Piaggio Avanti P-180

Sanger-Contrail (Vacu) - 1/72

Vorbild: Piaggio entwickelte ab 1979 ein neues, mit zwei Turboprop-Triebwerken ausgestattetes Business-Flugzeug mit 6 bis 8 Sitzplätzen - die Avanti. Es war eine radikale Abkehr von allem, was die Piaggio Company zuvor produzierte. Das Hauptmerkmal des Flugzeugs ist die Verwendung von drei Tragflächen. Die Tragfläche ist oberhalb der mittleren Position des Rumpfes angebracht, wobei der Hauptholm hinter der Passagierkabine verläuft. Der Flügel hat eine gerade V-Form (2 Grad). Seine gerade Vorderkante wird nur durch die Triebwerksgondeln unterbrochen. Das als T ausgeführte Höhenleitwerk wird in seiner Funktion zusätzlich von Canards unterstützt. Diese erzeugen einen zusätzlichen positiven Auftrieb, der es dem Flügel ermöglicht, das Gesamtgewicht und den Luftwiderstand zu verringern. Die Motoren sind auf Verbundstoff-Gondeln montiert. Der vordere Rumpf von drei Vorserienmaschinen wurde zunächst im Werk Wichita gebaut und nach Italien verlagert. Die Montage der ersten P-180 begann 1986, der Erstflug erfolgte am 23. September 1986, die Zertifizierung in Italien im März 1998. Die Avanti ist derzeit im Dienst mit der Luftwaffe, der Küstenwache und der Carabinieri Italiens.

Der Bausatz: Der schon recht alte Bausatz wird in einem Plastikbeutel geliefert, der eine weiße Styrol-Vakuum-Platte mit darauf befindlichen Teilen enthält. Die vierseitige schwarz/weiß Anleitung zeigt neben Bauhinweisen eine Dreiseitenansicht in 1/72. Die Draufsicht zeigt auch die Sitzordnung und ein allgemeines Farbschema einer ganz weißen Avanti (Kennung I-PLAR). Die Metallteile bestehen aus drei Fahrgestellbeinen, sechs Kabinen- und zwei Mannschaftssitzen, zwei Kabinentischen und zwei Propellern, einer Steuersäule, einem Pilotenkopf, zwei Bugrad- und zwei Haupträdern sowie vier Auspuffen. Alle Teile müssen gereinigt und manchmal mit einer glatten Feile umgeformt werden. Aufkleber sind nicht enthalten.

Die Bearbeitung folgt den vacuüblichen Schritten: Teile mit geringen Überstand ausschneiden, diese mit einem auf einem Klotz befestigten Schleifpapier planschleifen, wobei häufig die zusammenpassenden Teile überprüft wurden, um sicherzustellen, dass nicht zu viel entfernt wurde.

Die Fensteröffnungen an den Rumpfhälften wurden dann markiert, durchgebohrt und mit einer quadratischen Feile bearbeitet, Diese wurden zu einem späteren Zeitpunkt mit Kristalclear glasiert.

Der Rumpfboden und die Schotten wurden so zugeschnitten, dass sie in die Rumpfhälften passen. Das komplette Interieur (Sitze Tische Instrumententafel, Kontrollsäulen, Crew-Sitze usw. bemalen und verkleben) wird als Unterbaugruppe in eine Rumpfhälfte eingepasst und mit der anderen Seite überprüft ob der Rumpf richtig schließt. Gleichzeitig habe ich kleine Laschen als Montagehilfe an den beiden Rumpfhälften angebracht.

Ich habe einen gescratchten Holm als Flügelmontagehilfe genutzt. Die Fahrgestellschächte wurden ebenfalls aus Plastiksheet aufgebaut. Dabei ist der Boden aus dickerem Kunststoff gefertigt, so dass die Metallbeine fest sitzen. Ein wenig Gewicht im Bug stellt sicher, dass das Modell am Ende auf dem Bugrad ruht. Zum Abschluss die Rumpfeinheit verkleben.

Jetzt folgten die Flügel und Triebwerksgondelhälften. Beachten Sie, dass sich oberhalb des Flügels mehr Gondelbereich befindet als darunter. Dies ist in der Tat eine wichtige Phase, die das Gesamtbild des Modells beeinflussen kann. Die Teile auf dem Flügel verkleben, verspachteln, an den Verbindungen verschleifen. Die Seitenstreifen wurden aus Plastikkarten geformt. Diese unterschieden sich in der Form von den in den Anweisungen gezeigten, da die Produktionsversionen größer waren. Die Heckflosse wurde ebenfalls modifiziert, so dass das obere Ende hinten eine 3/16 Verlängerung hatte.

Die Fenster wurden dann mit einer Schere ausgeschnitten und mit einer scharfen, spitzen Klinge nach und nach zurechtgeschnitten, bis sie in die Cockpitöffnung passte und mit einer kleinen Menge Weißleim verklebt. Später kam eine kleine Menge Sekundenkleber an der Peripherie hinzu. Der weiße Klebefilm versiegelt das Teil gegen alle Dämpfe, die aus dem Superkleber dringen könnten und das Dach von innen schädigen könnten.

Der Fahrwerksschacht und die Fahrwerksbeine sind hellgrau bemalt. Die zwei fünfflügeligen Propeller und Spinner aus Metall wurden mit einer feinen Feile geglättet, bemalt und beiseite gelegt, um sie am Ende am Modell zu montieren.

Die Farbgebung wurde von der italienischen Carabinieri übernommen. Das Flugzeug erhielt einen kompletten Anstrich mit Model Master Satin weiß. Die Rumpf- und Gondelverkleidungen sind Sea Blue (Compucolor). Ich danke Uria Kohn aus Israel, die das Set zur Verfügung gestellt haben, und Detlef aus Berlin, der einen Aufkleber für die Carabinieri-Bemalung gedruckt hat.

Fazit: Da es sich um einen kleinen vacu-kit handelt, musste während der gesamten Montage besonders sorgfältig gearbeitet werden, insbesondere um die Canards, Flügel und Leitwerke korrekt auszurichten. Der Bausatz ist nicht für Anfänger geeignet, aber sicherlich jedem vac-Form-erfahrenen empfohlen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Endergebnis.

Carmel J. Attard, Malta (Oktober 2017)