Fokker E.II/E.III

eduard 8156 - 1/48

Vorbild: In der Anfangsphase des ersten Weltkrieges, wurden dem Einsatz von Flugzeugen noch keine große Bedeutung zugestanden. Mit Beginn des Stellungskrieges rückte vor allem die Aufklärung feindlicher Linien in den Focus der Armeeführungen. Anfangs unbewaffnet nahmen die Besatzungen zur Selbstverteidigung Pistolen, Gewehr und ab und zu MG mit.

An das Schießen durch den Propellerkreis war nicht zu denken. Im Frühjahr 1915 gelang den Franzosen, das MG eines Morane-Eindeckers mit einem Synchronisationsgetriebe zu versehen. Dieses koppelte das MG mit der Propellerwelle derart das der Schuss erfolgte, wenn gerade kein Propellerblatt vor der Mündung war. Aufgrund technischer Probleme schützte man den Propeller zusätzlich durch stählerne Geschoßabweiser.

Als eine der Maschinen hinter den deutschen Linien notlandete, erhielt Anthony Fokker, ein holländischer Staatsbürger, den Auftrag das System in seine Flugzeuge zu übernehmen. Fokker perfektionierte die Steuerung und bald erschienen die ersten Fokker E-Typen an der Front, mit einem durchschlagenden Erfolg. Alsbald war bei den Alliierten von der "Fokker Plage" die Rede. Ihre erfolgreichste Einsatzperiode hatte der Jäger vom Sommer 1915 bis Frühjahr 1916. Neben Assen wie Ernst Udet, waren auch Oswald Boelke und Max Immelmann von den Fokkerjagdflugzeugen begeistert.

Bausatz: Der Bausatz erscheint als "Profipack" und ist im eigentlichen Sinne keine Neuheit, sondern eine Wiederauflage. Aber was für eine. Sie lässt den versierten Bastler vor lauter Freude buchstäblich in die Luft springen.

Aus 80 superfein abgegossenen Bauteilen aus dunkelgrauem Kunststoff kann mit noch einmal so vielen Teilen aus Messing eine museumsreifen Replik des Originals aus der Anfangszeit des ersten Weltkrieges hergestellt werden. Die super Bauanleitung erläutert jeden Schritt detailliert. Und wer mit den vielen Messingteilen, welche größte Aufmerksamkeit und Erfahrung erfordern, nicht so recht klar kommt, dem ist auch die Möglichkeit gegeben, schon aus den Grundbauteilen ein angemessenes Modell zu bauen. Viele der Ätzteile sind übrigens schon farbig gestaltet. Noch weiter auf die Qualität des Bausatzes einzugehen, hieße "Eulen nach Athen tragen." Für E.II bzw. E.III liegen unterschiedliche Rahmen bei. Die Fokker E.II unterschied sich von den anderen Maschinen ins besondere durch die perforierte Motorverkleidung. Bei der E.III ist es u.a. Oberursel neunzylinder Sternmotor.

Bemalung: Alle Maschinen bekommen einen Anstrich in einem beigen Leinentuchton. Nur der vordere Rumpfabschnitt wird in Naturmetall gehalten. Die Originale waren anfangs übrigens gepunzt. Das bedeutete, die runde Form wurde mühsam durch speziell ausgebildete Metallhandwerker mit einem dafür geschmiedeten Hämmerchen geformt. Vorgesehen sind je zwei Maschinen E-II bzw. E-III.

 

Fazit: Der Fan von fliegenden Drahtverhauen wird von seiner zwar nicht fliegenden, aber anschauenswerten Kiste begeistert sein.

Vielen Dank an Eduard für die Bereitstellung des Musters.

Jürgen Bauer, Berlin (Dezember 2015)