Chester Jeep

Brengun BRS48005 - 1/48

Vorbild: Die Chester Jeep bzw. Chester Special #1 war ein Rennflugzeug, das Art Chester für die 1932 National Air Races gebaut hatte. Ziel war es ein kompaktes Flugzeug zu kreieren, welches das Maximum aus einem kleinen Motor herausholen konnte. Mit 4,60 Metern Länge und gut 5 Metern Spanweite kann man das kleine Vehikel sogar als sehr kompakt bezeichnen. Für den Transport konnten die Flügel demontiert werden. Das Flugzeug hielt in seiner Klasse sogar einmal den Geschwindigkeitsweltrekord mit 381 km/h (237mph). Die Chester Jeep war nach einem Charakter aus den Popeye comics (“Eugene the Jeep”) benannt. Art Chester war später auch am Design der P-51 Mustang beteiligt und entwarf dafür die Nase und Motorhaube.

Die Chester Jeep war ein Mitteldecker mit Menasco Pirate Motor, einem hängenden, luftgekühlten 4 Zylinder Reihenmotor. Die Flügel waren v-förmig angestrebt. Da das grün und crème-farbene Flugzeug für die National Air Races 1932 zu spät kam, konnte es erst im Folgejahr daran teilnehmen. Für die Saison 1934 erhielt die Jeep einen neuen Propeller mit anderem Spinner und geringerer Steigung. 1947 wurde das Flugzeug mit einem neuen, schwächeren Motor ausgestattet, um den Regeln für die Goodyear Races zu entsprechen. 1977 wurde das Flugzeug dem EAA Airventure Museum in Oshkosh gestiftet.
(Quelle Wikipedia: Chester Jeep )

Bausatz: Brengun hat einen Resinbausatz dieses kleinen Rennflugzeugs heraus gebracht. Nur gut 25 sauber gegossene Resinteile sind zusammenzubauen. Sämtliche Steuerflächen sind in neutraler Position gegossen. Eine Vakuhaube und Decals runden den Bausatz ab.

Beim Blick auf die Teile fällt es schwer an ein Modell im Maßstab 1/48 zu glauben, selbst die Pitts Special wirkt groß angesichts dieses Winzlings. Die Konstruktion des Bausatzes ist allerdings sehr gut. Die Motorhaube ist hohl gegossen (ein kleiner Motor liegt bei), das Rumpfhauptteil enthält die Cockpitwanne, auf die noch das Rumpfoberteil aufzukleben ist. Die Passgenauigkeit der drei Großteile ist gut, bedarf aber etwas Nacharbeit. Im Rumpf sind löcher für die Tragflächen vorgesehen, diese enthalten aber keine eingegossenen Drähte. Wenn man also das Stumpfe ankleben vermeiden will, muss man selbst aktiv werden. Beim Höhenleitwerk wird es wohl so gehen müssen, da es einfach zu dünn, ist um ein Loch hinein zu bohren.

Zwei Bemalungsversionen des Flugzeugs können nachgebildet werden. Die auf dem Cover dargestellte grün-crème-farbene gelbe 15 und eine weiße Bemalung mit grünen Streifen und gelber 3. Zur Ersten gibt die Bauanleitung Emerald Green/ Yellow an, aber gemäß Wiki sollte es Green/ Cream sein. Nach meiner Ansicht sollte Cream ein gelbliches Weiß bzw. Elfenbein sein. Die Senffarbe der Covers halte ich jedenfalls für inkorrekt, wobei hier auch Foto und Druck etwas täuschen können. Einen guten Eindruck der Farbe gibt vielleicht das colorierte Bild auf air-racing-history.com. Die zweite Bemalung ist da klarer und einfacher (siehe Wiki). Achtung die Decals sind auf durchgängigem Decalfilm gedruckt und müssen zunächst ausgeschnitten werden. Wahrscheinlich wird deren Deckkraft auch eher gering sein.

Fazit: Ein interessanter kleiner Bausatz, der keinesfalls für den Massenmarkt bestimmt ist, aber mit Sicherheit Interessenten finden wird. Die Ausführung ist jedenfalls sehr gut.

Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2017)