun und an der Somme.

Mai wechselte 1915 zur Deutschen Fliegertruppe. Seine Ausbildung erhielt er bei Fokker in Leipzig. 1916 flog er in der Kasta 29 als Aufklärer. Dann absolvierte er einen Jagdfliegerlehrgang und diente ab März 1917 in der Jagdstaffel 5. Als Vizefeldwebel erzielte er zusammen mit seinen Unteroffiziers-Kameraden Fritz Rumey und Otto Könnecke 40% der Luftsiege der Jasta 5, welche die drittmeisten Abschüsse aller Jastas aufweisen konnte. Das Trio wurde als "Das Goldene Triumvirat" bezeichnet.

Seinen ersten Luftsieg erzielte Josef Mai am 20.August 1917 in einer Albatros D.V. Er bezwang eine Sopwith Camel der No. 70 Squadron. Sein fünfter Erfolg, über eine SE.5a der RAF fiel am 30 November. Mai blieb bis zum 13. Januar 1918 ohne weitere Siege, setzte dann aber seine Serie fort. Am 25. April 1918 bezwang er seinen zehnten Gegner, das Britische Ass Lt. Maurice Newnham (18 LS) von der No.65 Squadron.

Im Mai 1918 teilte die Jasta 5 ihr Flugfeld mit dem Jagdgeschwader 1 und als das Geschwader auf die neue Fokker D.VII umrüstete begann Mai die ausrangierten Fokker Dr.I Dreidecker zu fliegen. Diesen Flugzeugtyp nutzte er auch für seinen nächsten Luftsieg über eine Ass-Besatzung, eine Bristol F.2B der No.11 Squadron. Der Pilot Lt. Herbert Sellars (8 LS) wurde getötet, während der Beobachter Lt. Charles Robson überlebte und in Gefangenschaft geriet.

Seine Flugzeuge versah Josef Mai gerne mit einem Streifenmuster. Was nach seiner Meinung zu einer optischen Illusion beim Angreifer führen würde und so die Zielgenauigkeit verringerte. Als persönliches Emblem verwandte er oft einen Halbmond und einen Stern. Bekannt ist diese Art der Markierung von seinen Albatros D.V und Fokker D.VII; bei den Dr.l ist dies unsicher.

Am 19. August 1918 hatte er seinen erfolgreichsten Einsatztag. Er attackierte zwei Bristol F.2B Jäger der No.48 Squadron. Als er eine Brisfit mit Brandmunition beschoss und traf, wollte das zweite Flugzeug dem Feuer ausweichen, flog jedoch in seinen schwer beschädigten Kameraden und stürzte ebenfalls ab. Mai ließ diesem Doppelerfolg noch einen weiteren Gegner folgen, eine SE.5a der No.56 Squadron.

Am dritten September wurde er im Kampf an der linken Hüfte verwundet, doch scheint dies seine Einsatzfähigkeit nicht gemindert zu haben, denn bereits zwei Tage später konnte er wieder einen Erfolg erzielen und er erreichte 5 Luftsiege im September. Am 27. fiel sein 29. Gegner und Josef Mai wurde in den Offiziersstand erhoben und zum Leutnant befördert. Am selben Tag fiel jedoch auch sein Freund Fritz Rumey. Seinen letzten Luftsieg, den Dreißigsten, erzielte er gegen eine Bristol F.2B der 20. Squadron, deren Besatzung Lt. Nicholson Boulton (6 LS) und 2nd Lt. C.H. Chase am 29 September 1918 fiel.

Josef Mai war für Deutschland höchsten Orden, den Pour le Merite, eingereicht, erhielt die wohlverdiente Auszeichnung aufgrund des Kriegsendes und der Abdankung des Kaisers nicht mehr. Während des zweiten Weltkriegs diente Mai als Fluglehrer. Am 18. Januar 1982 verstarb Josef Mai. (Quelle: Wikipedia (en))

Der Bausatz von Eduard ist nun schon in einigen Versionen unverändert wieder aufgelegt worden. Holger hat kürzlich den aktuellen Profipack in der Markierung von Julius Buckler gebaut, wozu wir auch auf der Website einen Artikel publiziert haben. Mir stand zum Bau die Limited Edition 1104 zur Verfügung, welche bereits die entsprechenden Markierungen enthält.

Viel gibt es zum Bau nicht zu sagen. Ich habe lediglich das Höhenruder abgesägt und ein überzähliges aus dem Oeffag D.III Bausatz verwendet. Leider passte es nicht ganz, so dass ich etwas korrigieren musste. Außerdem habe ich die Fahrwerksbeine verlängert, konnte aber leider keinen ausreichend großen Ersatz finden, so dass ich auf die etwas größeren Räder aus der Albatros D.II zurückgriff – für diese habe ich den Black Dog Detailsatz bestellt. Nun sieht es leider aus dem einen oder anderen Blickwinkel nicht ganz passend aus … ich bin aber trotzdem ganz zufrieden.

Den größten Teil der Bauzeit verwendete ich auf Bemalung und Verspannung. Den Innenraum hatte ich vor geraumer Zeit schon mal mit Ölfarben behandelt, weshalb die Holzstruktur hier etwas dunkel ist, aber man sieht davon später nicht mehr viel. Die Flügel erhielten eine hellblaue Unterseite (RLM 65), die Oberseite gestaltete ich mit Farngrün (was ich später noch etwas aufhellte) und Rost von Revell und ein dunkles Olivgrün von Xtracolor, das bei mir gerade herumstand.

Die Holzstruktur-Imitation des Rumpfes lässt sich am Besten anhand der Fotos nachvollziehen. Die Farben sind darauf genannt:











Ab und an musste ich noch etwas nachbessern bzw. ergänzen, da ich den einen oder anderen Farbtupfer vergaß. Die metallenen Flächen und Streben bemalte ich RLM 02 … sicher nicht ganz richtig, aber mir gefällt es so. Zum Abschluss eine Lage Mattlack von Gunze und wieder ist ein Modell fertig.

Fazit: Trotz des Alters des Bausatzes noch immer ein schönes Modell. Eduard könnte aber mal über die Aktualisierung des Fahrwerks nachdenken (und wenn es einfach nur größere Resinräder sind).

Steffen Arndt, Ettlingen (Oktober 2010)