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James Edgar Johnson

Supermarine Spitfire Mk. IXc

Der Pilot James Edgar -"Johnnie" - Johnson wurde am 9.März 1915 in Barrow upon Soar (Leicestershire) geboren. 1937 machte er seinen Abschluss als Bauingenieur an der Nottingham University. Dann bewarb er sich für die Auxiliary Air Force, wurde aber abgelehnt. Statt dessen versuchte er sich bei der RAFVR einzuschreiben, diese war jedoch bereits voll. Deshalb trat er in die Leicestershire Yeomanry TA ein, rückte dann aber doch noch in die VR(Reserve) nach und begann mit dem Flugtraining. Mit Ausbruch des Krieges wurde er mobilisiert und vollendete seine Flugausbildung bei der 7. OTU (Hawarden) im August 1940. Zum Ende des Monats wurde er der 19. Squadron zugeteilt. Am 5. September wurde er zur 616. Squadron versetzt, da die 19. mit der Ausbildung junger Piloten befasst war. Jetzt begann eine alte Rugby Verletzung wieder aufzubrechen, bei der ein Schlüsselbein nicht richtig angewachsen war und einige Nerven einklemmte. Deshalb wurde er ins Krankenhaus eingewiesen, wo diese Fehlstellung korrigiert wurde.

Während der Sommermonate 1941 flog er mehrere freie Jagden über den Kanal und konnte die ersten bestätigten Abschüsse erzielen. Oft flog er dabei in der Kette von Douglas Bader, dem Kommandeur des Tagermere Wing. Ende September erhielt er das DFC (Distinguished Flying Cross) und durfte einen eigenen Flight führen. 1942 war er längere Zeit nicht an der Kanalküste stationiert, jedoch erhielt er im Juni den Balken (bar) zum DFC und im Juli das Kommando über die 610. Squadron. Diese Einheit führte er auch während der Dieppe Einsätze am 19. August (Anmerkung d.A.: "auxiliares" wurden für einen Invasionstest verheizt, hauptsächlich Kanadier). Der März 1943 brachte die nächste Beförderung. "Johnnie" führte nun den kanadischen Kenley Wing, der mit Spitfire Mk.IX ausgerüstet war. Im August 1943 wurde dieser zum 127. Wing der Tactical Air Force.

Während der Führung des Wings (April-September) erzielt James Johnson 14 eigene und 5 geteilte Luftsiege, welche ihm den DSO (Distinguished Service Order) im Juni und den Balken im September einbrachten. Seit November 1942 verheiratet, erhielt er nun endlich eine sechsmonatige Pause im Planungsstab des Hauptquartiers der 11. Gruppe

Im März 1944 wurde er Wing Leader des neuen RCAF Wing (144. Wing), bei dem er bis Anfang Juni weitere 10 Luftsiege erzielte und den er in die Normandie führte, als die ersten Flugfelder nach der Invasion verfügbar wurden. Der zweite Bar zum DSO wurde ihm im July verliehen. Im August wurde der Wing jedoch aufgelöst und er kehrte mit einer Staffel zum 127. Wing zurück und führte die Einheit bis Anfang 1945. In dieser Zeit wurde er auch zum ersten und einzigen mal abgeschossen, als ein deutscher Jäger ihn im August über Falaise erwischte.

Im April 1945 übernahm er den mit den neuesten Spitfire Mk. XIV ausgerüsteten 125. Wing als Group Captain. Nach Kriegsende führte der mit 34 eigenen und 7 geteilten Luftsiegen offizielle Topscorer der RAF seine Einheit nach Dänemark, wo er eine "Victory Air Show" für die Dänen organisierte. Er erhielt außer den britischen Auszeichnungen das amerikanische DFC (Januar 1944) und den belgischen Leopoldsorden sowie das Croix de Guerre (ebenfalls belgisch).

Den weiteren Werdegang nach dem 2. Weltkrieg, der weiterhin eng mit Deutschland verbunden ist, kann man in Christopher Shores "Aces High" nachlesen, welches auch diesem Text zugrunde liegt.

Das Modell ist fast aus dem Kasten gebaut. Leider hatte ich eine der ersten Produktionen dieses Bausatzes erwischt. Diese haben einige Probleme was das Rohmaterial betrifft (so jedenfalls die Aussage von ICM). Deshalb müssen einige Spachtelarbeiten vorgenommen werden, um eingefallene Stellen auszubessern. Dies ist z.B. das Rumpfheck, die Propellerblätter und einige Stellen auf dem Flügel. Die Räder waren bei mir leider nicht zu retten, weshalb hier Fünfspeichen-Räder von True Details zum Einsatz kamen . Diese sind für ein Flugzeug um den 6.Juni 1944 typisch (Räder mit Radkappen sind wohl auch möglich). Außerdem benutzte ich noch den Zoom Satz von eduard. Gerade im Cockpitbereich sind hier erhebliche Verbesserungen zu verzeichnen.

Die Farbgebung erfolgte gemäß Bauanleitung mit Extracolor Farben (die waren gerade verfügbar, ansonsten bevorzuge ich Acrylfarben). Ich habe zuerst die Invasionsstreifen und das Rumpfband auflackiert, dann abgeklebt und anschließend den Tarnverlauf gespritzt. Ich habe auch schon begonnen die Decals aufzubringen (die Buchstaben decken schlecht). Jetzt fiel mir der Decalsatz von Victoryproductions in die Hände (naja, eigentlich war der teuer bezahlt...). Dieser enthält einige von Johnnie Johnsons Maschinen aber leider keine mit vollständigen Invasionsstreifen. Grund dafür ist, dass für die Zeit von Mai bis etwa August keine Fotos bekannt sind. Ich hatte aber keine Lust nochmal alles neu zu machen und so stellt diese Bemalung einen wahrscheinlichen Anstrich und die wahrscheinliche Konfiguration für den Invasionszeitraum dar. Während des Sommer 1944 wurde das Flugzeug nämich auch auf den e-Flügel umgebaut. übrigens gehört das Ahornblatt nicht auf diese Maschine.

 

Das Hyperscale Forum war wie immer extrem hilfreich bei der Lösung einiger Detailprobleme. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei Jennings Heilig, Bruce Archer und insbesondere Robert Bracken bedanken (einigen dürften seine Bücher: Spitfire, the Canadiens bekannt sein) ! Robert machte mich auch darauf aufmerksam, dass die Basisplatte für den Antennenmast aus Bakelit oder einem Plastikwerkstoff besteht. Deshalb bemalte ich diesen noch in einem dunklen Braunton (siehe Foto). Ein weiteres Detail ist eine kleine quadratische, auf einer Ecke stehende Abdeckung für die Signalmunition. Sie befindet sich auf der rechten Seite kurz vor dem Sky-farbenen Rumpfband. Nach Ansicht von Robert ist diese gelb. Diese beiden Details werden häufig bei neuzeitlichen Restaurationen vergessen.

Der Rest ist wie immer: washing mit Wasserfarbe umbra und schwarz und anschließend Mattlack. Diesmal hab ich auch eineig Experimente mit Farbpigmenten gemacht, und da mein Flugzeug(modell) schon einige Einsätze von Behelfsflugplätzen auf dem Kontinent geflogen haben soll, finde ich den Effekt auch ganz passend.

Steffen Arndt, Schwerin