Vought F6U-1 „Pirate“ (Late)

admiral ADM 7212 - Multimedia - 1/72

Vorbild: Die Vought F6U-1 entstand aufgrund einer Ausschreibung der US Navy vom September 1944. Gefordert wurde ein trägergestütztes Jagdflugzeug mit einem Westinghouse 24C-Triebwerk. Bei diesem Flugzeug erhielt eine Außenhaut aus Metalite. Das war ein Sandwich-Produkt und bestend aus zwei Schichten Leichtmetall zwischen denen Balsaholz eingeklebt wurde. Beim Seitenleitwerk wurde Fabrilite benutzt. Hier wurde das Metall durch Fiberglas ersetzt. Die Lufteinläufe bestanden aus GFK. Somit kann man bzgl. der Zelle von einem innovativen Flugzeug sprechen.

Am 02. Oktober 1946 flog erstmals der erste Prototyp mit einem Westinghouse J-34-WE-22. Das erwies sich als zu schwach und zudem traten Stabilitätsprobleme auf und daher wurde das Heck modifiziert. So erhilet der dritte Prototyp ein J34-WE-30 und einen Nachbrenner. Das änderte nichts an den schwachen Leistungen. Ab August 1949 übernahm die US Navy 30 Serienexemplare. Danach wurde der Auftrag storniert und die Flugzeuge wurden nur bei einer Übungsstaffel eingesetzt. Alle 30 Maschinen erreichten zusammen eine Flugzeit von 945 Stunden und waren ab Ende 1950 nur noch am Boden im Einsatz.



Bausatz: In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox von admiral/AZmodel befinden sich gut verpackt zwei hellgrau Spritzlinge mit 37 Teilen, eine Klarsichtkanzel, ein Resinteil, ein Fotoätzteilbogen mit Fotofilm, ein Decalbogen und die etwas unübersichtliche Bauanleitung. Schnell erkennt man, dass man es hier mit einen einfachen Short-Run-Bausatz zu tun hat, der durch ein paar Fotoätzteile und ein Resinteil aufgewertet wurde. Trotzdem ist die Masse der Teile recht einfach gehalten. Das Bugfahrwerk besteht z.B. aus einem Teil.

Das Cockpit besteht aus einer Resinwanne mit Schleudersitz, einem geätzten Instrumentenbrett mit Fotofilm und dem Steuerknüppel. Der Schleudersitz ist recht simpel. Das Seiten- sowie das Höhenleitwerk haben scharfe Hinterkanten. Am Bug sollen vier MG-Beulen angeklebt werden. Locations oder Gravuren gibt es nicht und die Bauanleitung hilft wenig weiter. Immerhin gibt es Seitenrisse aus denen man die Lage erahnen kann.



Es gibt leider keine Klarsichtteile für die Navigationslichter an den Zusatztanks. Diese dominanten Teile müssen selbst angefertigt werden. Ein paar Streben für die Fahrwerksklappen müssen selbst angefertigt werden. Ein paar Antennen aus Fotoätzteile runden diesen einfachen Bausatz ab. Die einteilige Kanzel ist recht dick.

Als Bemalungsanleitung dient die Kartonrückseite. Leider gibt es keinerlei Informationen zu den drei Vorbildern. In der Bauanleitung findet man auch noch paar Hinweise für das Anbringen der Abziehbilder/Decals. Letztere sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier.



Bemalungen:

  1. F6U-1, weiße 481, US Navy;
  2. F6U-1, weiße 491, US Navy;
  3. F6U-1, weiße 19/XC, US Navy.

Fazit: Ein einfacher Short-Run-Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Erhältlich dieser Bausatz z.B. via IBG Modellbau ibgmodellbau.de oder natürlich im örtlichen Fachhandel.

Volker Helms, Godern (März 2012)