Gloster Meteor F.8

Airfix A09182 - 1/48

Vorbild: Die Entwicklung der Gloster Meteor ist der Hartnäckigkeit eines jungen technisch begabten Piloten der Royal Air Force zu verdanken. Frank Whittle war dieser Pionier des Düsenantriebs, der sich schon 1928 Gedanken über zukünftige Antriebe von Flugzeugen machte. Obwohl die konservativ ausgerichtete britische Luftwaffe die Idee eines Strahltriebwerkes konsequent ablehnte, gelang es Whittle, die Firma Gloster Aircraft von seiner Idee zu überzeugen. Er hatte Ende der 1930er Jahre eine eigene Firma für den Bau von Düsentriebwerken gegründet. Das Triebwerk W-1 der Power Jet Ltd. wurde dann in die Gloster E28/29, die am 15.Mai 1941 erfolgreich ihren Probeflug absolvierte, eingebaut.

Die Maschine war der Ursprung der erfolgreichen Entwicklung des zweistrahligen Gloster Meteor Kampfflugzeuges, deren 1944 ersten 16 Serienmaschinen den Staffeln der Royal Air Force 1944 übergeben und vor allem gegen die deutsche Flugbombe V-1 eingesetzt. Schon bei ihrem ersten Einsatz in Südengland gelang den Jägern der Abschuss von zwei V-1. Bis Kriegsende folgten noch weitere. Nach dem 2.Weltkrieg, wurde die Gloster Meteor immer weiter entwickelt und ihre ursprünglichen Rolls-Royce W28/22 Triebwerke gegen leistungsstärkere Derwent Motoren ausgetauscht, die ihr eine Geschwindigkeit von 965 Km/h gaben.

Die Gloster F.8, der Gegenstand des neuen Bausatzes von Airfix, war eine der am meisten verwendeten Nachkriegsversionen. Neben der britischen Luftwaffe, die diese Maschine auch in Nachkriegsdeutschland stationierte, war auch die noch junge israelische Luftwaffe ein Abnehmer. Die Heyl Ha`avier setzte die F.8 vor allem im Suez-Konflikt 1956 ein. Allerdings flogen auch viele arabische Staaten dieses Flugzeug. Darunter: Ägypten und Syrien. Da sich im Koreakrieg ihre Mängel als reines Jagdflugzeug besonders im Kurvenkampf mit der sowjetischen MiG-15offenbarten, wurde sie vorrangig als Bodenangriffsflugzeuge eingesetzt. Trotz der Mängel, blieb die Meteor F.8 mit ihren markanten Stummelflügeln während der 1950er Jahre aktiv. Danach löste sie die Hawker Hunter ab. Neben dem F.9 Fotoaufklärer, gab es auch noch zweisitzige Trainer und Nachtjagdvarianten der Meteor.

Bausatz: Der Bausatz selbst, ist ein typisches Produkt der neuen Airfix Generation. Da wäre erst einmal ein attraktiver, stabiler Stülpkarton. Der Fan solcher Bausätze kann einfach nicht daran vorbei gehen. Im Karton befinden sich 165 Einzelteile im traditionellen Airfix-Hellblau. Die Teile machen auf den ersten Blick einen hervorragenden Eindruck und vermitteln, was das Modell an Besonderheiten hergibt.

Neben schönen Gravuren, über die es nichts zu beanstanden gibt, findet man ein tolles Cockpit, separate Ruder, ausgefahrene Luftbremsen (Air-Breaks) und zwei wunderschöne Rolls-Royce Derwent Nachbildungen. Eines davon kann in das Flugzeuge eingebaut werden. Für das andere Triebwerk bietet der Hersteller einen Ständer zum Aufbocken an. Allerdings bezieht sich der Motor nur auf das vordere Segment. Das Schubrohr bleibt im Flugzeug. Auch die seitlichen Waffenschächte, die vier 20mm British Hispano MK 5 Maschinenkanonen beherbergen, sind detailliert und können offen präsentiert werden.

Den Schleudersitz gibt es zweifach. Einmal mit glatter Sitzfläche für Gurte, die man separat einbaut, oder mit aufgeprägtem Gurtzeug, welches durchaus mit einem Sitz aus Kunstharz (Resin) mithalten kann.

Über die Fahrwerksschächte brauchen wir auch nicht weiter reden. Auch die sehen super aus. Der Zusammenbau dürfte trotz der vielen Optionen nicht allzu kompliziert sein. Das liegt an der Passung und zum Teil auch an der klugen Aufteilung der Bausatzkomponenten.

Zum Bestücken der Maschine gibt es den großen Unterrumpf-Tank und Zusatzbehälter für die Flügel. Negativ fallen einige zum Teil heftige Senkstellen an den Triebwerksverkleidungen auf. Auch der Vorderrumpf hat winzige Einbuchtungen, die aber sehr gleichmäßig wirken und eventuell auch als sogenannte Stressfaktoren durchgehen können. Stressfaktoren sind Verwerfungen der dünnen Aluminiumhaut bei Flugzeugen. Sie entstehen vor allem bei heftigen Flugmanövern.

Bemalung: Die Bauanleitung ist ebenfalls auf dem neuesten Stand und das Farbblatt lässt auch keine Wünsche offen, was die Gestaltung einer der beiden vorgesehenen Maschinen betrifft. Der Decalbogen ist reichhaltig.

Fazit: Alles in allem ist die Gloster Meteor aber ein willkommener Bausatz in der Sparte berühmte Jets der 1950er. Sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fach- bzw. Versandhandel oder für Händler bei Glow2b.

Jürgen Bauer, Berlin (Mai 2016)