70. Spielwarenmesse Nürnberg
30.01. - 03.02.2019

Messenachlese Spielwarenmesse 2019


Die 70. Spielwarenmesse ist schon wieder Geschichte. Zur Eröffnung waren auch Prominente aus der Politik angereist. Es gab u.a. eine sehr kurzweiligen Rede des Nürnberger Oberbürgermeisters. Ministerpräsident Markus Söder musste leider kurzfristig absagen.

Es folgte die Verleihung des Toy Awards in den verschiedenen Kategorien. Leider hat die Neuheit von Revell – Revellino – nicht gewonnen. Immerhin waren die ferngesteuerten Plüschtiere unter den letzten drei in der Kategorie.

Zur Eröffnung wurde den Anwesenden von einem Ausstellerrekord berichtet. Die Neuordnung der Hallen im Bereich Modellbahn und Modellbau war gelungen. Einen Besucherrekord gab es allerdings dieses Jahr allerdings nicht zum Ende. Lt. Messe geht man davon aus, dass der Zusammenbruch von großen Spielwarenhändlern sowie das im Süden sehr schlechte Winterwetter dazu beigetragen hatten. Das war jedenfalls keine positive Nachricht. Die Aussteller im Modellbaubereich waren im Prinzip zufrieden. Schaupublikum gab es allerdings weniger und konzentrierte sich im Eisenbahnbereich. Hier gab es vereinzelte Unternehmen, die sogar für einen Katalog einen Preis nannten und spezielle Sondereditionen ihrer Bausätze verkauften.

Airfix bietet dem Modellbauer sein Highlight im Maßstab 1/24 seine Grumman F6F Hellcat für das laufende Jahr an. Diese besitzt eine sehr realistische Oberfläche. Weitere Formenneuheiten, außer die der Spitfire Mk. XIV in 1/48, waren noch nicht zu sehen. Humbrol feierte unscheinbar seinen 100. Geburtstag.

ACADEMY aus Korea feiert dieses Jahr seinen 60. Geburtstag und liefert als Formenneuheit eine Rockwell B-1B in 1/144.

IBG aus Polen taucht immer mehr in die Welt der Luftfahrzeuge ein. So gibt es nach dem zweimotorigen Bomber PZL P. 37 Los endlich die Varianten der PZL P.11 folgen. Neben den üblichen Fahrzeugbausätzen in 1/35 und 1/72 gibt es auch die Publikation "The World at War" gemeinsam mit Guideline Publication. Hierfür werden dann jeweils die passenden leicht zu montierenden Panzerbausätze produziert.

Robert Schneider aus Tschechien liefert als Neuheit die Nakajima E8N in beiden Varianten. Weitere Bausätze im Maßstab 1/72 werden auch als modifizierte Wiederauflage folgen.

Heller aus Frankreich ist nun im weltweiten Vertrieb von Glow2b und hatte keinen eigenen Stand in Nürnberg.

BRENGUN aus Tschechien hat die Ohka Reihe in 1/72 abgeschlossen. Demnächst werden weitere Typhoon Bausätze in 1/72 folgen. Einige Varianten stehen noch aus. Weiterhin produziert man Fotoätzteile für schon länger existierende Bausätze in verschiedenen Maßstäben.

Bei eduard war die Fokker D. VII in 1/72 die Überraschung der Messe. Ansonsten gilt die North American P-51D Mustang in 1/48 als der naheliegende Höhepunkt. Natürlich werden bestehende Bausatzreihen weitergeführt. Bei der Bf 109 wird es bis zur Avia S-199 gehen und bei der kleinen MiG-21 geht es in Richtung PF weiter. Die Focke Wulf Fw 190A in 1/48 war bisher der Bestseller bei eduard und die neue Reihe soll es auch wieder werden.

Auch aus Tschechien kommt special hobby. Die Short Sunderland Mk. V wird vor dem Sommer erscheinen und in 1/48 wird die Siebel Si 204D für Begeisterung sorgen. Die Saab J-37 Viggen-Reihe in 1/72 wird noch vorher lieferbar sein.

Zvezda aus Russland ist als Hersteller in verschiedenen Maßstäben aktiv. So war dort eine neue MiG-17 in 1/72 zu sehen. Dabei handelt es sich um eine Dragon-Form. Von Accurate Miniatures stammt die Jakowlew Jak-1 in 1/48. Aus eigenen Formen ist aber die Jak-130 in 1/48 und auch die Freunde des Maßstabs 1/144 kommen dieses Jahr nicht zu kurz. In 1/35 setzt man auf einheimische Vorbilder.

Die Boeing F/A-18E im Maßstab 1/32 wird aktuell bei Revell ausgeliefert. Auf jeden Fall hat man in Bünde sehr gute Ideen um die Marke bekannter zu machen. Zum Jahresende wird es Fernsehwerbung geben. Dafür müssen leider einige Neuheiten noch ein bisschen auf sich warten lassen. Interessant sind auch die Lizenzthemen, das Thema Raumfahrt mit vielen Wiederauflagen sowie 3D-Puzzles.

ICM hat u.a. als Formenneuheit eine Douglas A-26/B-26-Reihe in 1/48 angekündigt. Weiterhin werden die bisherigen Reihen in allen Maßstäben konsequent ausgebaut.

Dora-Wings aus der Ukraine ist seit gute einem Jahr auf dem Markt. Am Stand waren die ersten Teile der SM 55-Bausätze im Maßstab 1/72 zu bewundern. In 1/144 und 1/48 wird es auch Neues geben. Die Seversky P-35-Reihe schließt eine Lücke in 1/48. Ob die Bloch MB 152-Reihe in 1/48 dieses Jahr noch erscheint, das konnte man leider nicht erfahren.

MasterBox aus der Ukraine verkauft die zivilen Figurensets im Maßstab 1/24 sehr gut. Auch die aus dem Phantasie-Bereich sind sehr gut am Mark angekommen. In 1/35 möchte man modulare Pferde-Bausätze entwickeln. Die Fahrzeugbausätze zum Thema WK I in 1/72 waren allerdings ein Flop. Dieses Thema wird nicht weiterverfolgt.

MiniArt ist eigentlich für sein rollendes Material bekannt und nun gibt es dort auch Kunst. Bestseller sind übrigens die sehr gut gemachten Sets mit diversen Zubehör in 1/35.

Von Kinetic war leider nichts in Nürnberg zu sehen. Hier stehe auf jeden Fall noch die Boeing C-17 Globmaster III in 1/72 aus.

AMMO zeigte seinen ersten eigenen Bausatz und es wird ein T-54A in 1/72 sein.

"Die Neuheit" von TRUMPETER ist die TITANIC in 1/200 und diese war am Stand schon gebaut zu sehen. Nach wie vor wartet man die Antonow An-12 und deren chinesische Ableitung Y-8 in 1/144 bei HobbyBoss.

Tamiya liefert wieder eine Neuheit im Maßstab 1/72. Hier hat man jetzt die Messerschmitt Bf 109G-6 für dieses Jahr geplant. Leider wird es traditionell bei dieser einen Variante bleiben.

Italeri modifiziert nach wie vor existierende Bausätze und bringt diese teils mit neuen Teilen sowie neuen Decals auf dem Markt. In den letzten Jahren konnten die Neuheiten allerdings nicht immer 100%ig überzeugen.

Mirage bringt einen neuen Bausatz auf dem Markt. So soll es einen neuen Hubschrauber W-3 in unterschiedlichen Varianten geben.

Hasegawa macht im Markt mit interessanten Formenneuheiten weiter. Die Rosenbauer Flughafenfeuerwehr in 1/72 und ein erster Traktor in 1/35 können überzeugen.

Mein Fazit dieser Messe ist ganz klar: Der Plastikmodellbau lebt und die Industrie entwickelt Bausätze für die erfahrenen Modellbauer aber auch für Einsteiger. Es scheint aber einen Trend zu zivilen Vorbildern auch in Europa zu gehen. Langsam ist es auch für Männer cool einen Bausatz zu bauen. Für alle Interessenten wird es einen spannenden Bausatz geben. Ob Anfänger oder Experte!

Volker Helms, Godern