North American T-28 Trojan/Fennec

Heller - 1/72

Vorbild: Die T-28 wurde als Trainer für die Vorbereitung auf die Strahlflugzeugausbildung konzipiert. Daher verfügte die Ganzmetallkonstruktion über Tandemsitze und ein lenkbares Bugradfahrwerk. Am 24. September absolvierte sie ihren Jungfernflug. Bei den US Streitkräften flog sie für die Luftwaffe bis 1956. Die Navy nutzte ihre T-28C mit verstärktem Rumpf und Fanghaken bis 1982.

Als Ersatz für die veralteten T-6 erwarb Frankreich 1960/61 145 Maschinen. Die T-28S Fennec genannte Maschine flog am 10.März 1960 zum ersten Mal. Sie wurde durch einen stärkeren Motor, Seitenpanzerung, neue Funkgeräte, verstärkte Tragflächen und einen Hamiltonpropeller für den COIN-Einsatz optimiert. Hinzu kamen 12,7mm MG in Flügelgondeln sowie wahlweise sechs 68mm Raketen, Bomben oder Napalmbehälter. Die Fennec übernahm auch Aufklärungs- und Feuerleitmissionen. Nach dem Ende des Algerienkrieges verkaufte Frankreich die Flugzeuge u.a. an Argentinien, Haiti, Marokko, Tunesien, Kambodscha.

Bau: : Entgegen der Hellerbauanleitung begann ich parallel mit Schritt vier und fünf. Das Cockpit besteht nur aus wenigen Teilen. Pedale und Decals für die Instrumentenbretter fehlen. Das ist aber nicht weiter tragisch, da etwas dicke Verglasung und der schwarze Anstrich den Einblick minimieren. Die weitere Montage ist problemlos. Vor der Montage der restlichen Kleinteile erfolgten Anstrich und Dekoration. Ich habe mich für die Marokkanische Maschine entschieden.

Bei Schritt sieben - der Hochzeit von Motorblock und Cockpit mit den Rumpfhälften - unterschlägt Heller, dass der kleine Vogel hier mit einem ausreichenden Gewicht gefüttert werden sollte, damit er am Ende nicht auf dem Schwanz sitzt.

Das Hauptfahrwerk macht einen wackeligen Eindruck. Daher habe ich die Fahrwerkabdeckung sowohl an Fahrwerk und Tragfläche als Stütze verklebt.

Die Bewaffnung bedarf einiger Arbeit. Wer die Raketenwerfer benutzen möchte muss hier einige Löcher verspachteln. Aufgrund der glatten Abschlussflächen sehen die Werfer wenig realistisch aus. Ich habe sie daher durch einige aus meiner Restebox ersetzt. Bei den MG-Gondeln traten Kanüle an die Stelle der Bausatz-MG.

Fazit: : Am Ende erhält man einen imposanten Vogel, der besonders im Vergleich mit anderen Zeitgenossen etwas hermacht. Dem Hellerbausatz sieht man mit seinen erhabenen Strukturen und der geringen Teilezahl sein Alter an. Da es aber die einzige derzeit erhältliche T-28 ist, hält sich das Manko in Grenzen. Für den Einsteiger ein ideales Modell, für den Profi eine gute Grundlage für mehr.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juni 2019)