Vought/Hiller/Ryan XC-142A Tiltwing VSTOL Transport

Air Force Legends Number 213

 
Autor : William Norton
Verlag : Steve Ginter 2006
Reihe : Air Force Legends 213
ISBN : 0-942612-88-4
Preis : ca.28 $

William Norton ist Modellbauer, Flugzeugrestaurator (Chipmunk), Autor mehrerer Büche und ist Flugtestingenieur beim Air Force Flight Test Center, Edwars AFB in Kalifonien. Dabei hat er bei Projekten, wie RQ-4 Global Hawk, MQ-9 Predator, F/A-22 Raptor, CV-22 Osprey mitgearbeitet, um nur einige zu nennen. Das schlägt sich voll im 144 Seiten umfassenden Paperback nieder.

Mehr oder weniger erfolgreiche Klappflügelflugzeuge wurden in den USA (Hiller X-18, Curtiss Wright X-19, Bell X-22)und in Kanada (Canadair CL-84) erprobt und eingestellt. Bis heute hat es lediglich Bell/Boeing V-22 Osprey bis zur Produktionsreife und limitierter Produktion geschafft, zu einem Preis, der einem vermutlich den Atem verschlägt. Denn das Projekt XC-124A hatte bis zur Projekteinstellung, gerechnet zum heutigen Wert, 100 Millionen US Dollar verschlungen.

Wenn man den reichlich mit weit über 300 Fotos versehenden Band durchstöbert, wird klar, wie komplex eine solche Entwicklung tatsächlich ist und wo die Probleme liegen. Einfach scheint da noch die Entwicklung des im Band gut dargestellten ESCAPAL 1C Raketensitzes von Douglas zu sein. Die klare und einfache Sprache von William Norton hilft sehr, komplizierte Vorgänge verständlich darzustellen. Das "downwash-Problem" ist sofort zu verstehen. Er erklärt dem Leser alles genau - ohne Fachchinesisch. Es wird gearbeitet, gestartet und gelandet, in der Wüste und auf dem Flugzeugträger, Explosionszeichnungen ergänzen die Fotos.

Zum Ende des hochinteressanten Buches hat der Autor die Modellbauwelt noch etwas "geärgert": Im Maßstab 1:72 gibt es Drei-Seiten-Risse (Front, von oben und von der Seite mit Profilschnitten).

Fazit: Wer den Wahnsinn einer komplizierten, aber letztlich doch nicht erfolgreichen technischen Entwicklung nachvollziehen möchte, der kann sich an diesem Band satt sehen und schlau lesen.

Klaus Lehmann (Berlin)