M60 A2

Tamiya - Maßstab 1/35

Vorbild:

Im Jahr 1965 entschloss man sich nach langen Debatten dazu, die US-Panzertruppen, neben einem Panzer mit einer konventionellen Kanone, auch mit einem Fahrzeug mit einer Alternativbewaffnung in Form eines Infrarot-Lenkflugkörpers auszurüsten. Diese Waffe war gegen die schwersten Panzerfahrzeuge des Warschauer Pakts gedacht und Ford entwickelte bis 1964 mit der MGM-51 Shillelagh eine solche Rakete mit Infrarotsuchkopf.

Parallel dazu verlief eine Studie zur Entwicklung eines Turms, der das entsprechende Startgerät XM81 aufnehmen sollte. Diese kombinierte Abschusseinrichtung konnte den MGM-51 aber auch konventionelle 152 mm Munition verfeuern. Insgesamt gab es vier Entwürfe für einen solchen Turm und man wählte schließlich eine kompakte Version mit partieller Fernbedienung aus, bei der Lade- und Richtschütze ebenfalls in der Wanne saßen. Man setzte diesen Turm auf die nahezu unveränderte Wanne des M60A1 und präsentierte diesen Panzer als M60A2, von dem zwischen 1972 und 1975 525 Stück gebaut wurden.

Das komplexe und auch anfällige Feuerkontroll- und Raketenleitsystem brachte diesem Panzer in Verbindung mit dem ungewöhnlich aussehenden Turm den Spitznamen "Starship" ein. Der M60A2 brachte allerdings nie die gewünschten Leistungen und war bei den Truppen auch nicht sonderlich beliebt, so dass alle Fahrzeuge zu Brückenlege- oder Pionierpanzern mit Räumschilden und Abschleppvorrichtungen umgebaut wurden. Der letzte M60A2 wurde 1981 aus dem Dienst der US- Army zurückgezogen.

Das Modell:

Dieser Bausatz ist von Tamiya aus den 70Žer Jahren. Dennoch weist er guten Passform auf. Aus dem Kasten gebaut, wie meiner im übrigen, ergibt sich so frühes Serienmodell. Einige wenige Fehler sind die zu wenig raue Gussstruktur des Turmes und der nicht ganz korrekte Turmstaukorb. Dennoch lässt sich ein sehr interessantes Modell dieser etwas eigenwilligen M60-Variante bauen. Mein Modell stellt ein Fahrzeug der Panzertruppenschule aus Fort Knox in der einfarbigen Oliv-Drab Farbgebung da.

Sebastian Adolf, Berlin