Auster A.O.P. Mk. 6

AZmodel AZ7294 Multimedia 1/72

Vorbild: Die Taylorcraft Auster war ein militärisches Auflärungs- und Verbindungsflugzeug im WK II. Produziert wurde es von der Taylorcraft Aeroplanes Ltd. in Großbritannien. Die Auster war ein verbesserter Entwurf der amerikanischen Taylorcraft B. Das neue Modell wurde als Taylorcraft Plus C bezeichnet. Bei Beginn des WK II wurden auch in Großbritannien alle Zivilflugzeuge eingezogen und Taylorcraft rüstete die Plus C mit dem Cirrus Minor I-Motor aus. Danach wurde die Bezeichnung in Plus C2 geändert. Für die Royal Army wurde das Flugzeug dann als Beobachtungs- und Verbindungsflugzeug weiterentwickelt. Nach Tests einer Taylorcraft Plus C, die man als Auster Mk. I bezeichnete, bestellte man 100 Flugzeuge, die ab 1942 ausgeliefert wurden. Die Mk. II erhielt den amerikanischen Lycoming 0-290-Motor mit 97 kW. Mit dem besser verfügbaren gleichstarkem de Havilland Gipsy Major wurde die Mk. III(470 Exemplare) ausgestattet. Die Mk. IV(254 Stück) erhielt eine größere Kabine mit einem dritten Sitzplatz und wieder den Lycoming. Als wichtigste Version entwickelte sich die Mk. V, die eine für Blindflug optimiert Mk. IV darstellte. Allein davon wurden 790 Exemplare gebaut.

Die Version Mk. 6 ist eine Nachkriegsentwicklung und basiert auf der Version Mk. V. So wurde der Rumpf verstärkt und ein leistungsfähiger Motor de Havilland Gipsy Major 7 eingebaut und weitere Verbesserungen vorgenommen. Zu Beginn wurden für die RAF bis 1949 296 Maschinen produziert. Es folgten weitere 400 Exemplare u.a für den Export nach Jordanien, Belgien, Südafrika und Kanada.

Bausatz: AZmodel entwickelt sich langsam zum großen Hersteller von Flugzeugmodellen in Tschechien. Innerhalb kürzester Zeit erscheinen immer neue Spritzgussbausätze. In der attraktiven Schüttbox befinden sich gut verpackt ein grauer Spritzling mit 40 Bauteilen(davon werden einige nicht benötigt), eine Spritzgusskanzel, zehn Resinteile, ein Decalbogen und die Bauanleitung.



Das Cockpit besitzt eine solide Detaillierung. Der dritte Sitz aus Resin hat aufmodellierte Sitzgurte. Die doppelsitzige Bank hat keine Gurte. Diese müssen in Eigenregie nachgerüstet werden. Das Rumpfgerüst wird vor der Motage der Kabinenhaube zusammengebaut und die Haube wird danach draufgesetzt. Die Tragflächen werden stumpf an die Kabinenhaube angeklebt. Zum Ausrichten sind die Streben unbedingt notwendig. Etwas komplizierter ist der Anbau der Landeklappen bei dieser Version. Die Bauanleitung hilft hier aber weiter.



Zur besseren Montage hat AZmodel immerhin einen ordentlichen Vier-Seiten-Riss mit abgedruckt. Die Bemalungsanleitungen sind auf dem Bausatzcover gut gemacht. Leider hat sich Peter Muzikant die Historie der einzelnen Vorbilder erspart. Der Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Für die belgischen Kennzeichen gibt es einen kleinen Korrekturbogen.

Bemalungen:

Fazit: Ein interessanter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Gern hätte ich mir mehr Informationen zu den Vorbildern in der Bemalungsanleitung gewünscht.
Erhältlich dieser Bausatz z.B. via airmolds.cz, PREmodels lubwim@web.de oder natürlich im örtlichen Fachhandel.

Literatur:

L-BIRDS – American Combat Liaison Aircraft of World War II, Terry M. Love, Flying Books International, 2001, ISBN 0-911139-31-151995.

Volker Helms, Godern(März 2010)