Lockheed SP-2 Neptune (H Version) "New Patrol Scheme"

Hasegawa 02258 - Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Entwicklung der Lockheed P2V Neptune begann schon ab September 1941 ruhte aber wegen des WK II. Erst 1944 kam durch eine Anforderung der US Navy wieder Bewegung in die Entwicklung. Es sollten zwei Prototypen sowie vierzehn Serienmaschinen gebaut werden. So flog der erste Prototyp XP2V-1 am 17. Mai 1945. Nachdem die Erprobung erfolgreich verlief, bestellte die US Navy 100 Serienexemplare. Ab Dezember 1945 wurden diese (P2V-1) ausgeliefert. 30 weitere Exemplare besaßen einen verlängerten Rumpf und hatten die Bezeichnung P2V-2. 1947 war die erste Staffel einsatzbereit.

Im August 1948 flog die P2V-3 und sie hatte stärkere R-3350-Sternmotore. Zwölf Exemplare wurden als Atomwaffenträger P2V-3C bezeichnet und gebaut. Dann folgte die bis 1950 gebaute P2V-4. Deren Triebwerke hatten Abgasturbolader und Tragflächenendtanks bzw. alternativ ein Radar. Unterm Rumpf war ein AN/APS-20-Radar hinter einer Verkleidung eingebaut. Die erste Maschine der P2V-5 flog am 29. Dezember 1950. Mehr als 400 Exemplare entstanden. Sie waren mit verbesserte Elektronik und einem Suchscheinwerfer im rechtem Tragflächenendtank ausgerüstet. Sie wurden später zur P2V-5F hochgerüstet. Sie besaßen zwei zusätzliche Strahltriebwerke außen unter jeder Tragflächenhälfte.

Die vorletzte Version war die P2V-6 und diese flog ab Oktober 1952 erstmals. Hier wurde nochmals die Elektronik verbessert. Die P2V-7 bzw. später SP-2H hatte am 26. April 1954 ihren ersten Flug. Sie waren serienmäßig mit zwei zusätzlichen J-34-WE-34- Strahltriebwerken und dem MAD-Ausleger am Heck ausgerüstet. Die Kanzel war vergrößert und sie besaßen aerodynamisch verbesserte Tipptanks. Weiterhin war die Ausrüstung verbessert. Bis zum Beginn der 1960er Jahre wurden 1118 Exemplare gebaut. Ende der 1970er Jahre gingen die Maschinen bei der US Navy außer Dienst.

In Japan wurde die P2V-7 bei Kawasaki in Lizenz gebaut. Die ersten 14 Exemplare entstanden aus gelieferten Teilen. Das Flugzeug wurde weiter modernisiert und bei der P2V-7Kai (bzw. später P-2J) genannten Maschine wurden zwei Propellerturbinen General Electric T64-IHI-10 eingebaut sowie der Rumpf verlängert. Dabei hatten man die Leermasse verringert. Diese Maschinen blieben bis 1984 in Japan im Dienst.

Bausatz: Die Lockheed SP-2H Neptune erschien im Maßstab 1/72 bei Hasegawa erstmals 1972 bei Hasegawa als Spritzgussbausatz. 1973 wurde er bei FROG eingeführt. Bis heute gab es diverse Wiederauflagen und Decalvarianten. Die jüngste Auflage ist die SP-2 Neptune "New Patrol Scheme".

Im attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzgussrahmen mit 91 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit 15 Teilen, einen großen Decalbogen und eine Bau- und Bemalungsanleitung. Erstere ist wohl schon ein paar Jahre bei Hasegawa im Einsatz. Darin sind auch paar Fotos vom Original abgedruckt. Den Spritzgussteilen sieht man das durchaus an. Es gibt erhabene Strukturen und die Details sind etwas grob gehalten.

Das geht schon im Cockpit los. Hier dominieren vor allem die Figuren der Besatzung, ein paar Sitze und das Instrumentenbrett. Auch der Heckturm ist etwas einfach. Dieses setzt sich auch in den Fahrwerksschächten fort. Sie sind reichlich einfach gehalten. An Details herrscht hier ein Mangel.

Die Nachbildungen der R-3350 sind auch etwas einfach aber für die damalige Zeit sehr in Ordnung. Hier gibt es von PLUSmodel Ersatz.

Der umfangreiche Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Es gibt selbst die Streifen für die Propellerblätter und einige Wartungshinweise. Bei den Farbhinweisen wird auf das System von GUNZE verwiesen. Zu den Originalen gibt es sehr wenig Informationen.

Bemalungsvarianten:

  1. SP-2H, schwarze 43 der VP-30 der US Navy;
  2. SP-2H, schwarze 5 der VP-69 der US Navy.

Fazit: Der Bausatz der Lockheed SP-2H von Hasegawa ist nach wie vor eine sehr solide Grundlage für ein tolles Modell in 1/72. Inzwischen kann man ihn mit ein paar Zubehörsets aufrüsten.

Literatur (Auswahl):

Lockheed P2V Neptune - An Illustrated History
Wayne Mutza
Schiffer Publishing 1996
ISBN 0-7643-0151-9.

Volker Helms, Godern(Februar 2018)