Grumman EA-6B Prowler

Kinetic 48022 - 1/48

Vorbild: Eine EW/ECM-Version der Intruder wurde bereits früh für das Marine Corps entwickelt, die eine neue ECM Plattform als Ersatz für die veraltete F3D-2Q Skyknight benötigte. Die EW-Version der Intruder lief zunächst unter der Bezeichnung A2F-1Q und wurde später in EA-6A umbenannt. Der größte Teil der Elektronik war in einem Behälter auf dem Seitenleitwerk untergebracht. Lediglich 28 EA-6A wurden gebaut.



Im November 1964 folgte die Navy dem Vorschlag von Grumman, zur Verringerung der Arbeitsbelastung der EA-6-Besatzungen und zur Ausdehnung des Einsatzspektrums eine viersitzige Ausführung der Intruder (mit drei Bedienern für die Eloka-Systeme) bauen zu lassen. Dafür musste der Rumpf um 1,36 Meter gestreckt werden. Auch eine Verstärkung der Zelle war notwendig, um mit großen Lasten wieder auf dem Flugzeugträgerdeck landen zu können. Die Tankkapazität beträgt 8.705 Liter. Extern können zusätzlich zwei Tanks mit je 5.680 Litern Kapazität angebracht werden.

Die erste EA-6B, eine umgebaute A-6A, hob am 25. Mai 1968 zum Jungfernflug ab. Schon ab Oktober 1970 wurde die Ausbildungseinheit VAQ-129 mit der Prowler (zu deutsch: „Herumtreiber“ oder „Spanner“) ausgerüstet. Seit ihrem ersten Einsatz im Vietnam-Krieg ab 1972 ist die EA-6B als Störflugzeug zum Schutz der Bomber bei Einsätzen tief über feindlichem Gebiet ein wichtiger Teil der Luftkriegsführung der USA.



Äußerlich blieb die Prowler in den vergangenen drei Jahrzehnten fast unverändert, doch die Elektronik wurde ständig den neuesten Erfordernissen angepasst. Im Mittelpunkt stand dabei die Ausweitung des abgedeckten Frequenzbereichs. Einen erheblichen Leistungssprung soll jetzt die ICAP-III-Version bringen, die einzelne Radare gezielt stören wird. Dazu kommen neue Anzeige- und Kommunikationssysteme. Die für die Prowler entwickelte Elektronik ist auch Basis für die Ausrüstung des Nachfolgemodells EA-18G Growler. Bis zu dessen Einführung wird die EA-6B aber wohl noch mindestens zehn Jahre im Dienst verbleiben müssen. Eine Reihe von Flugzeugen erhält daher neue Tragflächen.

Quelle: Auszug aus: Wiki: Grumman A-6



Bausatz: Nach dem Öffnen des Kartons hat mich zunächst die Größe des Rumpfes überrascht. Dieser füllt ohne Radom den ganzen Karton aus. Leider gibt es keine gut Methode diesen Umstand in einem Foto fassbar zu machen, ich habe mal ein Revell Farbdöschen dazugesellt. Dementsprechend sind auch die Angüsse und Gussäste enorm und täuschen etwas über die wirklich gute Oberflächenqualität hinweg. Deshalb und zu einer kleinen Passprobe habe ich den Hauptgussast abgetrennt. Die Passprobe verlief leider nicht so überragend und wegen der Wandstärke der Rumpfteile von einem guten Millimeter und der daraus resultierenden Federkraft dürfte ich hier einige Bäder in Kochendem Wasser einplanen, bevor die Teile glatt zusammenpassen …. hoffentlich geht das gut.



Doch das mag ein Problem meines spezifischen Bausatzes sein und nicht alle betreffen. Die Detaillierung ist, wie schon angedeutet, gut. Einige Details sind ein wenig überdimensioniert, aber hier kann man leicht selbst Abhilfe schaffen. Der Bausatz stellt die Ausbaustufe ICAP III dar, wodurch die aktuellen Einsatzmaschinen dargestellt werden können. Bisher habe ich nichts über große Unzulänglichkeiten des Kits gelesen und ich hoffe daher, das Kinetic das Vorbild gut getroffen hat. Die Lufteinläufe enden leider kurz hinter dem Einlass an der Leiter. Hier muss man sich also mit einem FOD-Cover oder Eigeninitiative behelfen.

Das Cockpit ist gut einsehbar und ansprechend gestaltet. Aires wird bald auch einen Detailsatz dafür heraus bringen, so dass man sich hier auch noch weiter austoben kann. Die Außenlasten beschränken sich auf 2 Tanks und 3 Elokabehälter sowie eine AGM-88 HARM. Highlight und angesichts der Größe durchaus willkommenes Detail des Bausatzes ist der Faltmechanismus des Flügels.



Nun doch noch ein kleiner Kritikpunkt. Ich finde es in Ordnung, dass die Gussrahmen in einer Tüte verpackt sind und nur der klare Spritzling extra eingetütet ist. Allerdings stört es mich schon etwas, das etliche Teile lose in der Tüte bzw. anschließend in der Box umher fallen. Dem ersten Anschein nach, ist aber noch Alles vorhanden, noch.

Figther Town zeichnet wieder für das Design der bei Cartograf gedruckten Nassschiebebilder verantwortlich. Es kann eine sehr amerikanische Bemalungsvariante des Commander Air Group der VAQ-140 „Patriots“ umgesetzt werden. Diese stimmt übrigens nicht mit dem Titelbild überein, was dort auch angegeben ist.

Fazit: Dies ist ein inzwischen typischer Kinetic Bausatz. Die Firma scheint sich momentan auf moderne amerikanische Marineflieger eingeschossen zu haben, was aber durchaus interessante Bausätze hervorbringt. Die Qualität dieses Bausatzes ist gut bis sehr gut. Die Passung ließ bei den ersten Versuchen etwas zu wünschen übrig, ist aber auch nicht total daneben. Wer sich also für diesen Themenbereich interessiert, wird um die Prowler von Kinetik nicht herumkommen.

Erhältlich sind die Bausätze von Kinetic im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Steffen Arndt, Ettlingen (September 2010)