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Suchoj Su-26M - Das Sportflugzeug Nr.1 der Sowjetunion

Amodel - Maßstab 1/72

Original:

Man behauptet, dass sich Pawel Suchojs Interesse an Kunstflugmaschinen darauf begründet, dass er als Leiter eines der namhaftesten Konstruktionsbüros der ehemaligen Sowjetunion einmal Ermüdungserscheinungen an einem anderen Sportflugzeug untersuchen musste. So begründete er 1982 eine Konstruktionsgruppe für Sportflugzeuge, zu der sich vor allem junge Ingenieure seines OKB zusammenfanden.

Nach den Forderungen der sowjetischen Kunstflugauswahlmannschaft wurde die Su-26 konstruiert, die zur Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften ebenso dienen sollte wie als Maschine für Kunstflugwettbewerbe oder Schauflüge. Die Su-26 startete am 30.Juni 1984 zum Erstflug und bestand zum größten Teil aus Faserverbundwerkstoffen. Sie war ein typisches Sportflugzeug in Eindeckerbauweise Bereits im August 1984 nahm die Su-26 an den Kunstflugweltmeisterschaften teil. Bei der nächsten Weltmeisterschaft 1986 errangen die sowjetischen Kunstflieger mit der verbesserten Su-26M alle Mannschaftstitel für Männer und Frauen. Daraufhin lösten die Su-26M alle Jakowlew Jak-55 als Flugzeug der sowjetischen Kunstflugauswahlmannschaft ab.

Die Su-26 wurde in über 50 Exemplaren aller Versionen gebaut. Ihre vielen internationalen Maschinen überlegene Bauweise erlaubten der Su- 26- Familie über 14 Jahre Konkurrenzfähigkeit auf dem sich schnell entwickelndem internationalen Markt. Der Typ wurde ständig leistungsgesteigert. Untersuchungen nach einer Reihe von Unfällen zeigten, dass die Flugzeuge durch Ihre Piloten und Pilotinnen oft bis über -10 und +12 G beansprucht werden. Daraufhin wurde die tragende Struktur so verstärkt, dass die Tragflächen einer Last von 22 G standhalten. Als Weiterentwicklungen sind die zweisitzige Su-29 bzw. die einsitzige Su-31 vorgesehen

Technische Daten
Typ:einsitziges Kunstflugzeug Su-26M
Triebwerk:ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor Wedenejew M-14P mit 268 kW Leistung
Höchstgeschwindigkeit:450 km/h
Dienstgipfelhöhe:4.000 m
Reichweite:800 km
Gewicht:Leermasse 680 kg
max. Startmasse:835 kg

Zum Modell:

Nachdem ich die Mi-1 von Amodel mit einigen Schwierigkeiten gebaut habe, dachte ich, dass die Su-26M vom gleichen Hersteller aufgrund der wenigen Teile ein Spaziergang werden sollte. Weit gefehlt, denn die extrem schlechte Passgenauigkeit stellte eine neue Herausforderung für mich dar. Gott sei Dank sind nur wenige Kleinteile an der Su-26 vorhanden.

Der Kabineninnenraum muss in Eigeninitiative gestaltet werden, denn in dem Bausatz sind nur ein Sitz in Badewannenform und ein Armaturenbrett enthalten. Da die Kabine jedoch vier, wenn auch mit dickem Plastik dargestellte Fenster hat, sollte man dort unbedingt etwas tun.

Die Eine Rumpfhälfte war bei meinem Bausatz im Kabinenbereich nicht vollständig ausgegossen und stark verformt. Da jedoch beide Hälften extrem große Gratbildung und schlechten Sitz aufweisen fällt die notwendige Spachtelarbeit nebenbei mit ab. Die Tragflächen müssen an der Hinterkante wesentlich dünner geschliffen werden und auch die Rumpfübergänge passen nicht richtig. Das Höhenleitwerk lässt sich jedoch mit relativ wenig Aufwand anbringen.

Gänzlich unmöglich ist die Montage des unteren Fensters. Dieses besitzt in der Mitte ein blindes Segment, welches an den Rumpf angegossen wurde. Die Scheibe soll um diese herum eingeführt werden. Das ist jedoch nicht möglich, weil das Klarsichtteil nicht gekantet in den Spalt eingeführt werden kann. Relativ einfach ist es, das Blindsegment abzuschneiden, und in den Ausschnitt des Fensters einzukleben. Danach wird das gesamte Fenster in den Rumpf eingesetzt, verspachtelt und verschliffen.

Bei der Montage des Fahrwerkes ist Achtung geboten. Das Teil ist nicht stimmig, denn setzt man es in den Rumpf ein, steht das Fahrwerk rechtwinklig zur Rumpfkontur ab. Es ist jedoch bei der Su-26 nach vorn gestellt. Ich habe deshalb den Rumpfausschnitt vergrößert und konnte so das Fahrwerk schräg ankleben. Da das Fahrwerk sowieso verspachtelt werden muß erschien es mir die einfachste Lösung. Allerdings macht das Fahrwerk keinen stabilen Eindruck. Mal sehen, wie lange meines durchhält, bevor ich es austauschen muß, dachte ich 5 Tage lang, dann stand mein Flugzeug etwas breitbeinig. Ich habe 2 Bremsklötze, die mit einer Stange verbunden wurden, an die Räder geklebt und das Ganze damit etwas stabilisiert. Wer sicher sein will, dass sich die dünnen Fahrwerksbeine im laufe der Jahre nicht verziehen, sollte jedoch ein neues Fahrwerk aus Metallblech herstellen.

Fazit: Ein Bausatz, der etwas Erfahrung erfordert. Aufgrund der geringen Teilezahl hält sich der Aufwand jedoch in Grenzen.

Karsten Rummer, Zittau (Mai 2008)