Fokker F27 (-100 bis -400)

Airfix 05003 - 1/72

Vorbild: Es ist oft zu lesen, dass der niederländische Hersteller Fokker sich die Aufgabe stellte, ein Nachkriegsmodell für die DC-3 zu entwickeln. Tatsächlich sahen die ersten Skizzen wie eine Hochdecker DC-3 aus (ähnlich einer DC-5). Letztendlich fand man dann doch eine eigene Form, einen Hochdecker mit Turboprob Triebwerken (Rolls-Royce Dart) und recht großen, ovalen Fenstern.
Der Erstflug fand am 24. November 1955 statt. Aer Lingus übernahm 1958 die erste Serienmaschine für den Linieneinsatz. Ihr folgen weltweit viele Fluggesellschaften.



Mit Fairchild fand man einen amerikanischen Lizenznehmer, der das Flugzeug in den USA fertigte und vermarktete. Dort verwendete man statt F27 die Bezeichnung F-27. (Der Strich macht den korrekten Unterschied.

Bei Fokker verlängerte man die F27 zur F27-500 um 1,50 m, bei Fairchild verlängerte man um 1,83 und nannte diese dann FH-227. Die F27-500 flog im November 1967 das erste Mal.
Insgesamt baute man bei Fokker 581 F27 und bei Fairchild 207 Flugzeuge aller F-27 und FH-227. Aus der F27-500 entwickelte Fokker dann die F50. Abmessungen blieben gleich, aber das Flugzeug war dennoch fast eine Neuentwicklung. Fairchild hatte sich schon zuvor aus der Zusammenarbeit verabschiedet.

Das Modell: Es handelt sich um Wiederauflage des Airfix Modells, das zum ersten Mal 1960 in den Farben von Aer Lingus auf den Markt kam. Ein üblicher Spritzgussbausatz aus grauem Plastik.
Airfix hat einige Teile modifiziert, die kurze Rumpfnase des Urmodells wurde am Rumpf entfernt. Man kann nun wählen zwischen einer kurzen und einer langen Nase (eher verwendet). Auch neue Propeller liegen dem zusätzlichen Bausatz bei, so dass man frühere und spätere Versionen basteln kann.

Es handelt sich um die Urversion der F27. Für die F27-500 (oder gar F50) muss man den Rumpf vor den Tragflächen um 14 mm und nach den Tragflächen um 7 mm verlängern. Sonst oft üblich, wurde auf Kabinenboden und weitere Innendetails verzichtet. Bei einem Airliner dieses Maßstabs und dieser großen Fenster eigentlich schade. Auch die in der Bauanleitung dargestellte Stewardess und Fluggasttreppe fehlen.



Einige kleine Formschwächen hat der Bausatz. Der Originalrumpf ist zusammengesetzt aus zwei mit unterschiedlichen Durchmessern versehenen Rumpfschalen. Auf Höhe des Kabinenbodens entsteht ein Knick vom Oberrumpf zum Bodenrumpf, der sehr flach ist. Dieser deutlich "Knick" fehlt dem Modell. Auch die Rückflosse von der Tragfläche zum Seitenleitwerk muss ein wenig vergrößert werden. Wie damals bei Airfix üblich sind Gravuren und Nieten erhaben, lediglich Klappen sind durch eingelassene Gravuren dargestellt oder sind sogar beweglich baubar. Die Aussendetails sind eher dürftig. Hier wird es sicher bald einen Fototätzsatz geben.

Die Decals Es können drei verschiedene Fluggesellschaften in ihren jeweiligen 60ziger Jahren Farben gebaut werden. "Trans Australian Airlines" von1965, "Turkish Airlines" von 1971 und "NLM", der ehemaligen KLM-Tochter. Deren Registrierung und Bemalung entsprechen einem heutigen Museumsflugzeug (2008).
Zur Darstellung der Airline-Farben ist alles Nötige vorhanden, Detaildecals, wie man sie heute bei anderen Herstellern findet, also Wartungsklappen, Hinweis-Schriftzüge, etc., fehlen leider.



Fazit: Schön, dass es diesen Bausatz wieder gibt. Mit ein paar Tricks und gegebenenfalls ein paar Details von Nachrüst-Sets-Markt kann man ein super Modell bauen.

Uwe Damaschek, Berlin (August 2009)