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Harold Nathan Funk

General Motors EAD FM-2 "Wildcat"

Modell: Hobby Boss
Zubehör:
Quickbost: Mark VIII Gunsights
Ultracast: Wildcat seats with harness
Vector: FM-2 Correction Set
Vector: FM-2 Propeller
Vector: Wildcat control surfaces
Vector: Wildcat wheels diamond tread
Decals: Techmod
Literaturhinweise:
Olynyk, Frank: Stars and Bars (Grub Street)
Tillman, Barret: AoA 3: Wildcat Aces of WW2 (Osprey)

Der Pilot
Harold Nathan Funk wurde am 28.Februar 1912 in Wray (Colorado) geboren. Wie das bei militärgeschichtlichen Publikationen so üblich ist, wird über Kindheit und Jugend der späteren Piloten nicht viel berichtet, so dass ich hier dazu ebenfalls keine Angaben machen kann. 1934 graduierte Harold am Colorado College. !937 trat der der U.S. Navy bei und entschied sich für die Laufbahn als Marinepilot. Am 15. Juni 1942 wurde er zum Leutnant befördert. Im November 1942 wurde er zur VF-23 als executive officer versetzt und diente bei dieser Einheit bis zum 28. September 1943. Dabei nahm er im August und September 43 an Kampfeinsätzen von Bord der Princeton teil und erhielt dafür eine Air Medal. Bei einem Luftkampf am 8. September 1943 gelang ihm mit einem Kameraden der Abschuss einer Kawanishi H8K Emily.



Anschließend wurde er Kommandeur der VF-26 und wurde mit Wirkung vom 1. März 1944 zum Lieutenant Commander befördert. Mit dieser Einheit war er an Bord der USS Santee von April bis Oktober 1944 stationiert. Am 24. Oktober 1944 kam sein großer Tag. Am Vormittag konnte er mit seiner FM-2 5 feindliche Flugzeuge abschießen, denen er am Nachmittag ein weiteres folgen ließ. Damit hatte er es in den Ass Status geschafft, noch dazu als „ace in a day“. Er erhielt das Navy Cross, ein DFC (distinguished flying cross) zwei Air Medals, ein strike/flight DFC, 4 strike/flight AM (für 25 Kampfeinsätze).





Schreiben zur Auszeichnung mit dem Navy Cross:

The President of the United States of America takes pleasure in presenting the Navy Cross to Commander [then Lieutenant Commander] Harold Nathan Funk, United States Navy, for extraordinary heroism in operations against the enemy while serving as Pilot of a carrier-based Navy Fighter Plane and Leader of a Three-Plane Division in Fighting Squadron TWENTY-THREE (VF-23), during an engagement with thirty-two twin-engined enemy Japanese bombers with escorting fighters which were heading for an attack on our shipping in Leyte Gulf, on 24 October 1944. Skillfully attacking this numerically superior force, Commander Funk personally shot down FOUR bombers and one fighter while his Division mates destroyed three more enemy aircraft and so disrupted the enemy formation that other friendly planes were able to destroy the remaining planes. At another time, he aided in destroying a large number of enemy planes on the ground. By his courage and leadership, he contributed greatly to the success of our forces in this area and his devotion to duty was in keeping with the highest traditions of the United States Naval Service.



Er wurde zum Commander befördert und während des Korea-Krieges führte er die CVG-102, eine Reservisteneinheit an Bord der USS Bon Homme Richard, zwischen 10.05 und 17.12. 1951. Er flog 88 Kampfeinsätze und erhielt ein Legion of Merit with Combat „V“, zwei DFC, einen Bronze Star with Combat V, a Letter of Commendation wit Combat V und 4 strike/flight Air Medals für 80 Kampfeinsätze. Er wurde mit Wirkung vom 01.07.1957 zum Kapitän befördert und ging im Juli 1961 in den Ruhestand. Am 18. Juni 1983 starb Harold Nathan Funk.



Das Modell
Wegen der doch recht stark von der ursprünglichen Wildcat abweichenden Merkmale der FM-2, war ich „schon immer“ daran interessiert einmal ein Modell dieses Flugzeugs zu bauen. Daher hatte ich mir auch für vergleichsweise viel Geld den Bausatz der FM-2 von Sword zugelegt, aber schon nach wenigen anprobierten Teilen wieder verpackt, da dieser Bausatz nicht gerade nebenbei zu bauen ist. Vor einiger Zeit hatte ich dann die FM-2 von Hobbyboss zur Besprechung erhalten (FL). Grundsätzlich isst der Wildcat Bausat von Hobby Boss ja nicht schlecht, aber gerade diese Variante lässt dann doch zu Wünschen übrig. Sergei Kosatschow hat sich dann der Sache angenommen und unter seinem Label Vector einen Korrektursatz und mehrere Detailsets herausgebracht. Diese habe ich ebenfalls bereits vorgestellt (bis auf die Räder).

Seit ich diese Sätze hatte juckte es mir immer wieder mal in den Fingern das Projekt anzufangen, aber die Vernunft siegte dann doch, da auch dieses Projekt nicht mal eben zwischendurch zu erledigen schien --- letztendlich habe ich das Modell in etwa einem Monat komplettiert (täglich etwa 1-2 Stunden), es war also doch nicht sooo tragisch.

Nun genug der Vorrede und frisch ans Werk. Zunächst habe ich mir mal meine Tamiya Craft Saw geschnappt, mit der ich sehr schöne gerade Schnitte hin bekomme, und den vorderen Rumpf abgetrennt. Etwas Bammel hatte ich hier schon, aber es hat gut geklappt und da der Schnitt an einer Trennlinie liegt, kann man diesen auch gut verfolgen und braucht nicht ewig an der vollständigen Beseitigung der Stoßkanten herumdoktorn.

Ich habe dann auch gleich die Rumpfschalen verklebt und das neue Bauteil vorne montiert (Sekundenkleber) und verspachtelt. Nebenbei begann die Arbeit am Cockpit. Hier wollte ich nicht sehr viel Zeit und Mühe investieren, da man davon ohnehin nicht mehr viel von sieht . Lediglich einen Sitz mit Gurten von Ultracast wollte ich spendieren. Naja, später kam dann noch ein Mk.VIII Visier von Quickboost dazu. Dann noch Alles bemalen und den unteren Rumpf und dass Brandschott einpassen und die Flügel montieren, und schon sieht es fast wie ein Flugzeug aus. Zuvor hatte ich allerdings noch die Querruder ausgeschnitten, um später die Vector Teile einpassen zu können.

Der Ausbau des Fahrwerksschachtes wurde etwas kompliziert, als ich beim Probepassen irgendwann die Geduld verlor und als die Streben endlich passten, sofort zum Kleber griff und das vordere Schott anklebte. Die restlichen Streben und insbesondere der neue Öltank mussten dann mit der Pinzette reingefummelt werden, was aber zum Glück funktioniert hat. Dann habe ich das Leitwerk montiert – am Höhenruder musste dafür gesägt werden, diesmal mit den geätzten Trytool Sägen von Hasegawa bzw. JLC Rasierklingen-Säge.

Nun kam noch eine weitere diffizile Arbeit, die bei meinen Wurstfingern nicht wirklich spaßig ist. Der an sich einfach zu montierende Motor musste nämlich um Stößelstangen und Zündkabel ergänzt und schließlich noch diverse Lufteinlässe und Abdeckungen zwischen die Zylinder geklebt werden. Das zwischenzeitlich erworbene Visier war dann wirklich sehr einfach zusammenzubauen. Nachdem ich die Kanzel ergänzt und abgeklebt hatte, ging es dann an die Farbgebung. Rundum ANA 623 von JPS (Jens Popp aka Don Color).

Zuvor natürlich grün für die inneren Kanzelrahmen und anschließend eine graue Grundierung (Revell Enamel Airbrush color) wegen der verschiedenen verbauten Materialien. Die Abziehbilder stammen von Techmod. Diese hatte ich mir schon für mein Swordmodell besorgt. Die Verarbeitung lief wie immer (Klear-Decals-Klear) und ohne Probleme. Anhand des Fotos (welches z.B. auch bei Osprey "Wilcat Aces" publiziert ist) habe ich nach dem Blau einige Strukturlinien etwas heller hervorgehoben. Der Kontrast wird während der weiteren Alterungsschritte deutlich abgeschwächt. Zur Alterung verwendete ich verschiedene Washes von Citadel und graue Ölfarbe. Abschließend gab es wieder Mattlack von Gunze.

Ganz zum Schluss erfolgte die Anbringung des Fahrwerks, des Propellers, einiger Antennen und Positionslichter und für die Schiebehaube nahm ich die Vaku-Kanzel aus dem Sword kit, das ich dann zum Glück auch noch los geworden bin. Die Räder ersetzte ich durch Zubehörteile von Vector (waren gerade verfügbar, Ultracast ist sicher auch ne gute Alternative). Eigentlich wollte ich auch die MGs durch Zubehör ersetzen, aber man sieht eh nix davon, also reichte auch ein Stück Kanüle.

Fazit: Letztendlich war das Modell gar nicht so schwierig wie ich befürchtet hatte. Sicherlich nicht schwieriger als das Sword Modell. Und preislich geht es mit dem sehr günstigen Grundbausatz und den 16 GBP für den Umbausatz auch nicht deutlich über die 33 Euro die ich für den Swordkit bezahlt habe hinaus. Ob man die zusätzlichen Detailssets braucht ist Geschmackssache, da ich sie aber schon hatte, „musste“ ich sie auch verbauen. Und die profilierten Räder sehen in Plastik selten so gut wie entsprechende Resinteile aus.

Steffen Arndt, Ettlingen (Juli 2010)