Short S-23 „C-Class“ - „Wings of the Empire“

Czech Master Resin No. 200 Komplettbausatz 1/72

Vorbild: Short Brothers baute im Zweigwerk Rochester (Kent UK) insgesamt 42 Empire Flugboote. Diese beinhalten die Typen S.23, S.30 und S.33.



Entwickelt wurden die Flugboote ab 1934. Sie sollten die Postverbindung innerhalb des britischen Empire verbessern. Der Einsatz begann bei den Fluggesellschaften Imperial Airways Limited (IAL), Quantas Empire Airways (QEA), Tasman Empire Airways (TEAL) und später kam noch British Overseas Airways Corporation (BOAC) hinzu. Nach zwei Jahren und zehn Monaten wurde der Dienst infolge des WK II eingestellt. Zwei Bote wurden bei britischen Operationen im Zusammenhang mit dem Wettlauf um Norwegen eingesetzt. Dafür wurden sie mit Waffenständen ausgerüstet.



Ab 1940 wurden einige Boote auf der sog. „Horseshoe Route“ eingesetzt. Mit der Besetzung Singapurs durch die Japaner war auch das vorbei. Danach wurden die z.T. Bewaffneten Boote für die unterschiedlichsten Transportaufgaben genutzt. Von den 42 Empire Flugbooten überstanden 16 den WK II. 1954 wurde das letzte Boot in Auckland verschrottet, nachdem es dort jahrelang ausgestellt war.



Bausatz: Als 200. Bausatz musste es bei CMR etwas besonderes sein. So entstand auf Anregung dieser fantastische Bausatz. Hier hat CMR ein Zeichen gesetzt und daran müssen sich andere Hersteller messen lassen. Um die Sache abzurunden hat CMR noch drei weitere Varianten der Short bis hin zur S.30 angekündigt.



Allein der Karton hat eine neue Dimension und er ist gut gefüllt mit Bauteilen aus Resin, Vacumaterial (Kanzeln) und Fotoätzteilen sowie Decals. Natürlich ist die Bauanleitung wieder ein Hammer. Sie enthält dieses Mal aber kein Bildmaterial von Vorbildern. Überrascht hat uns beim Betrachten der Rumpf. Bei dem hervorragenden Ergebnis haben Urmodellbauer und Gießer die Meßlatte ein ganzes Stück nach oben gesetzt. Die Tragfläche besteht aus vier Teilen und wird mittels Holm am Rumpf befestigt.



Das Cockpit hat eine tolle Einrichtung und wird aus feinen Resin- und z.T. Farbig bedruckten Fotoätzteilen erstellt. Es ist schon ein Modell für sich. Die Cockpithaube gibt es alternativ aus klarem Resin(erstaunlich dünn und durchsichtig) oder aus klarem Vacumaterial (immerhin für zwei Versuche). Eine Inneneinrichtung für die Fahrgastkabine gibt es nicht. Ehrlich gesagt: Wer würde die sehen, denn die beiden Kabinentüren sind geschlossen. Dafür wird aber noch ein Spant zur Stabilisierung des Rumpfe und der Holm für die Tragfläche eingezogen. Alle Fenster liegen aus sehr dünnen und klarem Resin bei. Natürlich gibt es auch Masken für die Lackierung! Die vier Tragflächenteile müssen vor der Montage noch Plan geschliffen werden. Alle vier Motore können gut detailliert werden. Dazu gibt es exakte Ansichten. Bei den Abgasrohren muss die jeweilige Bemalungsvariante beachtet werden bzw. Vorbildmaterial hinzugezogen werden.





Toll ist das Hilfsfahrwerk. Damit ist eine Modellpräsentation an Land gesichert. Klasse! Für die Stützschwimmer gibt es zwei Ausführungen. Auch hier hilft ein Blick in die Bemalungsoptionen. Alle Bemalungsoptionen werden textlich z.T. recht ausführlich erläutert. Alle Maschinen sind in silbergrauer Farbe lackiert. Die beiden Decalbögen sind ohne Fehl und Tadel.

Bemalungen:



Fazit: Auch wenn dieser Bausatz recht hochpreisig ist, im Gegensatz zu vielen anderen Resinbausätzen, ist dieser Kit jeden Cent wert! Für fortgeschrittene Modellbauer sehr empfehlenswert!



Volker Helms, Godern (November 2008)